Gesundheitsausgaben steigen weiter
(kunid) Krankenstandsfälle und Krankenstandstage haben in den letzten Jahren kräftig zugenommen. Bei der Zahl der Krankengeld-Tage und der Heilmittel-Verordnungen ist es ebenso. Pro Kopf wandten die Krankenversicherungs-Träger 2011 rund 2.240 Euro auf – drei Prozent mehr als 2008.
Ein Blick in die aktuelle Statistik der gesetzlichen Krankenversicherung – sie umfasste im Jahr 2011, ohne mitversicherte Angehörige, durchschnittlich 6,543 Millionen Versicherungs-Verhältnisse – zeigt, wofür das Geld der Versicherten ausgegeben wurde.
Krankenstandsfälle und -tage haben stark zugenommen
Laut dem Statistischen Handbuch der österreichischen Sozialversicherung, das vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungs-Träger herausgegeben wurde, ist 2012 beispielsweise die Anzahl der Tage, an denen Versicherte ein Krankengeld erhielten, kontinuierlich gestiegen: von 13,46 Millionen im Jahr 2005 auf 16,92 Millionen 2011 – eine Zunahme um 25,72 Prozent. Die Zahl der Spitalfälle dagegen bewegt sich recht stabil zwischen rund 2,3 und 2,5 Millionen pro Jahr.
Die Zahl der Spitaltage war in den letzten Jahren leicht rückläufig: Sie nahm von 16,55 Millionen (2007) auf 15,86 Millionen (2011) ab. Die Aufenthaltsdauer ist von durchschnittlich 7,7 Tagen pro Fall (2001) auf 6,4 (2011) gesunken. Wenn es um die Krankenstände von Arbeitern und Angestellten geht, zeigt sich bei der Zahl der Krankenstandsfälle seit 2006 eine durchgehende Zunahme von 3,02 Millionen auf 3,77 Millionen im Jahr 2011 (+24,83 Prozent).
Die Zahl der Krankenstandstage nahm – wenn auch mit Schwankungen – seit 2006 ebenfalls deutlich zu, und zwar um 16,93 Prozent auf 39,98 Millionen. Das heißt zugleich, dass die durchschnittliche Krankenstandsdauer zurückgeht: Die durchschnittliche Länge eines Krankenstands lag 2002 im Schnitt bei 12,2 Tagen. Seither ist sie Jahr für Jahr gesunken und 2011 bei 10,6 Tagen zu liegen gekommen.
Häufige Ursachen für Krankenstände
Zu den wichtigsten Ursachen eines Krankenstands gehören Darminfektionen (2011: 435.630 Krankenstandsfälle), Virusinfektionen (117.874 Fälle) und Krankheiten der oberen Luftwege (1.152.577 Fälle).
Die meisten Krankenstandstage verursachen Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes (8.822.675).
Weitere wesentliche Gründe für längere gesundheitliche Beeinträchtigungen waren unter anderem Krankheiten der oberen Luftwege (6.646.289 Tage) und – obwohl die Zahl der Fälle mit 83.339 relativ niedrig war – psychiatrische Krankheiten (3.069.506 Tage). Darminfektionen schlugen mit 1.818.818 Tagen Krankenstand zu Buche.
Gesamtausgaben pro Kopf gestiegen
Die Gesamtausgaben der Krankenversicherungs-Träger haben sowohl in der Gruppe der Unselbstständigen als auch in jener der Selbstständigen zugenommen. Bei den Unselbstständigen haben sie sich seit 2009 um 4,04 Prozent auf 13,272 Milliarden Euro gesteigert. Bei den Selbstständigen fiel die Zunahme etwas niedriger aus: Gesamtausgaben von 1,38 Milliarden Euro bedeuten ein Plus von 3,09 Prozent.
Insgesamt betrugen die Ausgaben pro Kopf in 2011 über alle Krankenversicherungs-Träger gerechnet 2.239,93 Euro. Im Vergleich zu 2008 nahm die Quote um insgesamt drei Prozent zu. Die höchste Pro-Kopf-Quote wies 2011 die Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau aus (3.147,51 Euro), die niedrigste die Sozialversicherungs-Anstalt der gewerblichen Wirtschaft (1.704,98 Euro). Der Gesamtaufwand in der gesetzlichen Krankenversicherung 2011 belief sich insgesamt auf 13,83 Milliarden Euro.
Dabei entfielen 11,94 Milliarden auf die direkt Versicherten, 1,89 Milliarden auf Angehörige. Den größten Einzelposten bildete die Anstaltspflege („Verpflegungskosten und sonstige Leistungen sowie Überweisung an den Krankenanstaltenfonds“) mit 4,25 Milliarden Euro. Das ist etwas mehr als ein Drittel der Beitragseinnahmen (34,5 Prozent). Für „ärztliche Hilfe und gleichgestellte Leistungen“ wandten die Krankenversicherungs-Träger 3,57 Milliarden Euro auf. Die „Rechnung“ für Heilmittel (Arzneien) machte insgesamt 2,93 Milliarden aus.
Krankenschutz nach Wunsch
Wie die Zahlen zeigen, sind bereits heute die Krankheitskosten für die gesetzliche Krankenversicherung immens. Wer unabhängig von den Leistungen und der Kostenübernahme der gesetzlichen Krankenversicherung eine optimale Kranken- und Pflegebehandlung wünscht, ohne das eigene Budget stark zu belasten, kann privat vorsorgen. Mit einer privaten Krankenversicherung lassen sich Gesundheitskosten, die normalerweise selbst getragen werden müssten, abfedern.
Eine private Absicherung bietet je nach Vertragsvereinbarung viele Vorteile: eine freie Arztwahl, diverse Präventionsangebote, Versicherungsschutz auch im Ausland und die Übernahme von Mehrkosten für Medikamente und Behandlungen, welche die gesetzliche Krankenkasse nicht zahlt.
Auch eine Sonderklasse-Unterbringung und -Behandlung im Spital ist versicherbar. Je nach Vereinbarung hat man dadurch bei einem Spitalaufenthalt die freie Wahl bei Arzt, Chirurg und Ein- oder Zweibettzimmer, die Option auf ambulante Operationen und/oder auch die Möglichkeit, beim eigenen kranken Kind in der Klinik zu bleiben. Für eine maßgeschneiderte und bedarfsgerechte Lösung empfiehlt sich eine fachkundige Beratung bei einem Versicherungsfachmann.