Wie geht es weiter nach einem erneuten „Extremjahr“ für Landwirte?
(kunid) Laut Hagelversicherung besteht sogar eine Gefährdung der Selbstversorgung Österreichs durch den Klimawandel.
„Hagel, Sturm und Überschwemmungen, vor allem aber die Hitze mit ausbleibendem Niederschlag machten der heimischen Landwirtschaft im abgelaufenen Jahr zu schaffen“, blickt die Hagelversicherung auf 2022 zurück.
Die Konsequenz ist ein Gesamtschaden in der österreichischen Landwirtschaft von 170 Millionen Euro, davon 130 Millionen Euro bedingt durch das Risiko Dürre, speziell an Kulturen wie Mais, Sonnenblumen und Sojabohnen sowie dem Grünland, zieht Vorstandsvorsitzender Kurt Weinberger Bilanz.
Der kostenintensive Klimawandel macht den Sommer zu einer Jahreszeit der Gefahren für den standortgebundenen Agrarsektor.
ZAMG: 2022 viele deutlich zu warme Phasen
Laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) brachte das Jahr 2022 viele deutlich zu warme Phasen. Es reihte sich in den Rekordlisten weit vorne ein.
2022 ist im Tiefland Österreichs zumindest das drittwärmste in der 256-jährigen Messgeschichte, gleichauf mit 2019, sagt ZAMG-Experte Alexander Orlik. An der Spitze liegt weiterhin 2018.
Auf den Bergen Österreichs war 2022 der ZAMG zufolge zumindest das zweitwärmste Jahr der Messgeschichte, gemeinsam mit 2015.
Warnung vor Gefahr für Selbstversorgung
„Wenn wir im Kampf gegen den Klimawandel nicht alle an einem Strang ziehen“, so Weinberger, wird ein Sommer wie jener des vergangenen Jahres in wenigen Jahrzehnten zu den kühleren zählen.
Angesichts ausbleibender Niederschläge und steigender Temperaturen, aber auch durch die Verbauung unserer Äcker und Wiesen, ist die Selbstversorgung Österreichs mit heimischen Lebensmitteln zukünftig massiv gefährdet, warnt Weinberger.