So wird der Pkw fit für den Winter
(kunid) 26.10.2015 (verpd) Batterien, die schlappmachen, Türen und Schlösser, die sich nicht mehr öffnen lassen und eingefrorenes Wischwasser sind nur einige der typischen Probleme, die bei eisigen Außentemperaturen auftreten. Man kann aber vorbeugen – und nicht für alles muss gleich eine Kfz-Werkstatt konsultiert werden.
Damit man pannenfrei durch den Winter kommt, sollten diverse Fahrzeugkomponenten auf Funktionstüchtigkeit geprüft oder und vor dem Einfrieren geschützt werden. Wichtig ist beispielsweise, dass die Beleuchtung am Fahrzeug einwandfrei funktioniert.
Das gilt natürlich nicht nur im Winter, aber in dieser Jahreszeit ist es aufgrund der längeren Dunkelheit und vermehrten Sichtbehinderung durch Nebel, Regen oder Schnee besonders gefährlich, wenn die Beleuchtung streikt.
Von der Beleuchtung bis zur Autobatterie
Die Kontrolle, ob die Beleuchtung einwandfrei funktioniert, kann mit eingeschalteter Zündung erfolgen. Schneller geht es, wenn man zu zweit ist: Einer schaltet im Auto die Beleuchtung durch – also Standlicht, Abblendlicht, Fernlicht, Nebelscheinwerfer, Blinker, Bremslicht, Schlussleuchten, Kennzeichenbeleuchtung und Rückfahrscheinwerfer –, und eine zweite Person kontrolliert, ob alles funktioniert.
Schwieriger ist es zu überprüfen, ob die Höheneinstellung der Scheinwerfer korrekt ist. Dies zeigt nur ein Test in der Fachwerkstatt, der am besten gleich mit durchgeführt wird, wenn das Fahrzeug auf Winterreifen umgerüstet wird.
Außerdem sollte die Autobatterie von der Werkstatt überprüft werden. Dies gilt vor allem dann, wenn das Fahrzeug bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt bereits Schwierigkeiten beim Starten macht und der Anlasser nur noch schwach durchdreht. Probleme machen Batterien insbesondere, wenn sie bereits älter als fünf Jahre sind.
Achtung: Motorschaden droht
Trotz aller Minustemperaturen wird der Motor auch im Winter heiß. Damit das Kühlsystem seine Aufgabe bei Minustemperaturen problemlos erfüllt, muss kontrolliert werden, ob ausreichend Kühlflüssigkeit und Frostschutzmittel vorhanden sind. Die Kontrolle der Kühlflüssigkeit erfolgt ausschließlich bei kaltem Motor, ansonsten besteht die Gefahr von Verbrühungen. Im Überlaufgefäß, das bei den allermeisten Modellen im Motorraum zu finden ist (Bedienungsanleitung konsultieren), zeigt eine Minimal-Maximal-Markierung an, wie viel Kühlwasser vorhanden sein muss.
Liegt dieser Wert unter dem Minimum, sollten Fachleute aus einer Werkstatt die Ursache klären. Ein defekter Kühler oder undichte Zu- und Ableitungen können nämlich zu einer ungenügenden Kühlung des Motors und in der Folge zu einem teuren Motorschaden führen. Die Menge der Kühlflüssigkeit lässt sich noch einfach kontrollieren, schwieriger ist die Frage zu klären, ob der Frostschutz ausreicht, also bis zu welcher Temperatur das Kühlwasser flüssig bleibt.
Insgesamt sollte das Kühlwasser-Frostschutzgemisch mindestens bei minus 25 Grad Celsius nicht eingefrieren. Dies lässt sich mit einem Messgerät feststellen. Tankstellen und Werkstätten haben diese; sie werden aber auch für wenige Euro zum Beispiel in Baumärkten angeboten. Wichtig: Der Frostschutz verhindert nicht nur ein Zufrieren, sondern auch Rost und Kalkablagerungen, die mit der Zeit das Kühlsystem beschädigen können.
Für eine freie Sicht
Vor allem Salz verschmutzt die Frontscheibe im Herbst und Winter. Die Scheibenwaschanlage sorgt für eine klare Sicht. Diese funktioniert allerdings nur dann, wenn das Scheibenwischwasser nicht eingefroren ist. Entsprechende Zusätze, die beispielsweise an Tankstellen und in Baumärkten angeboten werden, verhindern dies.
Wichtig dabei: Nach dem Auffüllen des Frostschutzes im Wischwasserbehälter sollte die Scheibenwaschanlage so lange betätigt werden, bis das Frostschutz-Wasser-Gemisch auch wirklich bis zu den Düsen vorgedrungen ist. Nur dann frieren diese nicht zu.
Außerdem ist es wichtig, dass auch die Scheibenwischer schlierenfrei wischen. Deshalb ist es sinnvoll, diese im Herbst zu wechseln. Steht der Wagen draußen, sollten die Wischer jedes Mal nach dem Abstellen des Pkws weggeklappt werden, damit die Scheibenwischgummis über Nacht nicht an die Scheibe anfrieren, denn festgefrorene Scheibenwischer werden beim Ablösen oftmals beschädigt.
Damit sich die Türen öffnen lassen
Auch Autotüren können im Winter festfrieren. Um dies zu verhindern, empfiehlt es sich, die Türdichtgummis mit Glyzerin, Hirschtalg oder speziellen Gummipflegemitteln zu behandeln, also diese damit einzureiben. Diese Produkte verhindern übrigens nicht nur ein Anfrieren der Dichtungen, sondern pflegen auch die Gummis. Damit sich die Türe überhaupt öffnen lässt, muss sie allerdings erst einmal aufgeschlossen werden – was im Winter nicht immer so einfach ist, denn auch viele Schlösser frieren ein.
Ein paar Tropfen Grafit- oder Multifunktionsöl verhindern dies. Auch wenn das Fahrzeug mit einer Funkfernentriegelung ausgerüstet ist, sollten die Schlösser im Herbst mit einem entsprechenden Mittel geschmiert werden, denn gerade wenn sie kaum benutzt werden, bedürfen sie einer Pflege. Nur so lässt sich, wenn die Batterie in der Funkfernentriegelung nicht mehr funktioniert oder eine sonstige Störung vorliegt, der Wagen problemlos aufsperren.
Sollte das Schloss bereits zugefroren sein, helfen spezielle Enteisungsmittel weiter. Als Notfallmaßnahme kann man alternativ versuchen, den Schlüssel beispielsweise mithilfe eines Feuerzeugs vorsichtig zu erwärmen, um so das Eis aufzutauen, wenn man keinen Enteiser zur Hand hat. Auch ein Föhn, den man allerdings nicht zu heiß einstellen sollte, kann hier hilfreiche Dienste leisten, vorausgesetzt eine Steckdose ist in der Nähe.
Hilfreiche Geister
Einige Utensilien gehören ins Auto, wenn dieses im Winter genutzt wird. Das sind in erster Linie ein Eiskratzer und ein Schneebesen. Hilfreich ist außerdem ein Scheibenenteisungsspray. Es erleichtert das Enteisen der Scheiben deutlich. Auf keinen Fall sollte man heißes Wasser über eine vereiste Autoscheibe gießen, denn dies kann dazu führen, dass die Scheibe springt. Wer gefrorene Scheiben vermeiden möchte, kann eine spezielle Abdeckfolie oder eine Halbgarage, die über das Auto gezogen wird, verwenden.
Im Winter sollte man zudem folgende Utensilien im Auto mitführen: ein Abschleppseil, ein Starthilfekabel, ein Frostschutzmittel für das Scheibenwaschwasser zum Nachfüllen, ein paar Handschuhe (hilfreich beim Scheibenenteisen) sowie eine Jacke und eine Decke, die bei einer Panne oder einem längeren Stau die Insassen vor Kälte schützt.
Praktisch sind außerdem Produkte, welche die Feuchtigkeit im Wageninnern aufnehmen und so ein Beschlagen oder gar ein Zufrieren der Scheiben im Innenbereich verhindern. Zum einen gibt es hierzu sogenannte Luftentfeuchterkissen zu kaufen, aber auch spezielle Hausmittel wie ein mit Katzenstreu oder grobem Salz gefüllter Stoffbeutel erfüllen diesen Zweck.