Damit Autodiebe es schwer haben

Damit Autodiebe es schwer haben

(kunid) Jedes Jahr werden hierzulande rund 3.300 Kraftfahrzeuge gestohlen. Wer es Autodieben zumindest schwer(er) machen möchte, kann einiges dafür tun.

Nach Angaben des Bundeskriminalamtes können Autofahrer schon mit einfachen Mitteln das Diebstahlrisiko minimieren. So sollte jeder Autofahrer, der sein Auto abstellt, stets den Zündschlüssel abziehen, das Lenkradschloss einrasten lassen und das Fahrzeug sorgfältig verriegeln – selbst bei einem kurzen (Tank-)Stopp.

Bei Funksystemen zum Öffnen und Schließen der Türen und des Kofferraums per Knopfdruck auf dem Schlüssel muss außerdem darauf geachtet werden, dass das Fahrzeug die erfolgreiche Verriegelung optisch und/oder akustisch angezeigt. Sogenannte Funkblocker können dies nämlich verhindern mit der Folge, dass der Wagen offen ist und bleibt, obwohl er eigentlich durch den Besitzer per Funk verschlossen wurde.

Zweitschlüssel niemals im oder am Auto lassen

Außerdem sind beim Abstellen des Pkws alle Fenster und das Schiebedach zu schließen. Hat das Fahrzeug eine Diebstahlalarmanlage, sollte diese aktiviert werden. Und für Cabrios gilt: Ein Auto mit geschlossenem Dach lässt sich deutlich schwerer entwenden.

Zudem sollte niemals der Zweitschlüssel am Fahrzeug hinterlassen oder dort versteckt werden. Professionelle Diebe kennen alle Verstecke und suchen dort gezielt.

Laut aktueller Rechtsprechung gilt nämlich das Zurücklassen eines Zweitschlüssels beispielsweise im Handschuhfach eines Autos als grobe Fahrlässigkeit. Der Kfz-Versicherer, bei dem eine Kaskoversicherung für das Auto und damit zumindest eine finanzielle Diebstahlabsicherung besteht, könnte unter Umständen in diesem Fall beim Autodiebstahl die Entschädigungsleistung verweigern.

Keyless-Komfort, leider auch für einen Dieb

Sogenannte Keyless-Systeme ermöglichen es, ein Auto zu öffnen und zu starten, ohne dass hierfür der Schlüssel aus der Tasche genommen werden muss. Es reicht, wenn sich der Autoschlüssel in unmittelbarer Nähe des oder im Auto befindet.

Nach Angaben des Automobilclubs ÖAMTC wurde in einem Test festgestellt, dass Fahrzeuge mit einem derartigen Komfortsystem besonders leicht zu stehlen sind. Hierfür nutzen die Diebe kleine Sender und Empfänger.

Der Empfänger wird hierbei in der Nähe des Fahrzeugschlüssels aufgestellt, zum Beispiel direkt vor der Wohnungstür. Er empfängt die Signale des Schlüssels und sendet diese an einen zweiten Empfänger, der sich in der Nähe des zu stehlenden Fahrzeugs befindet. Auf diese Weise lassen sich die Signale des Keyless-Systems über Hunderte Meter verlängern. Das Fahrzeug kann dann wie mit dem Originalschlüssel geöffnet und gestartet werden, wobei der Motor so lange läuft, bis das Kfz ausgeschaltet wird oder der Tank leer ist.

Oftmals keine Einbruchspuren

Verlässt der Dieb den Wagen, beispielsweise nachdem er das Auto abstellt oder weil der Tank leer ist und flüchtet, kann der Diebstahl nicht immer nachgewiesen werden, das heißt der Kaskoversicherer wäre in diesem Fall nicht leistungspflichtig. Am Fahrzeug gibt es nämlich in aller Regel keinerlei Einbruchsspuren.

Die Kaskoversicherung zahlt für einen entstandenen Einbruch-Diebstahlschaden jedoch, wenn das Auto nicht wieder auftaucht und somit auf solche Spuren nicht untersucht werden kann.

Der Kaskoversicherer leistet zudem, wenn das gestohlene Auto wiedergefunden wird und der Diebstahl – in einigen Fällen zum Beispiel über die von Dieben verbauten Steuergeräte – nachgewiesen werden kann. Prinzipiell empfehlen Kfz-Experten Keyless-Schlüssel nie in der Nähe der Haus- oder Wohnungstür abzulegen, um einen solchen Diebstahl unmöglich zu machen. Alternativ gibt es laut ÖAMTC aber auch spezielle Schlüsseletuis, die die Funkwellen blockieren.

Mechanische Sicherungs- und elektronische Ortungssysteme

Mechanische Systeme wie zum Beispiel die Lenkradkralle, die das Drehen des Lenkrads verhindert, oder Systeme, die das Einlegen eines Gangs unterbinden, machen es Dieben ebenfalls schwer. Derartige Systeme sollten gut sichtbar im Auto angebracht werden, denn sie signalisieren auch optisch: „Mich knackt man nicht so leicht.“ Das gilt auch für eine sogenannte Parkkralle, die am Reifen angebracht wird und verhindert, dass das Fahrzeug bewegt wird.

Eine preisgünstige Alternative zu einem professionellen Ortungssystem ist die Nutzung eines (älteren) Smartphones. So gibt es für iPhone- und für Android-Geräte spezielle für wenige Euro erhältliche Apps, die aus den Handys mobile Diebstahlwarnanlagen machen. Dank Neigungssensor und GPS-Empfang erkennen die Geräte nämlich jede Lageveränderung des Fahrzeugs und melden diese per SMS dem Besitzer. Zudem lässt sich das Handy beziehungsweise das Auto im Fall des Falles auch orten. Allerdings muss das Gerät gut versteckt und mit Strom versorgt werden.

Sinnvoll ist es zudem, keine Wertgegenstände wie Smartphone, Handtasche oder Fotokamera im Auto liegen zu lassen sowie abnehmbare Bedienteile und die Daten-CD des Navis beim Abstellen des Wagens mitzunehmen. Weitere Tipps zum Diebstahlschutz gibt es im Webportal des Bundeskriminalamtes.


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