Die Hauptgründe für Arbeitsunfälle
(kunid) Laut dem aktuellen Fehlzeitenreport ist seit dem Jahr 2008 die Zahl der Arbeitsunfälle immer weiter zurückgegangen. Dennoch verunglückten 2013 rund 100.000 unselbstständig Beschäftigte im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit. 142 Personen erlitten sogar einen tödlichen Unfall am Arbeitsplatz. Der Umgang mit Maschinen erweist sich im Hinblick auf die Hauptursachen für Arbeitsunfälle als besonders risikoreich.
Nach dem aktuellen Fehlzeitenreport waren 2013 etwa 2,9 Millionen unselbstständig Beschäftigte bei der Allgemeinen Unfallversicherungs-Anstalt (AUVA) gesetzlich unfallversichert. Davon erlitten rund 87.890 einen Unfall während der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit (Arbeitsunfall) und 11.350 einen Wegunfall, also einen Unfall auf dem Weg von zu Hause in die Arbeit oder zurück.
Insgesamt hatten somit 3,4 Prozent der AUVA-Versicherten einen Arbeits- oder Wegunfall. 1974 waren es noch knapp 7,7 Prozent, 1990 etwa 6,0 Prozent und im Jahr 2000 rund 4,6 Prozent. Seit dem Jahre 2008 hat sich die Unfallquote immer weiter reduziert. Der Fehlzeitenreport wird jährlich vom Wirtschaftsforschungs-Institut (Wifo) für den Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungs-Träger, der AUVA, der Arbeiterkammer und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) erstellt.
Die Hauptgründe für Arbeitsunfälle
Das höchste Unfallrisiko hatten die Arbeitnehmer im Bauwesen. Laut dem Fehlzeitenreport ereignete sich knapp ein Fünftel aller Unfälle in dieser Branche. Damit lag 2013 die Unfallhäufigkeit in diesem Wirtschaftsbereich doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller Branchen. Überdurchschnittlich hohe Unfallquoten gab es zudem in Wirtschaftsbereichen mit einer Warenherstellung, während im Dienstleistungssektor insgesamt gesehen die Unfallhäufigkeit um einiges geringer war.
Nach den Daten der AUVA führte insbesondere der Verlust der Kontrolle über Maschinen, Transportmittel, Handwerkzeug oder auch Tiere zu den meisten Arbeitsunfällen. Rund 40.300 Arbeitsunfälle wurden 2013 dadurch verursacht. Insgesamt starben dadurch 71 Menschen, damit war dies auch der häufigste Grund für einen tödlichen Arbeitsunfall. An zweiter Stelle der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfälle liegen Stürze und Abstürze von Personen mit knapp 22.900 Arbeitsunfällen.
Etwa 18.700 Beschäftigte verunfallten während einer Bewegung ohne eine körperliche Belastung, beispielsweise durch Umknicken oder Anstoßen. Fast 11.300 verunfallten bei einer Bewegung mit körperlicher Belastung, also zum Beispiel beim Tragen oder Heben von Gegenständen. Rund 7.300 verletzten sich, weil Gegenstände wie Regale, Arbeitsmittel oder Güter zusammenstürzten, fielen, brachen, rutschten oder gerissen sind.
Wenn die gesetzliche Absicherung nicht reicht
Auch wenn nach einem Arbeits- oder Wegunfall ein Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung besteht, reichen diese nicht immer aus, um die aufgrund eines dauerhaften Gesundheitsschadens anfallenden Kosten und entstehenden Einkommenslücken auszugleichen.
Zudem gibt es die Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung auch nur, wenn es sich um einen Arbeits- oder Wegeunfall gehandelt hat. Unfälle in der Freizeit – das sind rund 80 Prozent aller Unfälle –, darunter fallen auch Verkehrsunfälle, die nicht im Zusammenhang mit dem Arbeitsweg stehen, fallen nicht unter den Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung. Um einen fehlenden oder auch unzureichenden gesetzlichen Schutz abzudecken, bietet die private Versicherungswirtschaft jedoch zahlreiche Lösungen an.
Beispielsweise greift eine private Unfallversicherung im Gegensatz zum gesetzlichen Unfallschutz weltweit und rund um die Uhr. Außerdem kann die Höhe der Kapitalsumme oder/und Rentenleistung im Invaliditätsfall individuell passend gewählt werden. Eine Einkommensabsicherung für den Fall, dass nach einem Unfall oder einer Krankheit dauerhaft kein Beruf mehr ausgeübt werden kann, ist mit einer privaten Berufsunfähigkeits-Versicherung möglich.