Todesursache Nummer Eins
(kunid) Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren 2012 und in den vergangenen Jahren die mit Abstand häufigste Todesursache in Österreich. Die zweithäufigste Todesursache sind Krebsleiden. Diese beiden Krankheitsarten verursachen über zwei Drittel aller Todesfälle in Österreich, wie aus der aktuellen Todesursachenstatistik der Statistik Austria hervorgeht.
Nach den aktuellen Zahlen der Todesursachenstatistik der Statistik Austria verstarben letztes Jahr 79.436 Personen in Österreich, davon waren 52,9 Prozent Frauen und 47,1 Prozent Männer. Insgesamt 33.931 Personen, das waren 42,7 Prozent aller in 2012 Verstorbenen, starben an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. 20.266 Personen beziehungsweise 25,5 Prozent der Sterbefälle erlagen einem Krebsleiden.
Rund sieben von zehn Sterbefällen entfielen 2012 damit auf diese beiden Todesursachengruppen. Die anderen Todesursachen waren Erkrankungen der Atmungsorgane, nämlich bei 3.963 Personen beziehungsweise 5,0 Prozent aller Verstorbenen, der Verdauungsorgane (3.001 Personen oder 3,8 Prozent) und sonstige Krankheiten (13.833 Personen oder 17,4 Prozent). Eines nicht natürlichen Todes, zum Beispiel durch Unfallverletzungen oder Vergiftungen, starben 4.442 Personen beziehungsweise 5,6 Prozent.
Im mittleren Alter ist Krebs die Haupttodesursache
Etwa 22 Prozent aller Todesfälle traten zwischen dem 40. und dem 70. Lebensjahr auf. Der Großteil dieser Todesfälle war auf Krebserkrankungen zurückzuführen. Die häufigsten tödlichen Krebsarten bei den Männern dieser Altersgruppe waren Lungenkrebs, Krebs der Bauchspeicheldrüse, Krebs des lymphatischen und blutbildenden Gewebes und Leberkrebs. Bei den 40- bis 70-jährigen Frauen führten hauptsächlich Lungen- und Brustkrebs und Krebs der Bauchspeicheldrüse zum Tod.
Die zweithäufigste Todesursache bei den 40- bis 70-Jährigen waren Herz-Kreislauf-Krankheiten – rund jeder fünfte Todesfall war 2012 dieser Krankheitsgruppe zuzurechnen. Eine relativ häufige Todesursache in diesem Alter waren auch Krankheiten der Verdauungsorgane. Im höheren Alter erlagen die meisten einer Herz-Kreislauf-Krankheit. Bei den 80- bis 89-Jährigen waren es fast die Hälfte der Todesfälle, bei den 90-und-mehr-Jährigen sogar rund 60 Prozent.
Woran junge Menschen sterben
Rund zwei Prozent aller Sterbefälle waren Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zehn und 39 Jahren. Hier waren die häufigste Todesursache Unfälle, dicht gefolgt von der ebenfalls verhältnismäßig hohen Todesfallrate verursacht durch Suizide. Nahezu jeder sechste Todesfall in dieser Altersgruppe war auf einen Unfall oder Suizid zurückzuführen.
Insgesamt starben 2012 80 Kinder zwischen dem ersten und zehnten Lebensjahr. Haupttodesursachen waren dabei neben Fehlbildungen auch Unfälle und Krebs. Hauptsächlich verantwortlich für die 252 gestorbenen Säuglinge waren Geburtskomplikationen und angeborene Fehlbildungen.
Signifikanter Rückgang bei tödlich verlaufenden Herz-Kreislauferkrankungen
Betrachtet man die Statistiken der vergangenen Jahre, zeigt sich, dass die absoluten Zahlen an Verstorbenen an Krebserkrankungen, Krankheiten der Atmungsorgane, der Verdauungsorgane sowie an Verletzungen und Vergiftungen in den letzten 30 Kalenderjahren relativ gleich geblieben sind. Signifikant niedriger ist die Anzahl der Verstorbenen – nämlich 33.391 –, die letztes Jahr an einer Herz-Kreislauferkrankung starben im Vergleich zum Jahr 1972. Damals waren es 46.860 Personen und somit über 40 Prozent mehr als 2012.
Nach Angaben der Statistik Austria sank die Sterblichkeit in den letzten zehn Jahren um 17 Prozent, wenn man die insgesamt wachsende Bevölkerung und ihre kontinuierliche demografische Alterung berücksichtigt. Bestimmend für das Ausmaß und die Geschwindigkeit des gesamten Sterblichkeits-Rückganges ist die sinkende Sterblichkeit an Herz-Kreislauferkrankungen.