Die Fallen bei Geschäften im Internet
(kunid) Versicherungen abschließen, Aktien kaufen, Kredite aufnehmen – nahezu alles geht bereits online. Doch nicht alle Online-Aktionen laufen nach dem Motto „billig, schnell und effizient“. Es gilt einiges zu beachten.
Für Kunden mit hoher Internet-Affinität und entsprechendem Produktwissen macht es durchaus Sinn, ihre täglichen Bank- und einfache Versicherungsgeschäfte auch online zu erledigen. Das erspart Zeit.
Aber es ist beim Online-Abschluss jedenfalls entscheidend, den Anbieter vorab genau zu prüfen, denn es tauchen immer wieder Anbieter aus dem Nicht-Banken-Bereich im Internet auf, bei denen man vorsichtig sein sollte.
Persönliche Beratung unerlässlich
Traditionelle Banken und Versicherungen gewährleisten jedenfalls bei allen Geschäften im Internet die sichere Abwicklung und den Datenschutz.
Mit einer gewissen Vorsicht zu genießen ist hingegen die teils aufwendige Online-Informationsbeschaffung. Es gibt eine Reihe von Vergleichsplattformen und Kreditrechnern, die bei der Auswahl des passenden Angebots unterstützen. Allerdings sind nicht immer alle Anbieter auf diesen Plattformen vertreten und man muss sehr aufpassen, dass nicht „Äpfel mit Birnen“ verglichen werden. Außerdem lassen sich nur standardisierte, ganz einfache Produkte sinnvoll miteinander vergleichen.
Bei komplexeren Fragestellungen muss man schon sehr viel investigative Arbeit leisten. Da ist der Weg zum persönlichen Bank- oder Versicherungsberater dann vermutlich kürzer und effektiver.
Bei der Entscheidung zwischen Online-Geschäft und persönlicher Beratung liegt laut Experten eine definitive Grenze bei speziellen individuellen Anforderungen oder der Verknüpfung von mehreren Produkten zu einer bedarfsorientierten Gesamtlösung. Da ist das persönliche Gespräch mit dem unabhängigen Berater unverzichtbar.
Online-Abschlüsse – Konsumentenschützer skeptisch
Komplex können vor allem Versicherungen sein. Hier raten auch Konsumentenschützer generell zu einer guten (persönlichen) Beratung, zumal die Produktunterschiede gravierend sein können, vor allem betreffend Versicherungsschutz und Prämie. Weiters kann es eine Überlappung von Risiken und Versicherungsschutz geben.
Somit gilt auch dabei: Ein Online-Abschluss empfiehlt sich nur für die Kombination aus besonders gut informierten Verbrauchern, die genau wissen was sie brauchen und wollen, und einfachen Produkten. Eine einfache Reise-Stornoversicherung ist sicher geeigneter für den Online-Vertrieb als eine Eigenheimversicherung mit beratungsintensiven Leistungsbestandteilen oder gar eine Absicherung der eigenen Personen bzw. der Familie im Unfall-, Krankheits- oder Todesfall.
Fazit
Die Zahl und die Komplexität von Finanz- und Versicherungsprodukten nehmen zu – ein Ende ist nicht abzusehen. Das liegt zum einen an den wachsenden Anforderungen der Kunden – und zum anderen auch an immer mehr Gesetzen und Regulierungen.
Unabhängige Beratung hilft, sich im Informationsdschungel zurechtzufinden. Unabhängige Berater bzw. Versicherungsmakler vermitteln einen Mehr-Wert: Sie kennen sich in der Welt von Produktbeschreibungen, Risikohinweisen, Kleingedrucktem und Beratungsprotokollen aus und haben in erster Linie die Interesse des Kunden im Auge.
Sich im Vorfeld von Beratungsgesprächen im Internet in das Thema einzulesen bzw. „schlau zu machen“ schadet aber natürlich nicht.