So empfindet Österreich bei den Themen Sicherheit und Gesundheitsversorgung
(kunid) In puncto Sicherheitsempfinden ist es umgekehrt. Alles in allem äußert eine große Mehrheit in beiden Bereichen Zufriedenheit, wenngleich jene in Bezug auf die Gesundheitsinfrastruktur etwas nachgelassen hat.
Der Großteil der Österreicher ist mit der Lebensqualität am Wohnort zufrieden: 51 % „eher“, 36 % sogar „sehr“. Eher nicht oder überhaupt nicht zufrieden sind 9 bzw. 3 %.
Das sind Ergebnisse einer Eigenstudie des österreichischen Gallup-Instituts.
Gefragt wurde dabei u.a. nach der Gestaltung öffentlicher Räume, Grünanlagen, Einkaufsmöglichkeiten oder der Verfügbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel – wobei die Antworten im Detail freilich je nach Bereich unterschiedlich ausfallen.
„Beim öffentlichen Verkehr ist der Unterschied zwischen Stadt und Land am größten“, stellt Gallup fest. Auf dem Land zeigten sich 51 % mit dem Angebot sehr oder eher zufrieden, unter den Städtern 83 %. Die Einteilung in städtische und ländliche Gebiete folgt der „Urban-Rural“-Typologie der Statistik Austria.
Ausgeprägtes Sicherheitsempfinden, nicht nur zu Hause
Dafür ist Gallup zufolge auf dem Land das Sicherheitsempfinden höher als im städtischen Bereich: In Wien ist es laut Gallup am geringsten ausgeprägt. In den Parks fühlen sich 32 % der Wiener unsicher, in den öffentlichen Verkehrsmitteln 25 %, auf Straßen und öffentlichen Plätzen 22 %.
In Summe haben aber die meisten Menschen in Österreich das Gefühl, an einem sicheren Ort zu leben, so Gallup. In den eigenen vier Wänden fühlen sich 95 % sicher, in öffentlichen Gebäuden 90 %, auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen 87 %.
Die öffentlich zugänglichen Parks und Grünanlagen empfinden 81 Prozente, die öffentlichen Verkehrsmittel 77 % als sicher.
„In großen Ballungszentren wie Wien ist Sicherheit im öffentlichen Raum das dringlichste Anliegen zur Steigerung der Lebensqualität“, kommentiert die Leiterin des Instituts, Andrea Fronaschütz.
„In ländlichen Gegenden hingegen steht der Ausbau der öffentlichen Anbindung im Vordergrund, um das Pendeln und den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen, wie beispielsweise der Gesundheitsversorgung, zu erleichtern.“
Sieben von zehn mit Gesundheitsinfrastruktur zufrieden
Die Zufriedenheit mit der gesundheitlichen Infrastruktur ist in den letzten zwei Jahren etwas zurückgegangen, hebt Gallup hervor.
Hatten im September 2021 noch 79 % angegeben, mit der gesundheitlichen Versorgung sehr oder eher zufrieden zu sein – 20 % waren sehr oder eher unzufrieden –, sind aktuell noch 70 % zufrieden, 28 % unzufrieden.
Insgesamt gibt es auch in Sachen Infrastruktur große Zufriedenheitsunterschiede zwischen Stadt und Land. Städtische Regionen schneiden bei Einkaufs-, Kultur-, Ausgeh-, Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten sowie Gesundheitsversorgung besser ab, ländliche bei der Verfügbarkeit bezahlbaren Wohnraums.
„Trotz einer schlechteren Versorgungslage ist die Zufriedenheit mit der Lebensqualität im ländlichen Raum höher als im städtischen“, sagt Fronaschütz. „Neben der Nähe zur Natur spielen hier vermutlich auch das Gefühl der Sicherheit und das leistbare Wohnen eine Rolle.“