Hochwasserschäden: Massive Steigerung droht

Hochwasserschäden: Massive Steigerung droht

(kunid) Flutkatastrophen wie jene im Juni 2103 werden in der EU bis zum Jahr 2050 häufiger werden: Statt wie bisher alle 16 Jahre wird die Frequenz auf eine zehnjährige Wiederkehr sinken. Steigen wird hingegen die durchschnittliche jährliche Schadensumme von bislang knapp fünf Milliarden Euro auf mehr als 23 Milliarden Euro. Das geht aus einer aktuellen Analyse hervor.

Gerade Mitteleuropa ist in den letzten Jahren zunehmend von Flutkatastrophen in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Zuge dessen hat sich die Diskussion um adäquate Absicherungsmodelle intensiviert. Auftrieb könnten sie nun durch eine kürzlich veröffentlichte Analyse erhalten, an der Forscher der VU Universität Amsterdam, des Internationalen Instituts für angewandte Systemanalyse (IIASA) und der Gemeinsamen Forschungsstelle (Joint Research Centre, JRC) der EU-Kommission beteiligt sind.

Zum einen werden laut der Analyse die Auswirkungen solcher Naturereignisse aufgrund der sozioökonomischen Entwicklung größer. Zum anderen seien beispielsweise die Flutkatastrophen 2002 und 2013 Anzeichen dafür, dass Häufigkeit und Intensität infolge des Klimawandels zunehmen. Rund zwei Drittel des modellierten Risikozuwachses seien auf sozioökonomisches Wachstum zurückzuführen, ein Drittel auf den Klimawandel.

Bis zu fünfmal mehr Schäden sind möglich

Während Überflutungen in der EU von 2000 bis 2012 geschätzte 4,9 Milliarden Euro pro Jahr an Schaden verursacht haben, dürfte demnach in Zukunft noch mit deutlich größeren Schäden zu rechnen sein. Die Analyse prognostiziert bis zum Jahr 2050 einen möglichen Anstieg fast auf das Fünffache: 23,5 Milliarden Euro.

Schäden von der Dimension der Überflutungen in Europa 2013 sind laut der Projektion künftig häufiger zu erwarten: Ereigneten sie sich bislang statistisch alle 16 Jahre, so werden sie bis 2050 alle zehn Jahre auftreten.

Das Hochwasser, das im Juni 2013 mehrere Länder Europas heimgesucht hatte, hatte nach Angaben eines Rückversicherers europaweit Schäden in Höhe von etwa 13 Milliarden Euro hinterlassen. Alleine die österreichische Versicherungswirtschaft hat ihren Kunden Schäden in Höhe von rund 250 Millionen Euro bezahlt.

Schutz für die Immobilie und das Auto

Wer sichergehen möchte, dass sein Hab und Gut im Falle des Falles zumindest finanziell in einem solchen Schadenfall geschützt ist, sollte sich von seinem Versicherungsfachmann beraten lassen. Denn Schäden durch Überschwemmung oder Hochwasser sind nicht automatisch in einer bestehenden Eigenheim- oder Gebäudeversicherung abgedeckt, können in der Regel jedoch gegen einen kleinen Aufpreis mitversichert werden.

Und selbst wenn das Risiko bereits pauschal im Versicherungsumfang enthalten ist, sollte unbedingt geprüft werden, ob die Versicherungssumme für derartige Schäden ausreicht. Das Gleiche gilt auch bei einer bestehenden Haushalts-Polizze.

Beim Auto hilft eine Teilkasko-Versicherung, auch Basis- oder Elementarkasko genannt, weiter. Sie übernimmt unter anderem den Kfz-Schaden, der dadurch entstanden ist, dass ein geparktes oder stehendes Auto von plötzlich auftretenden Wassermassen wie beispielsweise bei einem Hochwasser überschwemmt wird. In der Vollkaskoversicherung ist im Übrigen die Teilkasko automatisch enthalten.


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