Damit der Schulweg für Taferlklassler kein Problem wird
(kunid) Schulanfänger sind im Straßenverkehr oft noch unsicher. Die Sechs- bis Siebenjährigen lassen sich häufig noch vom Verkehrsgeschehen ablenken und übersehen so Gefahrenstellen. Zudem können Erstklassler oftmals weder die Entfernung und die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs richtig einschätzen, noch über parkende Autos hinwegschauen. Außerdem kennen die meisten die Verkehrsregeln noch nicht so gut. Eltern können jedoch bereits im Vorfeld das Unfallrisiko auf dem Schulweg minimieren.
Prinzipiell sollten Eltern darauf achten, dass ihr Kind die richtige Kleidung trägt, um von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen zu werden. So empfiehlt sich bei Dunkelheit oder in der Dämmerung am Morgen eine helle und am Tag eine farbenfrohe Oberbekleidung. Angebrachte Reflektoren an Schultaschen, Schuhen und Jacken minimieren zudem die Gefahr, dass die Sprösslinge übersehen werden.
Gemeinsam üben
Eltern sollten auf Anraten von Verkehrsexperten sowie dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) frühzeitig, am besten noch weit vor und in den ersten Wochen der Schulzeit mehrmals, mit ihrem Kind einen sicheren Schulweg gemeinsam abgehen. Dabei ist es sinnvoll, dass Vater oder Mutter den Weg erklären und zudem dem Schulanfänger verdeutlichen, worauf er dabei aufpassen muss.
Grundsätzlich ist nicht immer der kürzeste Weg zur Schule oder zur Bushaltestelle der sicherste. Lieber sollte ein Umweg in Kauf genommen werden, um gefährliche Stellen wie unübersichtliche Straßenkreuzungen zu meiden.
Insbesondere das Vorbeigehen an Toreinfahrten und Garagen oder auch das Überqueren der Fahrbahn muss geübt werden. Das Kind sollte genau wissen, warum es wichtig ist, an solchen Stellen stehen zu bleiben, zu schauen und sich zu vergewissern, dass kein Fahrzeug kommt.
Nicht zu früh alleine mit dem Rad in die Schule fahren
Wenn das Kind mit dem Fahrrad zu Schule fahren soll, gibt es einiges zu beachten: Kinder dürfen hierzulande bis zum zwölften Lebensjahr nur mit einer mindestens 16-jährigen Begleitperson im Straßenverkehr mit dem Rad unterwegs sein. Kinder, die einen Radfahrausweis haben, der in der Regel nach einer erfolgreich absolvierten freiwilligen Fahrradprüfung von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft beziehungsweise Magistratsabteilung ausgestellt wird, können bereits ab dem zehnten Geburtstag alleine radeln.
Der Grund: Vor- und Grundschulkinder haben oftmals noch eingeschränkte kognitive Fähigkeiten und können daher beim Radfahren alle dazu notwendigen Anforderungen wie Treten, Lenken, sich Umsehen, Verkehrssituationen richtig einschätzen und passend dazu reagieren nicht gleichzeitig bewältigen.
Sinnvoll sind auf alle Fälle gemeinsame Radausflüge und auch regelmäßige begleitete Fahrten zur Schule, um die sichere Verkehrsteilnahme zu üben. Ganz wichtig: Die Radhelmpflicht gilt für alle Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren.
Per Bus oder Zug zum Unterricht
Außer dem Weg zur Haltestelle sollte auch die Fahrt mit dem Bus oder Zug geübt werden. Das fängt beim Warten an. Das Kind sollte wissen, mit welchem Abstand zur Bordsteinkante es auf den Bus oder Zug warten soll. Zudem ist es wichtig, bereits Erstklasslern die Gefahren zu erklären, wenn sie an der Bushaltestelle drängeln, schubsen oder raufen. Aber auch im Bus und Zug gibt es einiges zu beachten.
Wenn Sitzplätze frei sind, sollte sich das Kind setzen, weil es sonst schnell den Halt verlieren kann. Ist kein Platz frei, ist es für die Kleinen wichtig zu wissen, wo sie am sichersten stehen und sich festhalten können. Nach dem Aussteigen ist es wichtig, dass das Kind wartet, bis der Bus oder Zug weggefahren ist.
Wichtig ist zudem, dass man seinem Kind eingehend vermittelt, dass es nicht in Panik geraten muss, wenn es sich einmal verspätet hat. Denn es ist besser, einen Bus zu verpassen oder einige Minuten zu spät zum Unterricht zu kommen, als ohne zu schauen über die Straße zu laufen.
Kostenlose Informationen
Zahlreiche Ratgeber und Informationsmaterialien zu den Themen „Sicherer Schulweg“ und „Sinnvolle Verkehrserziehung“ sind teils kostenlos für Eltern und Kinder bei folgenden Institutionen und Webseiten online abrufbar: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, www.netzwerk-verkehrserziehung.at, BMVIT und Kuratorium für Verkehrssicherheit.
Für die Sicherheit der Schulkinder stellt das BMVIT gratis Reflektoren in Bärchenform zur Verfügung. Diese können unter der Telefonnummer 01 800215359 oder per E-Mail unter servicebuero@bmvit.gv.at mit Angabe der Adresse bestellt werden.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kann leider immer etwas passieren. Egal ob auf dem Schulweg, im Unterricht oder auch in der Freizeit. Damit im Falle eines Unfalles neben gesundheitlichen Folgen nicht auch noch finanzielle Schwierigkeiten hinzukommen, ist eine private Absicherung beispielsweise durch eine Kinderunfall-Versicherung empfehlenswert. Ein Versicherungsfachmann hilft, den richtigen Schutz zu ermitteln.