Die größten Sorgen der Selbstständigen
(kunid) Nach einer aktuellen Umfrage sehen die meisten Kleinunternehmer positiv in die Zukunft. Dennoch fürchten über zwei Drittel der Unternehmer mit bis zu neun Beschäftigten, dass eine Arbeitsunfähigkeit nach Unfall oder Krankheit das Aus für ihren Betrieb bedeuten kann. Zudem gibt es nach Angaben der Befragten weitere Risiken, die das Fortbestehen eines Unternehmens gefährden können.
Österreichweit gab es laut Statistik Austria im Jahre 2012 314.855 Unternehmen. Davon waren 313.719 oder 99,6 Prozent aller Firmen Klein- und Mittelunternehmen „KMU“, also Betriebe bis 249 Mitarbeitern. Die mit Abstand größte Gruppe sind Firmen mit bis zu neun Mitarbeitern. Insgesamt zählten dazu 274.178 Unternehmen oder 87 Prozent aller heimischen Betriebe. Diese beschäftigen in der Summe jedoch rund 680.000 Personen – das ist circa ein Viertel aller Beschäftigten in Österreich.
Ein Versicherer hat gemeinsam mit der Makam Research GmbH, einem Marktforschungs-Unternehmen, in einer repräsentativen Befragung unter 500 Unternehmen mit bis zu neun Mitarbeitern nachgeforscht, wie es der großen Gruppe an Kleinstunternehmen geht. Zudem wurde untersucht, welche Risiken sie als existenzbedrohend ansehen. Grundsätzlich blicken die Befragten positiv in die Zukunft. Auf einer Skala von 1 bis 4 reihen sich 31 Prozent in die Gruppe 1 („sehr zuversichtlich“) ein, weitere 45 Prozent sehen sich in der Gruppe 2. „Gar nicht zuversichtlich“ (Gruppe 4) sind fünf Prozent.
Angst vor Arbeitsunfähigkeit und anderen Risiken
Trotz des grundsätzlich eher optimistischen Zugangs ist vielen bewusst, dass bestimmte Risiken die Existenz gefährden könnten. 69 Prozent fürchten eine eigene Arbeitsunfähigkeit nach Unfall oder Krankheit als Risiko für den Erfolg ihres Betriebs. Ebenso weit oben auf der Liste der möglichen erfolgsgefährdenden Risiken stehen Steuererhöhungen (65 Prozent) sowie „Bürokratisierung und Überregulierung“ (61 Prozent).
Zahlungsausfälle wiederum werden von 48 Prozent als Bedrohung für den Betriebserfolg gesehen. IT-Schäden und Internetkriminalität werden von 38 Prozent der Befragten als erfolgsgefährdendes Risiko genannt.
Andere Risiken wie Feuer, ein Rechtsstreit mit Kunden oder Lieferanten, Naturereignisse und Haftpflichtschäden werden von jeweils knapp über oder unter einem Viertel der Befragten als mögliche Gefahren identifiziert.
Für fast jedes Risiko eine Absicherungslösung
Für die meisten Risiken, die eine existenzielle Bedrohung für ein Unternehmen sein können, bietet die Versicherungswirtschaft diverse Absicherungslösungen. Geschäftsversicherungen wie die Inhalts- Versicherung, aber auch die Maschinen- oder Elektronikversicherung ersetzen beispielsweise im Brandfall oder bei anderen Risiken unter anderem den entstandenen Schaden am versicherten Inventar. Es gibt auch spezielle Versicherungen gegen Cyberrisiken. Damit lassen sich diverse Kosten, die zum Beispiel durch einen geglückten Hackerangriff entstehen können, absichern.
Existenzsichernd ist zudem eine Betriebsunterbrechungs-Versicherung. Der Versicherungsumfang ist optional wählbar. Je nach Vereinbarung deckt sie einen aus einem Sachschaden, also Brand-, Sturm- oder Leitungswasserschaden, entstandenen Ertragsausfall ab.
Kleinere Betriebe und Freiberufler können sich bei vielen Versicherern im Rahmen einer Betriebsunterbrechungs-Versicherung auch gegen einen Ertragsausfall, der aufgrund eines Unfalles oder einer Krankheit des Geschäftsinhabers verursacht wurde, versichern. Einkommensverluste, die durch einen längeren Krankenstand drohen, lassen sich zudem durch eine Krankengeldversicherung abdecken.
Kostenschutz bei Rechtsstreitigkeiten
Eine Betriebs- und Produkthaftpflicht-Versicherung leistet nicht nur, wenn ein Dritter durch Mitarbeiter oder Erzeugnisse geschädigt wurde, sondern wehrt auch unberechtigte Forderungen ab. Eine Forderungsausfall-Versicherung springt ein, wenn beispielsweise ein umsatzrelevanter Kunde seinen Zahlungen nicht nachkommt.
Zudem gibt es noch weitere Lösungen, wie eine Vertrauensschaden-Versicherung, eine Firmen- und Spezial-Strafrechtsschutz-Polizze und eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung für Manager, die unter anderem einen Kostenschutz bei Rechtsstreitigkeiten oder für die Abwehr ungerechtfertiger Anschuldigungen und Forderungen bieten.
Welche Absicherungslösungen für die individuellen Anforderungen und den Bedarf eines Unternehmens richtig sind, kann in einem Beratungsgespräch mit einem Versicherungsexperten geklärt werden. Einen ersten Überblick bietet zudem der Ratgeber „Sicher erfolgreich“, der beim Verband der Versicherungs-Unternehmen Österreichs (VVO) kostenlos heruntergeladen oder auch bestellt werden kann.