Für eine schnelle Hilfe im Urlaub
(kunid) Auch im Urlaub ist man nicht sicher vor einer plötzlichen Erkrankung, vor einem Unfall oder vor Kriminellen. Wer in einer solchen Situation schnell Hilfe benötigt, sollte die passenden Notrufnummern zur Hand haben.
Innerhalb Europas ist die wichtigste Notrufnummer die 112. Mit dieser Telefonnummer können die unterschiedlichsten Organisationen wie Polizei, Feuerwehr und Notarzt alarmiert werden. Die Nummer ist für alle EU-Länder einheitlich und sowohl vom Handy als auch aus dem Festnetz kostenfrei erreichbar. Oftmals werden die Hilfen hier in mehreren Sprachen angeboten.
Für Auslandsreisende
Sinnvoll ist auch, sich die national geltenden Notrufnummern für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst der befahrenen Länder zu notieren und im Handy zu speichern. Diese findet man zum Teil auf den Internetseiten der jeweiligen Botschaft des Landes oder auch sonst im Internet.
Empfehlenswert ist es für Auslandsreisende zudem, sich vor Reiseantritt über die im Urlaubsland ansässige österreichische Auslandsvertretung (Botschaft oder Konsulat) zu informieren und sich die jeweilige Adresse und Telefonnummer für den Notfall zu notieren. Entsprechende Telefonnummern findet man online auf den Webseiten des Außenministeriums.
Zur Risikominimierung kann es vorbeugend nützlich sein, sich bereits vor einer Reisebuchung die ebenfalls im Internetauftritt des Außenministeriums aufrufbaren länderspezifischen Reiseinformationen, die unter anderem Sicherheitshinweise enthalten, durchzulesen.
Mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs
Für Reisende, die mit dem eigenen Fahrzeug im Ausland unterwegs sind, ist es nach Angaben des Verbandes der Versicherungs-Unternehmen Österreichs (VVO) sinnvoll, die „Grüne Karte“ dabei zu haben. Sie ist kostenlos bei der eigenen Kfz-Versicherung erhältlich und bescheinigt das Bestehen des notwendigen Haftpflicht-Versicherungsschutzes nach den Bestimmungen des jeweiligen Gastlandes.
Auf der Rückseite sind die Adressen und Telefonnummern der Grüne-Karte-Büros aufgelistet. Der Geschädigte kann sich mit seinen Schadenersatz-Ansprüchen an das jeweilige Grüne-Karte-Büro des Unfalllandes wenden. Der VVO erteilt als Grüne-Karte-Büro unter anderem online Auskünfte nach Unfällen mit einem im Ausland zugelassenen Kraftfahrzeug.
Hilfreich ist zudem die Mitnahme des Europäischen Unfallberichtes. Damit können nach einem Unfall alle notwendigen Fakten ohne Sprachprobleme erfasst werden, da dieser mehrsprachig sowie europaweit inhaltlich und grafisch identisch gestaltet ist. Der Europäische Unfallbericht kann in der Regel kostenlos bei der eigenen Kfz-Versicherung bestellt, aber auch auf der Webseite des Außenministeriums heruntergeladen werden.
24-Stunden-Hilfe
Wem im Urlaub die Geld- beziehungsweise Kreditkarte oder auch die Telefonkarte (SIM) gestohlen wird, sollte schnell handeln können. Je nach Vertragspartner stehen unterschiedliche Telefonnummern für die Sperrung einer SIM-Karte, einer Bankomat- oder einer Kreditkarte zur Verfügung. Diese sollten vor der Reise bei der jeweiligen Bank, dem Kreditkarten- und dem Telefon-Kartenanbieter erfragt und nicht nur im Handy abgespeichert, sondern zusätzlich auch in Papierform den Reiseunterlagen beigelegt werden.
Für Visa- und Mastercard-Kreditkarten stehen je Urlaubsland verschiedene Sperrnummern zur Verfügung. Diese sind im Internet für Visa-Kreditkarten und für die Mastercard online abrufbar. Die Sperrung einer Diners-Club-Kreditkarte ist mit den Telefonnummern +431 5013514 und +431 50135135, die einer American-Express-Card mit der Hotlinenummer +4969 979710 00 möglich. Neben den genannten Notrufnummern bieten auch diverse Versicherer einen Telefonservice und unterstützen ihre Kunden in prekären Lagen im Ausland.
Die Notfallnummern des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten (Außenministerium), die +43 50 11504411 und +431 901154411, stehen Hilfesuchenden bei Notfällen rund um die Uhr zur Verfügung. Allerdings ist das Hilfsangebot nicht immer kostenfrei. Neu ist eine EU-weite Notrufnummer für vermisste Kinder. Unter der Telefonnummer 116 000 können sich Eltern melden, die ein Kind vermissen, oder auch Kinder, die sich verirrt haben.
Unterstützung durch die Versicherer
Auch zahlreiche Versicherer bieten ihren Kunden einen 24-Stunden-Telefonservice an. Denn Rechtsschutz-, Kfz- und/oder andere Versicherungspolizzen wie die Privathaftpflicht-Versicherung, die oftmals bereits in der Haushaltsversicherung inkludiert ist, gelten je nach Vertragsvereinbarung nicht nur für Schadenfälle im In-, sondern auch im Ausland.
Zudem gibt es Polizzen, wie eine Reise- und/oder Reisekranken-Versicherung, die für den Urlaub besonders wertvoll sind, da sie nicht nur das Kostenrisiko bei diversen möglichen Problemen übernehmen, sondern oft auch Hilfsdienste vor Ort bieten. Auch hier werden die Kunden meist durch Rund-um-die-Uhr-Hotlines in deutscher Sprache unterstützt.
Welche möglichen Risiken während des Urlaubs bereits durch bestehende Versicherungsverträge abgedeckt sind und welche noch abzusichern wären, kann beim Versicherungsfachmann erfragt werden.