Gut abgesichert in die berufliche Selbstständigkeit
(kunid) So manche Geschäftsidee lässt sich mit einem ausgefeilten Plan erfolgreich umsetzen. Firmengründer sollten dazu alle Faktoren berücksichtigen, die für Erfolg oder Misserfolg entscheidend sein können. Jeder Selbstständige muss dabei ein gewisses Maß an unternehmerischem Risiko selbst tragen. Doch es gibt auch Gefahren, die man durch einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz absichern kann.
Letztes Jahr gab es nach Angaben der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) hierzulande knapp 37.000 Unternehmens-Neugründungen. Über 30.000 firmierten als Einzelunternehmen und fast 3.500 als Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GesmbH).
Von der passenden Geschäftsidee über die Wahl der Rechtsform bis hin zu den möglichen Risiken, welche sogar die finanzielle Existenz auf Dauer gefährden könnten, gibt es einiges, was ein Existenzgründer weit vor der eigentlichen Firmengründung bedenken sollte.
Informationshilfen für Neugründer
Hilfe für angehende Jungunternehmer bietet unter anderem das Unternehmensservice-Portal, ein Internetportal der österreichischen Bundesregierung und das Gründerservice-Portal der WKO.
Zu finden sind hier zahlreiche Tipps und Informationen zur Unternehmensgründung, wie Hinweise über die persönlichen und rechtlichen Voraussetzungen, die Absicherung des Existenzgründers im Rahmen der Sozialversicherungen, die Finanzierung und auch die Erstellung eines Businessplans.
Unter anderem bietet das WKO kostenlos einen aktualisierten „Leitfaden für Gründerinnen und Gründer“ zum Bestellen oder auch zum Herunterladen sowie diverse Informationsflyer an. Da jede Gründung individuelle Anforderungen mit sich bringen kann, empfiehlt das WKO zudem eine persönliche Beratung bei den Gründerservice-Stellen der jeweiligen Wirtschaftskammern.
Fehler passieren überall
Wichtig ist zudem, dass die neu gegründete Firma sowie der Inhaber der Firma von Anfang an ausreichend abgesichert sind. Einen ersten Überblick zum Thema Versicherungen für Unternehmen bietet die Broschüre „Sicher erfolgreich“, welche beim Versicherungsverband Österreich bestellt oder kostenlos heruntergeladen werden kann. Insbesondere kostspielige und existenzbedrohende Risiken, die das Fortbestehen eines Unternehmens gefährden oder zum finanziellen Ruin des Unternehmers führen könnten, gilt es abzusichern.
Es besteht beispielsweise die Gefahr, dass ein Unternehmer oder einer seiner Mitarbeiter bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit einem Dritten einen Personen- oder Sachschaden zufügt. Das Risiko ist nicht zuletzt aufgrund der nicht vorhersehbaren Schadenhöhe unkalkulierbar. Eine Betriebs-Haftpflichtversicherung, die dieses Risiko abdeckt, sollte daher jedes Unternehmen haben. Eine derartige Polizze wehrt außerdem zu Unrecht erhobene Schadenersatzansprüche Dritter ab.
Einige Berufsgruppen wie Notare, Rechtsanwälte und Steuerberater sind sogar gesetzlich verpflichtet, eine Berufshaftpflicht-Versicherung, die Schutz für berufsspezifische Gefahren bietet, abzuschließen. Diese kommt beispielsweise für Vermögensschäden auf, die einem Kunden durch einen Beratungsfehler oder eine Fristversäumnis des Freiberuflers entstanden sind. Doch nicht nur Schäden, die man selbst oder die Mitarbeiter verursachen, können zur Bedrohung werden.
Materielle und persönliche Risiken
Auch Beschädigungen am Betriebsinventar, wie etwa an Maschinen, an der EDV-Anlage oder an Möbeln, durch Brand, Diebstahl, Sturm oder sonstige Gefahren, können – abgesehen von den Reparaturkosten – schlimmstenfalls zum Stillstand des Betriebs führen. Einige Sachversicherungsarten, wie eine Inhaltsversicherung, eine Elektronik- oder auch eine Maschinenversicherung sowie eine Betriebsunterbrechungs-Versicherung bieten hier finanziellen Schutz.
Bei der Krankenversicherung gibt es als Unternehmer einiges zu beachten. Selbstständige sind zwar in der Regel über die gesetzliche Krankenversicherung versichert. Diese sieht normalerweise jedoch einen Selbstbehalt vor. Wer zusätzlich eine private Krankenversicherung hat, kann damit die Kosten des Selbstbehalts abdecken und erhält darüber hinaus je nach Vertragsvereinbarung weitere Zusatzleistungen, wie die Unterbringung in der Sonderklasse bei einem Spitalaufenthalt.
Auch über eine ausreichende Altersvorsorge sollten sich Jungunternehmer frühzeitig Gedanken machen, denn die gesetzliche Alterspension ist fast immer erheblich niedriger als das letzte Einkommen. Prinzipiell sollte sich jeder angehende Unternehmer vor einer Existenzgründung bei einem Versicherungsfachmann ausführlich beraten lassen. Mithilfe einer umfassenden Analyse sorgt der Experte für einen Überblick, welche Risiken vom Unternehmer selbst getragen werden können und welche Gefahren besser durch entsprechende Versicherungspolizzen abzusichern sind.