Sommerhitze: Worauf Autolenker achten sollten
(kunid) Studien belegen, dass hohe Außentemperaturen ein erhöhtes Unfallrisiko darstellen. Schon bei 27 Grad Celsius im Autoinnenraum steigen die Unfallzahlen im Durchschnitt um sechs Prozent an. Mit bestimmten Maßnahmen lässt sich die Unfallgefahr auch bei hohen Temperaturen auf ein Minimum reduzieren.
Nach Angaben von Verkehrs- und Gesundheitsexperten können heiße Temperaturen im Autoinneren gefährliche Auswirkungen bei Autofahrern haben: Das Müdigkeitsrisiko steigt, die Konzentration sinkt und das Reaktionsvermögen verschlechtert sich. Grundsätzlich ist es daher sinnvoll, bei einem stark aufgeheizten Fahrzeuginnenraum vor Fahrtbeginn zunächst alle Türen zu öffnen und für eine gute Durchlüftung zu sorgen.
Zwar helfen auch geöffnete Seitenfenster während der Fahrt dabei, die Temperatur im Wageninnern zu senken, doch die dadurch entstehende Zugluft kann zu Ohrentzündungen, Erkältungen und einem steifen Nacken führen. Nicht zu unterschätzen ist auch die erhöhte Lärmbelästigung durch den Fahrtwind bei geöffneten Fenstern.
Klimaanlage nicht voll aufdrehen
Wer eine Klimaanlage im Auto hat, kann den Pkw-Innenraum angenehm temperieren. Doch viele, die mit voll aufgedrehtem Gebläse für eine Abkühlung sorgen wollen, laufen Gefahr, sich durch einen zu kalten Luftzug Nackenschmerzen sowie Muskel- oder sogar Kreislaufbeschwerden zuzuziehen.
Experten raten daher, manuell geregelte Klimaanlagen nicht voll aufzudrehen und die Luftauslässe nicht auf den Körper zu richten. Sinnvoll ist es zudem, kurz auf Umluft zu schalten, denn die gewünschte Temperatur wird auch bei niedrigerer Gebläsestufe schneller erreicht, wenn keine warme Luft von außen zugeführt wird.
Besitzt man eine Klimaautomatik, sollte diese so eingestellt werden, dass die Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur nicht mehr als acht Grad beträgt. Prinzipiell raten Experten zu einer Pkw-Innentemperatur von rund 22 Grad Celsius.
Wann der Pkw zum Backofen wird
Der Innenraum eines in der Sonne geparkten Autos heizt sich bei 30 Grad Celsius pro Minute um jeweils ein weiteres Grad auf, so die Aussage des Auto-, Motor- und Radfahrerbundes Österreichs (ARBÖ). Zeigt das Außenthermometer also 30 Grad Celsius an, sind bereits nach wenigen Minuten über 45 oder 50 Grad Celsius im Innenraum eines Wagens keine Seltenheit.
Daher dürfen kleine Kinder und Tiere nie, selbst nicht für kurze Zeit, in der prallen Sonne im Auto zurückgelassen wurden. Denn hohe Temperaturen können bei Säuglingen, Kleinkindern und Tieren bereits in wenigen Minuten zum Hitzeschlag und sogar zum Tod führen.
„Lassen Sie Kinder oder Tiere an heißen Tagen niemals im Auto zurück. Nicht mal ein leicht geöffnetes Seitenfenster kann verhindern, dass die Innentemperatur derart rapide steigt, dass schon nach zehn Minuten absolute Lebensgefahr besteht", warnt auch Thomas Woitsch, Sprecher bei ARBÖ. Er betont zudem: “Wer bei brütender Hitze eingeschlossene Kinder oder Tiere sieht, sollte unverzüglich Polizei oder Rettungsdienste alarmieren.“
Trinken, trinken, trinken – aber das Richtige
Grundsätzlich ist es für Autofahrer besonders an heißen Tagen wichtig, ausreichend viele Pausen einzulegen und genügend zu trinken. Denn durch das Trinken kann der durch die Hitze erhöhte Flüssigkeitsverlust ausgeglichen und so zum Beispiel Kreislaufbeschwerden vorgebeugt werden.
Über den ganzen Tag verteilt sollte ein Erwachsener mindestens 1,5 bis zwei Liter und an heißen Tagen sogar drei oder mehr Liter trinken. Allerdings sollten die Getränke nicht eiskalt sein, denn dies kann unter anderem zu Magenbeschwerden führen.
Zu meiden sind zudem koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und schwarzer Tee und – bei Autofahrern sowieso – alkoholische Drinks, denn diese erhöhen die Wasserausscheidung des Körpers zusätzlich. Gesund sind insbesondere Wasser, verdünnte Fruchtsäfte oder ungesüßte Kräutertees.