Die häufigsten Gründe, warum Autolenker unachtsam sind
(kunid) Nach Angaben der Statistik Austria waren nach Einschätzung der Polizeiorgane Unachtsamkeit und Ablenkung von Verkehrsteilnehmern die Hauptursache für Unfälle mit einem Personenschaden. Ablenkungsgründe gibt es viele. Doch einige sorgen für mehr Ablenkung als andere, wie eine Umfrage eines Versicherers ergab.
Letztes Jahr wurden laut Statistik Austria in 38.502 Straßenverkehrsunfällen über 48.000 Personen verletzt. Die häufigste Unfallursache für diese Unfälle war nach Einschätzung der Polizeiorgane, dass Autolenker oder andere Verkehrsteilnehmer unachtsam waren. Rund 37 Prozent der Unfälle mit einem Personenschaden sind auf Ablenkung und Unachtsamkeit zurückzuführen. Innerorts liegt der Anteil sogar bei über 39 Prozent. 2013 starben allein 84 Menschen bei einem durch Unachtsamkeit verursachten Unfall, das war mehr als jeder fünfte Verkehrstote.
Eine Umfrage eines Versicherers unter 1.000 Erwachsenen in Deutschland zeigt, was vermehrt zu einer Ablenkung von Autofahrern führt. Rund ein Drittel der befragten Autofahrer werden nach eigenen Angaben durch ungewöhnliche Geräusche oder Signale ihres Pkws, die auf einen Defekt des Autos hindeuten, abgelenkt. Jeder Fünfte wird beim Vorbeifahren an einer Unfallstelle unaufmerksam. In beiden Fällen gaben jedoch drei Prozent mehr Frauen an, dadurch ihre Gedanken nicht mehr beim Fahren zu haben.
Wann besonders Frauen gedanklich abschweifen
Auch in anderen Situationen lassen sich Frauen laut Umfrage häufiger ablenken: Während sich 20 Prozent der Frauen von einem redseligen Beifahrer irritieren lassen, sind es bei den Männern nur 18 Prozent. Noch größer ist der Unterschied bei einem vorangegangenen Streit. Dies sorgt bei knapp 20 Prozent der Frauen, jedoch nur bei etwa 14 Prozent der Männer für Unkonzentriertheit.
Auch ein Lieblingssong, der in einer hohen Lautstärke gehört wird, ist die Ursache dafür, dass knapp 17 Prozent der Frauen und über elf Prozent der Männer nicht bei der Sache sind. Besonders groß ist der Unterschied bei Tagträumen, quengelnden Kindern oder einer auf dem Smartphone erhaltenen Nachricht. Dies lenkt 13 bis 15 Prozent der Frauen, aber nur zwischen sieben bis acht Prozent der Männer vom Autofahren ab.
Ablenkungsgründe: Frauen, Autos und Fußball
Doch es gibt auch Ablenkungsursachen, die mehr Männer als Frauen beeinflussen. So schweifen rund 17 Prozent der Männer, jedoch nur 13 Prozent der Frauen ab, wenn sie ein auffälliges Auto, Motorrad oder anderes Fahrzeug sehen. Etwa 18 Prozent der Männer und 16 Prozent der Frauen werden durch das Navigationsgerät irritiert.
Kommen Fußballergebnisse im Radio, ist dies für fast elf Prozent der Männer, aber nur für drei Prozent der Frauen ein Ablenkungsgrund. Am deutlichsten ist der Unterschied jedoch, wenn eine schöne Frau beziehungsweise ein schöner Mann zum Beispiel auf dem Gehweg oder sonst irgendwo ins Blickfeld kommen. Davon lassen sich immerhin 20 Prozent der Männer und nur drei Prozent der Frauen vom Autofahren ablenken.
Hohes Unfallrisiko
Ein häufig genannter Grund, der mit jeweils 18 Prozent bei gleich vielen Männern wie Frauen für Verwirrung während der Fahrt sorgt, ist das Klingeln des eigenen Mobiltelefons. Nur 23 Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen gaben in der Befragung an, sich von gar nichts ablenken zu lassen.
Wer als Kfz-Fahrer nicht seine volle Konzentration auf das Verkehrsgeschehen richtet, erkennt oftmals zu spät gefährliche Situationen oder bringt durch eine unkontrollierte Fahrweise andere in Gefahr. Verkehrsexperten raten daher jedem Verkehrsteilnehmer, egal ob Auto-, Motorrad-, Radlenker aber auch Fußgängern, alles, was die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen stört, zu vermeiden.