Alter und Pension: Das „demografische Problem“ in Zahlen

Alter und Pension: Das „demografische Problem“ in Zahlen

(kunid) Österreich wird bis 2060 von derzeit 8,43 auf 9,37 Millionen Einwohner anwachsen. Das prognostiziert die Statistik Austria. Die Schere zwischen Jung und Alt wird jedoch stark auseinandergehen: Der Anteil der Personen im Pensionsalter wird von rund 18 Prozent 2012 auf knapp 29 Prozent 2060 steigen.

Österreichs Bevölkerung wächst und wird immer älter. Aktuelle Prognosen der Statistik Austria zeigen, was diesbezüglich in der Zukunft zu erwarten ist. Demnach wird die Bevölkerung von derzeit 8,43 Millionen (2012) im Jahr 2030 auf 8,99 Millionen angewachsen sein (+7 Prozent) und auf 9,37 Millionen (+11 Prozent) im Jahr 2060.

Der Anteil der „Jungen“ sinkt langfristig

Besonders augenscheinlich: Die Schere zwischen Jung und Alt geht deutlich auseinander. 2012 lebten in Österreich 1,71 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Das sind 20 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Künftig wird ihre Zahl laut Statistik Austria vorerst noch auf 1,67 Millionen zurückgehen (2018). Danach wird die absolute Zahl wieder leicht steigen, sodass ab 2027 wieder etwas mehr Personen unter 20 Jahre alt sein werden als jetzt.

Der relative Anteil der unter 20-Jährigen an der Gesamtbevölkerung sinke allerdings langfristig, und zwar auf 19 Prozent bis zum Jahr 2020.

Erwerbstätige: Nach leichtem Anstieg kommt der Rückgang

5,21 Millionen Personen standen 2012 im erwerbsfähigen Alter zwischen 20 und 65 Jahren. Bis 2019 werde sich das Erwerbspotenzial noch leicht auf 5,31 Millionen Personen (+2 Prozent) erhöhen.

„Danach werden jedoch deutlich mehr Menschen ins Pensionsalter übertreten als Jugendliche beziehungsweise Zugewanderte hinzukommen“, so die Statistik Austria.

Dementsprechend werde die Zahl der potenziellen Erwerbspersonen auf 5,11 Millionen im Jahr 2030 (minus 2 Prozent gegenüber 2012) sinken und dann langfristig unter fünf Millionen liegen. Somit verringere sich auch der Anteil der 20- bis 64-Jährigen an der Gesamtbevölkerung. „Bis zum Jahr 2030 geht er von 62 Prozent (2012) auf 57 Prozent zurück, 2060 wird er schließlich nur mehr 53 Prozent betragen.“

Ab sofort starke Zuwächse im Pensionsalter-Segment

„Kräftige Zuwächse“ seien hingegen ab sofort bei der über 65-jährigen Bevölkerung zu erwarten. „Seit der Jahrhundertwende treten immer stärker besetzte Generationen ins Pensionsalter über. In der jüngeren Vergangenheit waren dies die starken Geburtsjahrgänge um 1940, in rund zehn Jahren werden es dann die Baby-Boom-Jahrgänge der späten 1950er- und der 1960er-Jahre sein.“

Durch die Zugewinne bei der Lebenserwartung werden außerdem anteilsmäßig mehr Menschen als früher ein höheres Alter erreichen, fügen die Statistiker hinzu.

In Zahlen ausgedrückt: 2012 waren 1,51 Millionen Menschen bzw. 18 Prozent der Bevölkerung 65 Jahre und älter. „2020 wird die Population der über 65-Jährigen mit 1,71 Millionen um 13 Prozent größer sein als 2012. Bis 2030 steigt ihre Zahl auf 2,16 Millionen (+43 Prozent), bis 2060 schließlich auf 2,70 Millionen (+79 Prozent).“ Bis 2060 steige der Anteil der über 65-jährigen Bevölkerung somit von derzeit 18 auf 29 Prozent an.

Absicherung für den persönlichen Lebensstandard

Immer weniger Erwerbstätige stehen aufgrund der demografischen Entwicklung immer mehr Pensionisten gegenüber. Das heißt, immer weniger Einzahler in das Pensionssystem stehen immer mehr Empfängern von Alterspensionen gegenüber. Und bereits heute ist die Höhe der Alterspension niedriger als das letzte aktive Erwerbseinkommen eines Beschäftigten, bevor er in Pension geht.

Wer es weder vorhat oder es aus gesundheitlichen Gründen schafft bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten und dennoch im Alter nicht auf seinen bisherigen Lebensstandard verzichten möchte, sollte daher frühzeitig eine sinnvolle Altersvorsorge aufbauen.

Die finanzielle Lücke zwischen dem bisherigen Erwerbseinkommen und der zu erwartenden Pension kann über private Anlageformen geschlossen werden. Wie hoch die voraussichtliche Einkommenslücke des Einzelnen tatsächlich sein wird und welche individuell passenden Altersvorsorgeformen infrage kommen, können beim Versicherungsexperten erfragt werden.


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