So kommen Kinder gesund durch die kalte Jahreszeit
(kunid) Im Kindergarten, in der Schule oder beim Spielen mit anderen – es gibt zahlreiche Plätze, an denen sich Kinder mit einem grippalen Infekt anstecken. Doch auch wenn Kinder häufiger oder länger krank sind, kann das durchaus noch im Bereich des Normalen liegen, so Gesundheitsexperten. Allerdings können die Eltern bereits im Vorfeld das Immunsystem ihres Kindes unterstützen, damit es erst gar nicht zum Infekt kommt.
Nach Angaben von Gesundheitsexperten sind vier bis neun hochfieberhafte Infekte im Jahr bei Säuglingen und Kleinkindern und vier bis fünf Infekte bei Schulkindern durchaus normal. Es handelt sich dabei meist um ständig neue Erkrankungen im Bereich der oberen Luftwege, die durch Viren verursacht werden. Der Grund, warum Kinder häufiger als Erwachsene eine Erkältung bekommen, liegt an dem noch unreifen Immunsystem der Kleinen.
Das Abwehrsystem des Kindes erkennt viele Krankheitserreger noch nicht, um sie unmittelbar zu bekämpfen und so eine Erkrankung zu verhindern. Diverse Studien weisen darauf hin, dass Babys, die gestillt werden, in der Regel durch Abwehrstoffe in der Muttermilch vor Bakterien und Viren geschützt sind. Nach der Stillzeit müsse das kindliche Immunsystem jedoch erst lernen, selbst mit den Erregern fertigzuwerden. Eltern können dies unterstützen, indem sie die Abwehrkräfte der Sprösslinge stärken.
Für verbesserte Abwehrkräfte
Starke Abwehrkräfte bekommen Kinder nach Aussagen von Gesundheitsexperten, wenn sie sich viel bewegen sowie täglich und bei jedem Wetter draußen mindestens ein bis zwei Stunden an der frischen Luft sind. Wichtig dabei ist eine den Temperaturen angepasste Kleidung. Mit dem sogenannten „Zwiebelschalenlook“ – dabei werden mehrere Kleidungsstücke übereinander angezogen – kann das Kind je nach Temperatur die oberste Kleiderschicht aus- oder wieder anziehen.
Zudem ist für ein gutes Immunsystem eine gesunde Ernährung bedeutsam. Viel frisches Obst und Gemüse, hingegen wenig Süßes und Fettiges, gehören auf den täglichen Speiseplan.
Wie auch bei Erwachsenen kann bei Kindern das Immunsystem mit Wasserbehandlungen nach Kneipp angeregt werden. Dazu werden beispielsweise die Unterschenkel des Kindes von den Füßen bis nach oben zu den Knien langsam mit kühlem Wasser in der Dusche abgespritzt.
Vorsicht ist auch bei rezeptfreien Mitteln notwendig
Wenn ein Kind erkrankt ist, sollten Eltern ihren Kindern nicht beliebig rezeptfreie Medikamente und pflanzliche Mittel geben. Denn auch diese können zu schweren Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen. Beispielsweise können Präparate mit ätherischen Ölen zum Einreiben bei entsprechend disponierten Säuglingen und Kleinkindern sogar zu einer Verschlechterung der Atembeschwerden und zu Erstickungsanfällen führen, wie Gesundheitsexperten zu bedenken geben.
Die Österreichische Apothekerkammer warnt zum Beispiel: Menthol– und Campher-haltige Zubereitungen können bei Säuglingen und Kleinkindern sogar zum Atemstillstand führen. Prinzipiell sollte auch bei rezeptfreien und pflanzlichen Arzneimitteln vorab der Arzt oder Apotheker gefragt werden, welches Mittel für das Kind empfehlenswert ist. Grundsätzlich sollte man einem Kind ohne ärztliche Anordnung niemals ein Erkältungsmittel geben, das für Erwachsene gedacht ist.
Übrigens: Die Kosten für homöopathische Arzneimittel oder für die Behandlung durch einen Heilpraktiker werden von den gesetzlichen Krankenversicherungen in der Regel nicht oder nur stark eingeschränkt übernommen. Mit einer privaten Krankenzusatz- oder auch Privatarzt-Versicherung für den ambulanten Bereich lässt sich dieses Kostenrisiko abgedecken. Unter anderem kann hier oftmals auch die Kostenübernahme für eine freie Arztwahl vereinbart werden.
Wann der Arztbesuch notwendig wird
Treten die ersten Symptome einer Erkältung auf, kann man versuchen eine gesundheitliche Verschlechterung mit Fußbädern zu vermeiden. Dazu werden die Unterschenkel bis kurz unters Knie in lauwarmes Wasser gehalten und die Temperatur durch Zufließen von heißem Wasser innerhalb einer Viertelstunde auf 40 Grad Celsius gesteigert. Danach legt man das Kind gut eingepackt für mindestens eine halbe Stunde ins Bett.
Haben Kinder mehr als 38 Grad Fieber, sollten sie nach Aussagen von Gesundheitsexperten unbedingt von einem Arzt untersucht werden. Gleiches gilt, wenn Reizhusten den Schlaf stört, starke Kopf-, Ohren-, Hals- und Schluckschmerzen auftreten, beim Schnupfen das Nasensekret gelbgrün ist oder die Erkältung mehr als fünf Tage anhält.
Bei Hautausschlägen, Atembeschwerden, oder wenn das Kind schlapp und teilnahmslos wirkt, ist immer eine ärztliche Untersuchung ratsam. Grundsätzlich sollten auch Babys, die jünger als vier Monate sind und erkranken, von einem Arzt untersucht werden.