Der sorglose Umgang mit Passwörtern
(kunid) Mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung verwendet das idente Passwort an mehreren Orten – sei es für Online Banking, im Social-Media-Bereich oder bei Email-Adressen. Das öffnet Hackern natürlich Tür und Tor – das Passwort einmal geknackt, können sämtliche Nutzerdaten missbraucht werden.
Der Umgang der Österreicher mit den eigenen Passwörtern von Konten, Social Media Accounts, Kundenportalen usw. ist laut einer aktuellen IMAS-Studie mehrheitlich sorglos. Dabei wäre es im Sinne eines umfassenden Vorsorgegedankens wichtig, sich und seine Daten abzusichern. Die Studienergebnisse sprechen da aber leider eine andere Sprache.
So hat etwa nur jeder Fünfte ein eigenes Passwort für jeden Bereich, jeder Zweite benützt überall mehr oder minder den gleichen Einstiegscode.
Knapp zwei Drittel der Österreicher mit einem digitalen Postfach oder Social-Media-Zugang wechseln das Passwort nur alle zwei bis drei Jahre. Interessanterweise wird von nur rund der Hälfte der Nutzer von Online Banking das vorgegebene Passwort umgehend geändert, von weiteren 27 Prozent etwas später.
Empfehlungen von Experten
Die Sicherheit von Passwörtern ist vor allem durch die Kombinationen mehrerer Elemente gegeben, daher empfehlen Experten die Verwendung von Großbuchstaben, Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und Ziffern in einem Passwort.
Die häufigste Ausprägung der Passwörter der Österreicher zeigt aber leider nur drei dieser Komponenten. Hand aufs Herz: Bei den meisten Usern sind dies Ziffern, Klein- und Großbuchstaben – auf das Hinzuziehen von Sonderzeichen wird aber leider verzichtet.
Und jeder dritte Österreicher kombiniert meist nur zwei der vier Komponenten und rund ein Fünftel verwendet gar nur eine Komponente aus diesen Gruppen.
Nach Alter lassen sich folgende Trends erkennen: Je jünger die Befragten, desto häufiger wird kombiniert. Ansonsten sind die jüngeren Nutzer aber eher sorglos: Sie verwenden über längere Zeiträume immer die gleichen Passwörter – sollten diese aber viel häufiger wechseln.
Wechseln, um zu bestehen
Insgesamt zeigt der Befund eine große Sorglosigkeit der Österreicher im Umgang mit den Passwörtern: So sind 51 Prozent der Bevölkerung nicht besonders einfallsreich, wenn es um Passwörter geht und verwenden beinahe für jeden der Bereiche ein und dasselbe Passwort.
Nur jeder Fünfte unterscheidet – wie beschrieben – die Passwörter nach Plattform oder Account. Hierbei fällt auf, dass Menschen mit höherer Bildung differenzierter umgehen und häufiger verschiedene Passwörter verwenden.
Neben dieser relativ häufigen Verwendung identer Passwörter kommt aber auch noch ein seltener Wechsel des Zugangscodes dazu. Beispielsweise wechseln Besitzer von E-Mail-Postfächern und Nutzer von sozialen Medien nur sehr selten ihre Zugangsdaten. Experten empfehlen, das entsprechende Passwort alle zwei bis drei Monate zu ändern.
Kundendaten in der Hand von Firmen
Überraschend: Der Verwendung der persönlichen Daten durch Privatunternehmen steht die Bevölkerung nicht grundsätzlich negativ gegenüber. Es sind jeweils 44 Prozent, die von einem eher mehr bzw. eher weniger vertrauensvollen Umgang der Firmen mit den eigenen (Kunden-)Daten ausgehen.
Aktuell wird sich diese Stimmung aber angesichts laufender Debatten rund um die Geschäftsmodelle diverser sozialer Medien eher drehen.
Auch die Änderungen im europäischen Datenschutz ab Mai dieses Jahres zwingen viele Organisationen, Institutionen und Unternehmen zu einem neuen Umgang beim Speichern und Verarbeiten persönlicher Daten.
Dies ist aber naturgemäß nicht nur die Aufgabe juristischer Personen, sondern betrifft im Zeitalter des Online Bankings, der Social-Media-Plattformen und der Karrierenetzwerke auch Privatpersonen.