So bleiben Kinder in der kalten Jahreszeit gesund
(kunid) Immer wieder kommt es vor, dass Kinder ein oder gleich mehrmals hintereinander an einem grippalen Infekt erkranken. Schutz davor bietet unter anderem ein gestärktes Immunsystem, aber auch bestimmte Vorsichtsmaßnahmen helfen, um Krankheitserreger auf Abstand zu halten.
Nach Angaben der Österreichischen Apothekerkammer ist es nicht ungewöhnlich, wenn Kinder mehrmals im Jahr erkältet sind. So sind im Jahr vier bis acht Infekte mit Fieber, Husten, Schnupfen und/oder Heiserkeit, die durch jeweils unterschiedliche Viren verursacht werden, bei Kindern keine Seltenheit. Laut www.kinderaerzte-im-netz.at, einem Webportal der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ), sind bei Kindern im Vorschulalter sogar bis zu 14 Infekte pro Jahr noch normal.
Ein Hauptgrund dafür ist nach Angaben der Experten des deutschen Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ), dass Kinder kein so ausgereiftes Immunsystem haben wie Erwachsene. Somit erkennt das Abwehrsystem der Sprösslinge viele Krankheitserreger noch nicht und kann deswegen so manche Erkältung nicht verhindern. Es gibt jedoch Möglichkeiten, wie sich das Immunsystem stärken lässt.
Von der gesunden Ernährung …
Normalerweise sind Säuglinge, die gestillt werden, durch die Abwehrstoffe in der Muttermilch vor Bakterien und Viren geschützt, wie aus dem Webauftritt des ÖGKJ hervorgeht. Bei nicht gestillten Kindern und bei Kindern nach der Stillzeit muss das Immunsystem der Kleinen jedoch erst lernen, selbst mit den Erregern fertigzuwerden. Zudem ist ein starkes Immunsystem wichtig.
Eine vitaminreiche und ausgewogene Ernährung, vor allem viel Vitamin C, zum Beispiel in Form von Zitrusfrüchten, unterstützt nach Angaben des BVKJ die Abwehrkräfte. „Eltern müssen dafür sorgen, dass ihre Kinder eine abwechslungsreiche Ernährung erhalten. Viel frisches Obst und Gemüse, hingegen wenig Süßes und Fettiges, gehören auf den täglichen Speiseplan“, so der BVKJ. Das Immunsystem wird zudem gestärkt, wenn Kinder sich viel bewegen sowie täglich und bei jedem Wetter mindestens ein bis zwei Stunden draußen an der frischen Luft sind.
Kinder sollten außerdem eine den Umgebungstemperaturen angepasste Kleidung tragen. Sie sollten nicht zu kalt oder zu warm angezogen sein, denn wenn Kinder aufgrund ihrer Kleidung frieren oder auch schwitzen, erkälten sie sich schneller. Sinnvoll ist ein sogenannter „Zwiebelschalenlook“, bei dem mehrere Kleidungsstücke übereinander angezogen werden, denn je nach Umgebungstemperatur kann die oberste Kleiderschicht aus- oder wiederangezogen werden.
… bis hin zum richtigen Händewaschen
Für das Kinderzimmer empfehlen die Experten des BVKJ nachts eine Zimmertemperatur von rund 18 Grad Celsius. Zudem sollte das Kinderzimmer vor dem Zubettgehen ausgiebig gelüftet werden. Wer in Räumen, in denen sich Kinder aufhalten, raucht, schwächt das Immunsystem von Kindern, wie aus dem Gesundheitsportal des Bundesministerium für Gesundheit hervorgeht. In geschlossenen Räumen, in denen sich auch Kinder aufhalten, wie in der Wohnung oder auch im Auto, sollte daher prinzipiell nicht geraucht werden.
Eine einfache, aber wirkungsvolle Schutzmaßnahme vor Grippe- und Erkältungsviren ist das Händewaschen. Kinder, aber auch Erwachsene, sollten daher ihre Hände mit milder Seife 20 bis 30 Sekunden ab den Handknöcheln und zwischen den Fingern einseifen, abspülen und abtrocknen, wenn sie selbst husten oder niesen, von draußen kommen, Kontakt mit Kranken haben oder wenn sie etwas essen möchten.
Der BVKJ betont zudem: Es gilt als erwiesen, dass glückliche und zufriedene Kinder deutlich weniger krank werden. Eltern sollten ihrem Kind das Gefühl geben, dass es geliebt wird. Sie müssen ihm viel Zuwendung und Zärtlichkeit geben, aber sich auch die Zeit nehmen, ihrem Kind zuzuhören und sich mit ihm ausgiebig zu beschäftigen.“ Hat ein erkranktes Kind neben hohem Fieber auch starke Ohren- oder Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen, oder auch Schluckbeschwerden, einen starken Husten oder Heiserkeit mit Atemnot, sollte laut ÖGKJ umgehend ein Kinderarzt aufgesucht werden.