Neue Checkliste rund um die Pensionsvorsorge
(kunid) Auf den Webseiten der Wirtschaftskammer Österreich finden Konsumenten eine Checkliste zur Pensionsvorsorge, die vom Fachverband Finanzdienstleister veröffentlicht wurde. Neben den Analysemöglichkeiten individueller Gegebenheiten, wie der Erwerbsbiografie, dem angestrebten Lebensstandard, den finanziellen Gegebenheiten und Notwendigkeiten, findet der Einzelne auch die verschiedensten Vorsorgeoptionen aufgelistet. Beispielsberechnungen zur Pensionsreform zeigen, dass die Differenz zwischen Aktiveinkommen und Pensionshöhe hoch ist. Manche Pensionisten müssen sogar mit einer Pension auskommen, die weniger als der Hälfte ihres bisherigen Aktiveinkommens beträgt.
Die Erfahrung zeigt, dass das Wissen der Konsumenten über die Höhe ihrer zukünftigen Pensionsansprüche oft mangelhaft ist, heißt es vom Fachverband Finanzdienstleister. Zudem lässt die demografische und gesellschaftliche Entwicklung darauf schließen, dass die gesetzliche Pension für den Einzelnen nicht ausreichen wird, damit er im Alter seinen bisherigen Lebensstandard problemlos halten kann. Wie hoch die Notwendigkeit einer Altersvorsorge für den Einzelnen tatsächlich ist, zeigt die kostenlos bei der Wirtschaftskammer Österreich herunterladbare Checkliste zur Pensionsvorsorge.
Die Checkliste kann eine professionelle Beratung zwar nicht ersetzen, so der Fachverband, allerdings weist sie auf die wichtigsten Änderungen bezüglich der staatlichen Pension hin und hilft dem Konsumenten, einen möglichen Handlungsbedarf festzustellen. Die Auflistung enthält unter anderem kompakte Informationen über die staatliche Pension, das Pensionskonto und Vorsorgemöglichkeiten.
Deutliche Differenz zwischen Aktiv- und Pensionsbezug
Ein Teil der Checklistefragen zielt auf die Erwerbsbiografie, ein anderer darauf, welcher Lebensstandard in der Pension gewünscht wird. Berücksichtigt werden dabei die Lebensumstände sowie finanzielle Gegebenheiten und Notwendigkeiten. Es werden zudem verschiedene Vorsorge-Optionen aufgelistet. Des Weiteren finden sich im Anhang Berechnungen zur Pensionsreform, die exemplarisch die Differenz zwischen Aktiveinkommen und Pensionsbezug vor Augen führen.
Für einen Facharbeiter mit einem flachen Einkommensverlauf, 420 Versicherungsmonaten und einem Bruttogehalt von 2.579 Euro im 62. Lebensjahr wird in dem Beispiel eine Alterspension von 1.603 Euro errechnet. Er müsste im Pensionsalter mit fast 40 Prozent weniger Einkommen auskommen als während seiner Erwerbstätigkeit.
Ein Akademiker – Matura mit 19 Jahren, Studium bis 25 Jahre, Ferienjobs, steigender Einkommensverlauf, mit 65 Jahren 480 Versicherungsmonate – muss sich in der Beispielrechnung darauf einstellen, dass seine Pension nur noch 55 Prozent seines Aktivbezugs von 4.714 Euro Brutto beträgt. Auch einer angestellten Akademikerin – Matura mit 18 Jahren, Studium bis 25, Nebenjobs, ein Jahr arbeitslos, steigender Einkommensverlauf – bleiben in dem Rechenbeispiel von 4.738 Euro Aktivbezug in der Pension nur noch 56 Prozent ihres bisherigen Einkommens.
Hier ist der Fachmann gefragt
Wer genau wissen möchte, wie hoch seine Pensionslücke, also die Differenz des bisherigen Aktiveinkommens zur voraussichtlichen Pensionshöhe, sein wird und wie er dennoch seinen gewohnten Lebensstandard im Alter halten kann, sollte einen Versicherungsfachmann fragen.
Dieser berät unter anderem darüber, wie hoch eine sinnvolle Vorsorgelösung entsprechend den individuellen Gegebenheiten sein sollte und welche Altersvorsorge-Formen am besten passen.
Selbst wer denkt, keinen finanziellen Spielraum zu haben, um vorzusorgen, sollte sich informieren, denn manche Möglichkeiten beispielsweise mithilfe staatlicher Förderungen erschließen sich erst nach einer gründlichen Analyse.