Heimische Obstkulturen erleiden durch Frost Millionenschäden

Heimische Obstkulturen erleiden durch Frost Millionenschäden

(kunid) Die jüngste Kältewelle hat vor allem in der Steiermark große Schäden bei Apfelbäumen verursacht. Nördlich der Alpen haben die tiefen Temperaturen insbesondere dem Steinobst zugesetzt. Wegen der häufigen Wetterextreme ist eine umfassende Absicherung für Bauern besonders wichtig.

Die Kältewelle der letzten Zeit hat in weiten Teilen Österreichs zu Schäden an den Obstkulturen geführt, wie die Österreichische Hagelversicherung feststellt.

Laut Erhebungen durch Sachverständige ist von einem Gesamtschaden in Höhe von 35 Millionen Euro auszugehen, davon allein 23 Millionen in der Steiermark.

In den Obstbaugebieten sind die Temperaturen zuletzt auf bis zu minus acht Grad gefallen. Kälte-Hotspot waren der Süden und Südosten Österreichs, wo aufgrund des langanhaltenden Frostereignisses auch die später blühenden Apfelbäume zu Schaden gekommen sind.

Nördlich der Alpen hat der Frost das Steinobst, insbesondere Marillen und Kirschen geschädigt. Keine Schäden sind für Winzer zu befürchten, da die Knospen noch „geschlafen“ haben.

Umfassende Absicherung wichtig

Vor allem in der Steiermark gibt es häufig Wetterextreme, auch im vergangenen Jahr hat es ein „vergleichbares Szenario“ gegeben. Franz Titschenbacher, Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer, weist deshalb auf die Wichtigkeit des Risikomanagements hin.

Laut Hagelversicherung sind zwei von drei Apfelbauern gegen das Risiko Frost versichert. Titschenbacher empfiehlt aber allen Bauern, Vorsorge zu treffen und sich gegen Wetterextreme umfassend abzusichern.

Die Gefahr ist heuer noch nicht gebannt: Bis zu den „Eisheiligen“ (11. bis 15. Mai) kann es zu einem Frühjahrsfrost kommen. Problematisch ist auch, dass durch die niedrigen Temperaturen nur wenige Bienen unterwegs sind, weshalb die Bestäubung der noch vorhandenen Blüten gefährdet ist.

Ausgleichszahlungen nötig

Auf die Risiken der Klimaänderung weist auch die freiwillige Vereinigung österreichischer Landbewirtschafter „Land&Forst Betriebe Österreich“ hin.

Zwar ist das Erntejahr 2020 insgesamt gesehen gut gewesen, es hat aber regional sehr starke Unterschiede gegeben. Zu viel Regen hat gebietsweise die Ernte erschwert, nasse Böden sind für die Herbstaussaat problematisch gewesen.

Die in der Landwirtschaft notwendigen langfristigen Entscheidungen sind aufgrund der Wetterkapriolen nur noch eingeschränkt möglich. Dieser Trend setzt sich auch 2021 fort: Neben den Ausfällen für die Obstbauern führt die aktuelle Wetterlage zur Verzögerung der Arbeit auf den Feldern.

Experten betonten deshalb die Notwendigkeit von Ausgleichszahlungen. Diese sichern das marktbedingte und klimatische Produktrisiko ab und ermöglichen die Versorgung mit leistbaren Lebensmitteln überhaupt erst.

Im Übrigen gilt auch hier – wie in allen anderen Bereichen des Lebens –: Fragen Sie Ihren Berater, um sich optimal und allumfassend gegen etwaige Risiken und Bedrohungen abzusichern.


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