Neuerliche Hiobsbotschaft für die Landwirtschaft

Neuerliche Hiobsbotschaft für die Landwirtschaft

(kunid) Die Hagelversicherung meldet abermals schwere Unwetterschäden. In Teilen Niederösterreichs hat vergangenen Donnerstag „Weltuntergangsstimmung“ geherrscht, Schadenausmaß: 19 Millionen Euro. Auch Oberösterreich war wieder betroffen, es entstand ein Schaden von neun Millionen Euro. In der Steiermark war es bereits in der Nacht auf Donnerstag zu Schäden gekommen, hier geht es um 600.000 Euro.

Nachdem Unwetter vergangene Woche von Montag bis Mittwoch Schäden in Millionenhöhe hinterlassen haben, hat die Österreichische Hagelversicherung neuerlich Verwüstungen an landwirtschaftlichen Kulturen gemeldet.

„Aktuell gehen wir aufgrund der Unwetter vom Donnerstag von einem Gesamtschaden an landwirtschaftlichen Kulturen in den Bundesländern Oberösterreich und Niederösterreich von 28 Millionen Euro aus.“

Das sagt Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger, auch spricht er von einem „weiteren Negativrekord in der Unternehmensgeschichte“.

„Regelrechte Weltuntergangsstimmung“ in Niederösterreich

„In Niederösterreich wurde die Landwirtschaft in den Bezirken Neunkirchen und Bruck an der Leitha geschädigt, besonders massiv waren die Hagelunwetter mit lokal starken Niederschlägen in den Bezirken Zwettl, Gmünd, Tulln, Hollabrunn und Mistelbach“, schildert Josef Kaltenböck, Landesleiter Niederösterreich-Ost bei der Hagelversicherung.

Erste große Gewitterzellen haben sich laut Kaltenböck am späten Nachmittag im Waldviertel und im Industrieviertel gebildet und den ersten Hagel gebracht. „Das Weinviertel wurde am Abend zum Hotspot. Vielerorts – wie in Hollabrunn – gab es eine regelrechte Weltuntergangsstimmung mit tennisballgroßen Hagelschloßen.“

Vom Getreide bis zum Wein ist auf einer Gesamtfläche von rund 26.000 Hektar Schaden entstanden. „Oftmals ist die Ackerkultur gar nicht mehr erkennbar. Diese Unwetter in der Höhe von 19 Millionen Euro sind gigantisch und dramatisch“, so Kaltenböck.

„So viele Gewitterzellen noch nie erlebt“

Auch Oberösterreich war wieder betroffen. „Ich bin schon fast 40 Jahre bei der Österreichischen Hagelversicherung. Aber so viele Gewitterzellen, die über das ganze Bundesland hinwegzogen, habe ich noch nie erlebt“, sagt Landesleiter Wolfgang Winkler.

Betroffen sind alle landwirtschaftlichen Kulturen, berichtet Winkler, „Wintergerste ist die Hauptkultur – das Schadensausmaß reicht bis hin zu einem Totalausfall“. Vielerorts sind schwere Sachschäden entstanden, auch kleine Schäden sind aber dabei.

Im Vergleich zum Unwetter vergangenen Dienstag sind die Hagelkörner zwar ebenfalls groß gewesen, der Hagelschlag hat aber nicht diese Dichte erreicht.

Der Schaden ist dennoch groß: „Aufgrund der bisher eingelangten Schadensmeldungen und den ersten Erhebungen unserer Sachverständigen entstand für die Landwirtschaft ein Schaden in der Höhe von neun Millionen Euro.“

600.000 Euro Schaden in der Steiermark

In der Steiermark kam es nach Angaben der Hagelversicherung bereits in der Nacht auf Donnerstag im Bezirk Murtal zu Schäden an Getreide bzw. Mais, Kartoffeln, Zwiebel und Grünland.

„Der Gesamtschaden an landwirtschaftlichen Kulturen beträgt auf einer Fläche von fast 9.000 Hektar 600.000 Euro“, teilt Landesleiter Josef Kurz mit.


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