Finanzielle Vorsorge für viele wichtiger geworden

Finanzielle Vorsorge für viele wichtiger geworden

(kunid) Laut einer Umfrage von Uniqa und Mindtake hält aber jeweils nur eine Minderheit die drei Säulen der Altersvorsorge für „sehr“ oder „eher“ sichere Quellen für künftige Pensionsleistungen.

29 % der österreichischen Bevölkerung im Alter von 16 bis 60 Jahren haben sich nach eigener Aussage schon „eher oder sehr intensiv“ mit der eigenen finanziellen Vorsorge für die Zeit nach der Berufstätigkeit beschäftigt.

Das geht aus einer Umfrage hervor, die Mindtake Research für die Uniqa durchgeführt hat.

Finanzielle Vorsorge für sieben von zehn ein wichtiges Thema

Wesentlich mehr, nämlich 70 %, geben an, dass ihnen das Thema finanzielle Vorsorge „für die Zukunft und die Zeit nach der Berufstätigkeit (das heißt z.B. durch Sparen, eine zusätzliche Pensionsversicherung, eine Lebensversicherung, Geldanlagen etc.) sehr oder eher wichtig ist.

Weiteren 22 % ist dieses Thema „teils, teils“ wichtig, 8 % eher oder gar nicht.

Stellenwert der finanziellen Vorsorge zuletzt für viele größer geworden

Der Umfrage zufolge hat sich die Einstellung zur finanziellen Vorsorge in den letzten 24 Monaten bei vielen geändert: 41 % sagen: „Ich beschäftige mich mehr damit.“ Bei 49 % hat sich keine Veränderung ergeben, 10 % beschäftigten sich gar weniger damit.

Unter den 16- bis 29-Jährigen gaben noch ein größerer Anteil (50 %) an, sich mehr mit dem Thema finanzielle Vorsorge zu beschäftigen, 14 % in dieser Altersgruppe tun es hingegen weniger.

Was hat die 1.585 Personen, die ihre Einstellung geändert haben, bewogen, sie zu ändern? Für 86 % war es die Inflation, für 61 % die Pandemie, für 59 % der Ukraine-Krieg. Für 41 % waren berufliche Veränderungen (Jobwechsel, -verlust etc.) ein Faktor, für 40 % der Klimawandel.

Die Minderheit sorgt finanziell vor

Bereits konkrete Maßnahmen getroffen, „um später (wenn ich es brauche) bzw. im Alter“ finanziell abgesichert zu sein, haben nach eigenen Angaben 41 % (2021: 44 %). Unter den 16- bis 29-Jährigen beträgt der Anteil der „Vorsorger“ aktuell 29 %.

31 % aller Befragten geben demgegenüber an, sich finanzielle Vorsorge nicht leisten zu können.

Genutzte und vorstellbare Spar- und Anlageformen

Welche (ausgewählten) Anlageformen werden derzeit persönlich genutzt? Welche würden bei der Suche nach neuen Anlagemöglichkeiten grundsätzlich in Betracht gezogen?

Pensions- und Lebensversicherung werden jeweils von 46 % genutzt. 32 bzw. 27 % haben zwar keine, zeigen sich aber grundsätzlich dafür offen. 21 bzw. 28 % haben keine und wollen auch keine Pensions- oder Lebensversicherung.

26 % sind laut der Umfrage Aktionäre. 17 % sind in sogenannte Kryptowährungen investiert – mehr als in Anleihen (15 %). Das Potenzial ist für Anleihen dennoch größer: 37 können sich ein Anleiheninvestment vorstellen, 21 % eines in Kryptowährungen.

Vertrauen in Vorsorgeangebote ist ausbaufähig

61 % aller Befragten gehen davon aus, dass sie in der Pension weniger Geld zur Verfügung haben werden als in ihrer aktiven Erwerbszeit. Unter den 16- bis 29-Jährigen gibt es mehr Optimismus: Hier erwarten „nur“ 47 %, dass sie weniger Geld zur Verfügung haben werden.

Beim Vertrauen in die verschiedenen Formen der Pensionsvorsorge gibt es jedoch ebenfalls „Luft nach oben“. Die gesetzliche Pension wird nur von 32 % für „sehr“ oder „eher“ sicher gehalten. Das sei ein „signifikanter Rückgang“ gegenüber 2021, als 35 % ihr Vertrauen äußerten.

Überhaupt nur 4 % – unter den 16- bis 29-Jährigen 2 % – stimmen der Aussage zu: „Ich vertraue auf das staatliche Pensionssystem und werde keine eigenen Maßnahmen zur finanziellen Vorsorge ergreifen.“

Zweite und dritte Säule

Die zweite und die dritte Säule genießen aber ebenfalls nur bei einer Minderheit nennenswertes Vertrauen: 37 % halten Pensionskassen und Abfertigung neu für „sehr“ oder „eher“ sicher; im Jahresvergleich ist das ebenfalls ein „signifikanter Rückgang“ um drei Prozentpunkte.

Die private Vorsorge kommt in dieser Umfrage auf einen Vertrauenswert von 45 %, und auch das ist ein signifikanter Rückgang gegenüber den 48 % von 2021.

30 % würden zu Gunsten von ESG bei Rendite Abstriche machen

Da heute ESG-Kriterien und Nachhaltigkeitskriterien beim Anlegen in aller Munde sind, wurde auch nach diesem Aspekt gefragt.

Wenn sie die Wahl zwischen nachhaltigen und „traditionellen“ Investments hätten, würden sich den Ergebnissen zufolge vier von zehn für das nachhaltige Produkt entscheiden.

Ist man auch bereit, zu Gunsten der Nachhaltigkeit Einbußen bei Ertrag oder Sicherheit in Kauf zu nehmen? 30 % sagen: Ja. Bei den 16- bis 29-Jährigen ist dieser Anteil mit 42 % ein Stück höher.

Was müssen nachhaltige Investments können?

Nichtsdestoweniger steht auch beim nachhaltigen Investieren für ebenfalls fast ein Drittel eine „gute Rendite“ im Vordergrund (Männer: 35 %, Frauen: 26 %).

17 % (Männer: 15 %; Frauen: 20 %) sagen, dass soziale Gerechtigkeit (Arbeitsbedingungen, Sicherheit und Gesundheit), also das „S“ in ESG, für sie am wichtigsten ist.

Ebenfalls 17 % reihen die Umwelt (Klima, Ressourcen, Artenvielfalt) auf Platz eins. Dass keine Waffen im Portfolio sind, ist für 14 % der wichtigste Aspekt einer nachhaltigen Veranlagung.


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