So viel gibt der Staat für Gesundheit und Pensionen aus
(kunid) Insgesamt stiegen die Ausgaben des Staates um 5,1 %, die Einnahmen erhöhten sich überproportional um 9,4 %.
Die Statistik Austria hat nun Daten zu den Staatseinnahmen und -ausgaben sowie zum öffentlichen Schuldenstand im Vorjahr veröffentlicht.
Die Staatsausgaben stiegen demnach auf 227.262 Millionen Euro, die Staatseinnahmen summierten sich auf 203.179 Millionen.
Mit 20.308 Millionen Euro machten Ausgaben im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie 8,9 % der gesamten Staatsausgaben aus. 2020 waren es mit 17.078 Millionen „nur“ 7,9 % gewesen.
Mehrausgaben in allen Bereichen
In sämtlichen erfassten Aufgabenbereichen sind die Staatsausgaben 2021 gegenüber dem Jahr davor angestiegen. Insgesamt hat der Staat 2021 um 5,1 % mehr ausgegeben als 2020.
Größter Ausgabenblock ist nach wie vor die „Soziale Sicherung“; ihr Anteil an den Gesamtausgaben ist allerdings leicht zurückgegangen: von 40,1 % im Jahr 2020 auf 39,2 %. An zweiter Stelle liegt bei den Ausgaben der Aufgabenbereich Gesundheitswesen mit einem Anteil von 18,1 %.
Die größten Steigerungsraten gab es in den Bereichen „Gesundheitswesen“ mit 18,1 %, gefolgt von „Wohnungswesen und kommunale Gemeinschaftsdienste“ (12,1 %) und „Umweltschutz“ (11,0 %).
Die geringsten Veränderungen wurden im Bereich der Allgemeinen öffentlichen Verwaltung (+0,6 %) verzeichnet. Nur wenig angestiegen sind die Staatsausgaben auch in den Bereichen „Wirtschaftliche Angelegenheiten“ mit +1,9 % und „Soziale Sicherung“ mit +2,56 %.
Deutlich höhere Ausgaben für Alterspensionen
Die Gesamtausgaben für soziale Sicherung sind auch 2021 weiter gestiegen und summierten sich auf knapp 90 Milliarden Euro, was einem Plus von 2,6 % entspricht. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre bedeutet das einen Zuwachs um 16,9 % (2017: 76.076 Millionen Euro).
Während Ausgaben für Krankheit und Erwerbsunfähigkeit sowie für Hinterbliebene nur um weniger als 2 % anstiegen, betrug das Plus bei der Versorgung im Alter 4,7 %. Deutliche Rückgänge um jeweils mehr als 6 % gab es in den Bereichen „Familie und Kinder“ sowie „Wohnraum“.
Die Versorgung im Alter ist mit Ausgaben von mehr als 55 Milliarden Euro oder 24,3 % auch größter Posten der gesamten Staatsausgaben. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre stiegen die Aufwendungen dafür um 18,6 % (2017: 46.483 Millionen Euro).
Weiterer Anstieg der Gesundheitskosten
Insgesamt sind die Staatsausgaben für das Gesundheitswesen um 18,1 % und damit von allen Aufgabenbereichen am stärksten gestiegen.
Ausschlaggebend für diesen Anstieg waren die Ausgaben für den Öffentlichen Gesundheitsdienst, der mit 5,4 Milliarden Euro zu Buche schlug, was einer Steigerung gegenüber 2020 von 269 % entsprach. In diesem Bereich sind auch Corona-bedingte Gesundheitsausgaben angeführt.
Deutlich angestiegen sind in den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 auch die Ausgaben für stationäre Behandlung: von 2019 auf 2020 um 4,3 % und dann von 2020 auf 2021 nochmals um 6,8 %.
Einnahmen des Staates stärker als Ausgaben gestiegen
Ebenfalls hat die Statistik Austria nun auch die Daten zu den Einnahmen des Staates veröffentlicht. Diese stiegen 2021 gegenüber dem Jahr davor überproportional um 9,4 % auf 203.179 Millionen Euro. 2020 waren die Einnahmen noch um 5,4 % zurückgegangen.
Der öffentliche Schuldenstand stieg 2021 auf 334,2 Milliarden Euro, was einer Zunahme um 18,2 Milliarden gegenüber 2021 entspricht.
Die Schuldenquote in Prozent des Bruttoinlandsprodukts sank dank der gestiegenen Einnahmen um 0,6 Prozentpunkte auf 82,3 %.