Das zahlen Bürger und Staat an die Pensionsversicherung
(kunid) Der gesamte Pensionsaufwand der Pensionsversicherungs-Anstalt ist 2012 um 4,9 Prozent auf über 26,4 Milliarden Euro gestiegen. Beim Bundesbeitrag fiel das Plus noch höher aus. Er wuchs von 3,9 auf 4,5 Milliarden Euro. Bei den Ausgaben waren neben den Alterspensionen insbesondere auch die gezahlten Pflegegelder hoch.
26,4 Milliarden Euro hat die Pensionsversicherungs-Anstalt (PV) im vergangenen Jahr für Pensionsleistungen ausgegeben. Das geht aus dem Rechnungsabschluss 2012 hervor, den die Generalversammlung jüngst genehmigt hat.
Die Alterspensionen waren mit 20,4 Milliarden Euro nicht nur der größte Teil, sondern auch jener, der am stärksten wuchs, nämlich um 5,7 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro.
Leistungsart |
2012 |
2011 |
+/– |
---|---|---|---|
Angaben in Milliarden Euro. Quelle: Pensionsversicherungs-Anstalt |
|||
Alterspensionen |
20,413 |
19,309 |
+5,7% |
Invaliditäts- und Berufsunfähigkeits- |
2,584 |
2,565 |
+0,7% |
Hinterbliebenenpensionen |
3,415 |
3,309 |
+3,2% |
Einmalzahlungen |
8,540 |
8,834 |
–3,3% |
Summe der Pensionsaufwendungen |
26,421 |
25,192 |
+4,9% |
Gesamtaufwand von 31,5 Milliarden Euro
Zweitgrößter Posten war das Pflegegeld mit einem Volumen von 1,764 Milliarden Euro. Die Ausgaben hierfür stiegen gegenüber 2011 um 25,12 Prozent. Hier fällt ins Gewicht, dass die PV mit 1. Jänner 2012 die Vollziehung der Landes-Pflegegelder übernommen hat. An dritter Stelle der Ausgaben der PV lag die Krankenversicherung der Pensionisten. Hierfür wurden 1,05 Milliarden Euro aufgewandt (plus 4,81 Prozent).
Bei den Ausgaben für Rehabilitation und Gesundheitsvorsorge meldet die PV einen Anstieg um 7,4 Prozent auf 763 Millionen Euro. „Diese Entwicklung steht primär in Zusammenhang mit der steigenden Anzahl an durchzuführenden Heilverfahren, wobei sich entsprechend dem Grundsatz ‚Rehabilitation vor Pension‘ der Trend – weg von Kuraufenthalten, hin zur höherwertigen Rehabilitation – fortsetzte“, sagte Gabriele Eichhorn, Stellvertreterin des Generaldirektors der PV. In der Summe erreichten die Aufwendungen der PV 2012 einen Betrag von 31,488 Milliarden Euro (plus 5,88 Prozent).
Bundesbeitrag neuerlich gestiegen
Zugelegt hat auch wieder der Bundesbeitrag: Er erhöhte sich 2012 um fast genau 600 Millionen Euro auf 4,52 Milliarden Euro. „Dies begründet sich auf den geringeren Anstieg der Beitragseinnahmen gegenüber den Pensionsaufwendungen“, heißt es seitens der Pensionsversicherungs-Anstalt.
Jahr |
Betrag |
+/– gegenüber Vorjahr |
---|---|---|
Quelle: Pensionsversicherungs-Anstalt |
||
2012 |
4.521,54 Mio. Euro |
+15,29% |
2011 |
3.921,79 Mio. Euro |
+2,36% |
2010 |
3.831,26 Mio. Euro |
+7,6% |
Die Höhe der Einnahmen aus Versicherungsbeiträgen belief sich auf 24,267 Milliarden Euro. Das ist eine Zunahme gegenüber 2011 um 3,3 Prozent. Der Zuwachs 2012 fiel stärker aus als erwartet: Ursprünglich war eine Zunahme von nur 3,1 Prozent prognostiziert worden. Von den 2,7 Milliarden Euro sonstiger Erträge waren „Ersatzleistungen für den Aufwand Pflegegeld“ seitens des Bundes der größte Einzelposten. Er belief sich auf 1,8 Milliarden Euro.
Leichte Zunahme beim eigenen Verwaltungsaufwand
Den eigenen Verwaltungsaufwand beziffert die PV für 2012 mit 284,8 Millionen Euro (plus 1,5 Prozent). Die Zunahme basiere im Wesentlichen auf höheren Personalaufwendungen.
Man liege jedoch mit dem eigenen Verwaltungsaufwand unterhalb von einem Prozent des Gesamtaufwandes. „Damit wurde die vom Gesetz her auferlegte Vorgabe hinsichtlich der Verwaltungskosten neuerlich deutlich unterschritten“, so die PV.
Wer noch nicht in Pension ist und sichergehen möchte, dass er trotz steigender Ausgaben in der staatlichen Pensionsversicherung und möglicher weiterer Änderungen an den gesetzlichen Pensionsansprüchen im Alter oder als Pflegefall finanziell abgesichert ist, sollte frühzeitig vorsorgen. Ein Versicherungsfachmann hilft gerne bei der Ermittlung, wie hoch die Pension voraussichtlich sein wird und wie viel Einkommen zur Sicherung des Lebensstandards notwendig wäre.
Zudem gibt er Tipps, mit welchen individuell passenden Vorsorgemöglichkeiten, teils sogar staatlich gefördert, sich eine Einkommenslücke am besten schließen lässt. Der Versicherungsexperte kann auch ermitteln, welche Pensionshöhe oder sonstige Leistungen aus der Sozialversicherung einem zum Beispiel nach einer Invalidität, einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit zustehen und welche ergänzenden Absicherungslösungen sinnvoll sind.