Erhöhte Unfallgefahr durch tiefstehende Sonne

Erhöhte Unfallgefahr durch tiefstehende Sonne

(kunid) Der Herbst und der Frühling sind Jahreszeiten, in denen die tiefstehende Sonne Autofahrer besonders häufig blendet, was leider zu oft mit schweren Unfällen endet.

ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger kennt die Zahlen: „2022 sind auf Österreichs Straßen 20 Personen bei Unfällen in Folge von Blendung ums Leben gekommen, 1.600 wurden verletzt.“

Das Problem: Fällt die Sonne fast waagrecht durch die Windschutzscheibe, können andere Verkehrsteilnehmer, Verkehrszeichen, Ampeln und Bodenmarkierungen besonders leicht übersehen werden.

Die Sichtbehinderung durch das gleißende Sonnenlicht kann für plötzliche Unsicherheit und Fahrfehler sorgen. Sogar kurze Zeit nach der Blendung kann die optische Wahrnehmung negativ beeinträchtigt sein.

Das betrifft übrigens alle Verkehrsteilnehmer – auch Fußgänger und Radfahrer können geblendet werden und dadurch Andere übersehen oder Situationen falsch einschätzen. Besondere Vorsicht gilt daher im Bereich von Kreuzungen und Zebrastreifen, in Wohnstraßen, nahe Schulen und Kindergärten sowie an Sport- und Freizeiteinrichtungen.

Blendung vorbeugen, richtiges Verhalten – die wichtigsten Tipps

Sonnenschutz: Sonnenbrille und Sonnenblende schützen vor grellem Licht. Die Brille sollte bei strahlendem Sonnenschein bereits vor Beginn der Fahrt verwendet werden, zumindest aber griffbereit liegen. Für kleinere Lenker gilt empfiehlt es sich, nach Möglichkeit den Sitz präventiv höherzustellen – dadurch ist der Abschattungsbereich der Sonnenblende größer.

Vorausschauend fahren: Wer auf sich ändernde Lichtverhältnisse und mögliche Blendungen gefasst ist, kann das Tempo rechtzeitig reduzieren und den Sichtverhältnissen anpassen. An Kuppen und Kurven muss man damit rechnen, dass sich die Lichtbedingungen schlagartig ändern – deshalb vorsichtig herantasten und sich auf die eigene Spur konzentrieren.

Was es noch zu beachten gilt

Abstand halten und Tempo verringern: Ein zu geringer Abstand erhöht das Risiko von Auffahrunfällen. Mehr Abstand bedeutet auch mehr Zeit, um reagieren oder rechtzeitig bremsen zu können.

Nicht ablenken lassen: Vor allem bei schwierigen Sichtverhältnissen sollten Ablenkungen während der Fahrt minimiert werden und die volle Konzentration auf die Straße gerichtet sein.

Saubere Innen- und Außenscheiben: Ordentlich gereinigte Windschutzscheiben und Helmvisiere sowie gut funktionierende Wischerblätter sind für eine gute Sicht besonders wichtig. Trifft das Licht auf schmutziges, nicht fettfreies Glas, wird der Lichtstrahl stärker gebrochen und der Blendeffekt erhöht.

Blendung von hinten: Blendung kann auch eine Gefahr sein, wenn man die Sonne „im Rücken“ hat. Getönte Heckscheiben helfen wenig, weil man auch in den Spiegeln nichts sieht.


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