Die häufigsten Todesursachen
(kunid) Insgesamt sind seit Jahrzehnten Herz-Kreislauf-Erkrankungen die mit Abstand häufigste und Krebsleiden die zweithäufigste Todesursache in Österreich. Die Daten der Statistik Austria zeigen zudem, an welchen Leiden die Menschen hierzulande sonst noch sterben. Außerdem sind aus der Statistik zum Teil deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede bei den Todesfallursachen und dem durchschnittlichen Sterbealter zu erkennen.
Nach den vor Kurzem veröffentlichten Daten der Statistik Austria verstarben letztes Jahr 80.669 Personen in Österreich – 51,6 Prozent waren Frauen und 48,4 Prozent Männer. Insgesamt 33.248 Personen, das waren 41,2 Prozent aller in 2016 Verstorbenen, erlagen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Bei 20.182 Personen beziehungsweise 25,0 Prozent wurde der Tod durch ein Krebsleiden verursacht. Damit starben 66,2 Prozent, also mehr als zwei Drittel aller Todesfälle, an diesen beiden Leiden.
Die anderen Todesursachen waren Erkrankungen der Atmungsorgane, nämlich bei 4.335 Personen beziehungsweise 5,4 Prozent aller Verstorbenen, der Verdauungsorgane (2.856 Personen oder 3,5 Prozent) und sonstige Krankheiten (15.835 Personen oder 19,6 Prozent). Eines nicht natürlichen Todes, zum Beispiel durch Unfallverletzungen oder Vergiftungen, starben 4.213 Personen beziehungsweise 5,2 Prozent.
Deutlicher Unterschied zwischen Männern und Frauen
Betrachtet man die Sterbefälle nach Männern und Frauen getrennt, zeigen sich zum Teil erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Das durchschnittliche Sterbealter der Männer betrug letztes Jahr 75,0 Jahre, das der Frauen jedoch 81,8 Jahre. Deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede gab es zudem bei den einzelnen Todesfallursachen.
So lag der prozentuale Anteil aller Männer, die 2016 an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung starben, im Vergleich zu allen im gleichen Jahr verstorbenen Männern bei 36,8 Prozent. Der geschlechtsspezifische Anteil an den Sterbefällen war bei den Frauen mit 45,4 Prozent jedoch deutlich höher. Das durchschnittliche Sterbealter lag bei dieser Todesursache bei den Männern bei 79,9 Jahren und bei den Frauen bei 86,6 Jahren.
Der geschlechtsspezifische Anteil an den Sterbefällen der Männer, die an Krebs und bösartigen Neubildungen verstarben, betrug 27,6 Prozent, der der Frauen 22,6 Prozent. Das durchschnittliche Sterbealter mit 72,8 Jahren bei den Männern und 74,3 Jahren bei den Frauen war bei diesem Leiden jedoch fast gleich.
Männer sterben wegen Verletzungen durchschnittlich mit 62 Jahren
Anders hingegen bei den Personen, die durch Verletzungen oder Vergiftungen 2016 ums Leben kamen. Hier lag das Sterbealter der Männer im Durchschnitt bei 62,0 Jahren und das der Frauen bei 73,6 Jahren, und damit rund zwölf Jahre auseinander. Zudem sterben zahlenmäßig und anteilig deutlich mehr Männer als Frauen an dieser Ursache. Konkret lag der geschlechtsspezifische Anteil an allen Sterbefällen bei den Männern, die an Verletzungen und Vergiftungen starben, bei 6,7 Prozent, das waren 2.597 Männer. Bei den Frauen betrug der Anteil 3,9 Prozent, was 1.616 Frauen entsprach.
Damit sind Verletzungen und Vergiftungen bei den Männern die vierthäufigste, bei den Frauen jedoch die fünfthäufigste Todesfallursache. Auch bei den übrigen Todesfallursachen gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. So war bei allen verstorbenen Männern bei 5,9 Prozent und bei allen verstorbenen Frauen bei 4,8 Prozent eine Erkrankung der Atmungsorgane die Todesfallursache. Männer starben durchschnittlich mit 78,3 Jahren, Frauen dagegen mit 81,8 Jahren daran.
4,3 Prozent der Männer und 2,9 Prozent der Frauen, die 2016 starben, erlagen einer Krankheit der Verdauungsorgane. Im Durchschnitt wurden die betroffenen Männer 69,3 Jahre und die Frauen 77,2 Jahre alt. Der geschlechtsspezifische Anteil an den Sterbefällen bei den sonstigen Krankheiten als Todesfallursache lag bei den Männern bei 18,8 Prozent und bei den Frauen bei 20,4 Prozent, das durchschnittliche Sterbealter betrug hier bei den Männern 73,6 Jahre und bei den Frauen 81,7 Jahre.
Rückläufige Zahl der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Leiden
Betrachtet man die Todesursachen-Statistiken seit 1970, zeigt sich, dass der prozentuale Anteil derjenigen, die an einer Neubildung beziehungsweise Krebserkrankung starben, zugenommen hat. Während beispielsweise zwischen 1970 bis 1980 jährlich zwischen 19,6 bis 20,9 Prozent aller Sterbefälle durch bösartige Neubildungen verursacht wurden, waren es seit 2006 bis 2016 zwischen 24,5 und 26,2 Prozent.
Auch wenn der prozentuale Anteil der Todesursache Krebs tendenziell zunimmt, bedeutet das nicht, dass tatsächlich mehr Personen an Krebs starben. Während die Anzahl der jährlichen Krebstoten zwischen rund 18.600 und 20.500 seit 1970 fast gleich geblieben ist, ist nämlich die Anzahl aller Verstorbenen seit 1970 tendenziell gesunken, und zwar von fast 99.000 in 1970 auf rund 81.000 in 2016. Einen signifikanten Rückgang anteilig und summenmäßig gibt es jedoch bei den tödlich verlaufenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verzeichnen.
Der Sterbeanteil durch ein Herz-Kreislauf-Leiden betrug von 1970 bis 1980 noch zwischen 47,3 bis 53,0 Prozent, 1998 waren es sogar 54,3 Prozent. Seit 2006 liegt der Sterbeanteil durch diese Todesfallursache erheblich niedriger, nämlich zwischen 44,0 bis 41,2 Prozent – der niedrigste Wert ist der aktuelle von 2016 –, Tendenz sinkend. Zahlenmäßig starben in den 70er-Jahren zwischen circa 45.000 und 49.400, in den 2010er-Jahren dagegen „nur“ zwischen 33.100 und 35.500 Personen.
Finanzieller Schutz für Angehörige
Wer sichergehen möchte, dass im Todesfall die Angehörigen wie Ehepartner oder Kinder finanziell ausreichend versorgt sind, sollte frühzeitig eine entsprechende Vorsorge treffen. Wichtig dabei ist, dass der Hinterbliebenenschutz ausreichend hoch ist, damit die Angehörigen finanziell sorgenfrei leben können – und zwar egal, ob jemand aufgrund einer Krankheit oder infolge eines Unfalles stirbt.
Die Höhe hängt von diversen Kriterien wie der Anzahl der zu versorgenden Hinterbliebenen, der Höhe der gesetzlichen Absicherung, den vorhandenen Verbindlichkeiten und den bisherigen Einkommens- und Vermögensverhältnissen ab. Bei der Ermittlung, wie hoch die Hinterbliebenen-Absicherung für einen ausreichenden Schutz sein sollte, und welche Vorsorgelösungen individuell passend sind, hilft ein Versicherungsexperte weiter.
Wie bei der Altersvorsorge gilt auch beim Hinterbliebenenschutz, je früher man mit einer entsprechenden Absicherung beginnt, desto niedriger sind die Prämien.