Wichtiges Update für den Privathaftpflicht-Schutz
(kunid) Bei vielen älteren Privathaftpflicht-Polizzen oder auch Haushalts-Versicherungen mit Privathaftpflicht-Schutz sind unter anderem die Haftpflicht-Versicherungssummen, aber auch die versicherten Risiken nicht mehr zeitgemäß. Das kann dramatische Folgen haben. Ist beispielsweise der Schaden höher als die Versicherungssumme, muss der Versicherte die Differenz aus der eigenen Tasche zahlen.
Da jedem versehentlich ein Missgeschick passieren kann, bei dem ein anderer verletzt wird oder dessen Sachen beschädigt werden, haben viele Haushalte eine private Haftpflichtversicherung – entweder über eine private Haftpflichtpolizze oder im Rahmen einer Haushaltsversicherung. Und das aus gutem Grund: Denn jeder muss laut Gesetz für Schäden, die er anderen zufügt, haften. Je nach Schadenhöhe kann dies unter Umständen sogar die finanzielle Existenz kosten.
Da die private Haftpflichtversicherung nicht nur entsprechende Schäden übernimmt, sondern auch hilft, zu hohe oder falsche Forderungen Dritter abzuwehren, gehört sie zu den wichtigsten Versicherungsverträgen. Zum Glück braucht man die Versicherung oftmals jahrelang nicht. Deshalb fällt es oft nicht auf, wenn der Vertrag nicht mehr zeitgemäß ist. Doch im Schadenfall drohen existenzgefährdende Leistungslücken, die durch eine stetige Aktualisierung des Versicherungsschutzes vermieden werden könnten.
Versicherungsverträge können veralten
Viele ältere Haftpflicht-Polizzen oder Haushaltsversicherungen mit Haftpflichtschutz haben beispielsweise zu niedrige Versicherungssummen (Fachjargon: Deckungssummen) für mögliche Haftpflichtschäden. Nachdem im Schadenfall eine unbegrenzte Haftung besteht, gilt bei der Versicherungssumme: je höher, desto besser. Beträgt die vereinbarte Versicherungssumme in der vorhandenen Polizze eine Million Euro oder weniger für Personen- und Sachschäden, sollte dieser Vertrag nach Möglichkeit geändert werden.
Heute sind höhere Summen möglich und bieten damit auch entscheidend mehr Sicherheit. Letztendlich soll die Polizze gerade auch in den seltenen Fällen extremer Schadenhöhen, wie sie beispielsweise denkbar sind, wenn man versehentlich eine andere Person verletzt, den Versicherten vor dem finanziellen Bankrott bewahren. Der Privathaftpflicht-Versicherungsschutz gilt für die meisten privaten Lebensbereiche, aber nicht für alle.
Damit nicht alle Kunden für einen Schutz bezahlen müssen, den sie nicht benötigen, können manche Risiken jedoch optional versichert werden. In vielen älteren Polizzen konnten im Gegensatz zu heutigen Verträgen diverse Schadensereignisse nicht mitversichert werden. Darunter fallen unter anderem Schäden an gemieteten Räumlichkeiten, zum Beispiel bei Schäden, die man in einem gemieteten Hotelzimmer verursacht, oder auch Schäden, die man einem Familienangehörigen wie den Eltern oder Schwiegereltern zufügt.
Mögliche Absicherungslücken
Zudem gibt es persönliche Risiken, die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses noch kein Thema waren. Es kann zum Beispiel wichtig sein, inwieweit volljährige Kinder, die im gleichen Haushalt leben und kein eigenes Einkommen haben, in der Polizze mitversichert sind. Auch wer weltweit, also zum Beispiel in Asien oder Afrika unterwegs ist, sollte darauf achten, dass der Versicherungsschutz weltweit besteht. Manche Haftpflicht-Versicherungsverträge decken nämlich nur Schäden, die sich innerhalb Europas und den außereuropäischen Mittelmeer-Anliegerstaaten ereignen, ab.
Zudem gilt es abzuklären, inwieweit Absicherungslücken für hinzugekommene Risiken bestehen. Dies ist häufig der Fall beim Kauf oder Bau eines eigenen Hauses mit/oder ohne Öltank, der Haltung von Tieren wie Hunden oder Pferden, der Vermietung einer Einliegerwohnung oder bei der Anschaffung von motorbetriebenen Wasser- oder Modellfahrzeugen.
Auch die Ausübung eines Ehrenamtes, eines Hobbys, beispielsweise Jagen, oder eine berufliche Veränderung, wie der Schritt in die Selbstständigkeit, können Haftpflichtrisiken mit sich bringen, die unter Umständen nicht in der bestehenden Privathaftpflicht-Versicherung abgedeckt sind.
Der Weg zum passenden Versicherungsumfang
Oftmals hängt es auch vom vereinbarten Privathaftpflicht-Tarif ab, inwieweit vorhandene Risiken mitversichert sind. Gewissheit schafft ein genauer Abgleich des persönlichen Bedarfs mit dem vorhandenen Versicherungsvertrag und den zugrunde liegenden Bedingungen.
Empfehlenswert ist es, sich diesbezüglich von einem Versicherungsfachmann beraten zu lassen, um dabei nichts zu übersehen.
Selbst wenn die Analyse eine Lücke im Versicherungsschutz aufzeigt, die abgedeckt werden muss, braucht man keine hohen Zusatzprämien zu befürchten. Die aktuellen Haftpflicht-Polizzen sind – gemessen an der umfassenden Absicherung und den hohen Deckungssummen – immer noch vergleichsweise günstig.