Österreich kann gar nicht „dicht genug“ versichert sein

Österreich kann gar nicht „dicht genug“ versichert sein

(kunid) 2019 wurden in Österreich durchschnittlich 2.002 Euro pro Kopf für Versicherungen ausgegeben. Die Versicherungsdichte ist damit zum zweiten Mal in Folge wieder gestiegen, was vor allem auf das Nichtleben-Segment zurückzuführen ist.

Gerade in diesen bangen Zeiten stellen sich viele von uns die Frage: Sind meine Lieben und ich ausreichend versichert? Der heimische Versicherungsverband hält dieser doch sehr emotionalen Frage regelmäßig Statistiken entgegen – die unsere drängende Frage dahingehend beantworten: Man kann gar nicht genug versichert sein.

So hat Österreichs Versicherungswirtschaft im Vorjahr laut dem Versicherungsverband 17,77 Milliarden Euro an verrechneten Prämien eingenommen, um 2,3 % mehr als 2018. Die Einwohnerzahl Österreichs wuchs im gleichen Zeitraum um 0,43 % auf 8,88 Millionen.

Stellt man das Prämienvolumen somit der Bevölkerungsgröße gegenüber, ergibt sich daraus die „Versicherungsdichte“, sprich die durchschnittliche Höhe der Prämien pro Kopf.

Wie hat sich also diese interessante Versicherungskennzahl entwickelt?

Im Schnitt 2.002 Euro

Nach einem Höhepunkt im Jahr 2015 – damals war der Wert auf 2.017 Euro gestiegen – ging die Versicherungsdichte zurück. 2018 legte sie wieder ein wenig zu, 2019 überschritt sie aber wieder knapp die „2.000er“-Marke und kletterte auf 2.002 Euro.

Dämpfend wirkte auch im Vorjahr die Lebensversicherung: Die Versicherungsdichte sank abermals, und zwar von 633 auf 617 Euro. Man muss in die 90er-Jahre zurückblicken, um niedrigere Werte zu finden. Zum Vergleich: 2010 war mit 903 Euro ein Spitzenwert erreicht worden – also fast um die Hälfte mehr als aktuell. Aber gerade Lebensversicherungen sind überaus attraktiv – und eine wichtige Säule im Vorsorge-Mix.

Dagegengehalten hat jedenfalls wieder die Nichtleben-Versicherung. Sie setzte ihren Zug nach oben fort und stieg um 3,9 % auf 1.385 Euro. Das ist noch ein etwas größerer Zuwachs als im Jahr davor (+3,7 %).

Die Entwicklung der Versicherungsdurchdringung

Setzt man das Prämienvolumen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), so ergibt sich daraus die Versicherungsdurchdringung. Sie geht seit Jahren zurück, und auch das Vorjahr machte hier keine Ausnahme, wenngleich sich der Rückgang im Vergleich mit den Jahren davor einbremste.

Das BIP wuchs 2019 nominell um 3,4 % auf 398,66 Milliarden Euro. Da das Prämienwachstum weniger stark ausfiel, verringerte sich die Versicherungsdurchdringung geringfügig von 4,50 auf 4,46 %. Besonders in den „Nuller“-Jahren waren deutlich höhere Werte erzielt worden, so etwa 2005 (6,02 %) oder 2006 (5,82 %).

Nach Sparten getrennt, fiel die Versicherungsdurchdringung in der Lebensversicherung von 1,45 auf 1,37 %. Das Nichtleben-Segment schaffte einen Umschwung und verbesserte sich von 3,05 auf 3,08 %.

Nach dieser Betrachtung der Entwicklungen von Versicherungsdichte und Versicherungsdurchdringung, bleibt noch zu fragen: Sind Sie ausreichend versichert? Wenn nicht, konsultieren Sie Ihren Berater am besten gleich. Denn klar ist: Man kann gar nicht – und schon gar nicht in diesen Zeiten – „überversichert“ sein.


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