Die teuersten Katastrophenschäden 2012

Die teuersten Katastrophenschäden 2012

(kunid) Nach den Ergebnissen einer Studie einer großen Rückversicherungs-Gesellschaft erstattete die Versicherungswirtschaft für Katastrophen im vergangenen Jahr die drittgrößte Schadenssumme insgesamt. Vor allem extreme Wetterereignisse in den USA waren kostspielig. Die teuersten Großschäden innerhalb von Europa hatte Italien zu beklagen. Deutschland litt vor allem unter dem Sturm Andrea.

Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Unglücke haben 2012 laut einer aktuellen Studie einer großen Rückversicherungs-Gesellschaft weltweit zu wirtschaftlichen Schäden in Höhe von 186 Milliarden US-Dollar geführt und insgesamt 14.000 Todesopfer gefordert. Mit versicherten Schäden in Höhe von 77 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 60,2 Milliarden Euro) war 2012 das drittteuerste je verzeichnete Jahr für die Assekuranz.

Das teuerste Schadenjahr war jedoch 2011. Damals hatten Erdbeben und Überschwemmungen im asiatisch-pazifischen Raum mit 126 Milliarden US-Dollar (98,5 Milliarden Euro) die bisher höchsten jährlichen Kosten für die Versicherungswirtschaft verursacht.

Hurrikan Sandy teuerstes versichertes Ereignis

Im Jahr 2012 waren vor allem die USA von schweren Wetterereignisse betroffen. Neun der zehn teuersten Katastrophen mit den höchsten Versicherungsschäden ereigneten sich dort. Wegen der hohen Versicherungs-Durchdringung in Nordamerika waren mit 65 Milliarden US-Dollar (50,8 Milliarden Euro) über die Hälfte der wirtschaftlichen Schäden in Höhe von 119 Milliarden US-Dollar (93,1 Milliarden Euro) versichert.

Teuerstes Ereignis des vergangenen Jahres war der Hurrikan Sandy, sowohl was den wirtschaftlichen, als auch den versicherten Schaden angeht. Der wirtschaftliche Schaden liegt nach Einschätzung des Auftraggebers der Studie bei 70 Milliarden US-Dollar (54,7 Milliarden Euro), der versicherte Schaden beläuft sich auf 35 Milliarden US-Dollar (27,4 Miliarden Euro).

Rekordhitze und extrem trockene Wetterbedingungen führten im Sommer vergangenen Jahres zu einer der schwersten Dürren der letzten Jahrzehnte in den USA. Der Ernteausfall in der Landwirtschaft verursachte versicherte Schäden in Höhe von elf Milliarden US-Dollar (8,6 Milliarden Euro) – der zweitteuerste Schaden des Jahres 2012.

Geringe Großschäden in Europa

Im Vergleich zu den USA kam Europa recht glimpflich davon. Hier verzeichnete der Rückversicherer wirtschaftliche Schäden in Höhe von 26,8 Milliarden US-Dollar (20,9 Milliarden Euro), von denen 5,5 Millionen US-Dollar (4,3 Milliarden Euro) versichert waren. Die meisten Schäden entstanden bei einer Serie von Erdbeben in Norditalien, die mit 1,6 Milliarden US-Dollar (1,25 Milliarden Euro) die höchsten je in Italien verzeichneten versicherten Schäden verursachte. Die wirtschaftlichen Schäden lagen jedoch mit 16 Milliarden US-Dollar (12,5 Milliarden Euro) um einiges höher.

Auf italienischem Gebiet ereignete sich mit der Havarie des Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia vor der Insel Giglio auch das teuerste von Menschen verursachte Unglück des Jahres 2012. Der versicherte Schaden beläuft sich nach Angaben der Swiss Re auf 515 Millionen US-Dollar (gut 400 Millionen Euro).

Österreich ist zwar von „großen“ Naturkatastrophen weitgehend verschont geblieben. Wie der Verband der Versicherungs-Unternehmen Österreichs (VVO) kürzlich mitteilte, hatte es die heimische Versicherungswirtschaft im vergangenen Jahr dafür mit zahlreichen kleinen Ereignissen zu tun. Insgesamt übernahmen die Unfall- und Schadenversicherer Schäden in Höhe von 5,4 Milliarden Euro für ihre Kunden. Aufgrund von Naturkatastrophen sind 2012 400 Millionen Euro mehr an Leistungen gezahlt worden als 2011.

Eigenschutz ist wichtig

Auch in diesem Jahr muss wieder mit Naturkatastrophen zum Beispiel in Form von Überschwemmungen und Stürmen – selbst in Österreich – gerechnet werden. Viele Versicherer bieten jedoch entsprechende Polizzen an, um im Falle des Falles das Eigentum auch gegen solche Risiken abzusichern.

Beispielsweise sind Risiken wie Sturm und Hagel, Schneedruck, Steinschlag und Erdrutsch normalerweise standardmäßig in einer Gebäude- , Eigenheim- und/oder Haushalts-Polizze versichert. Im Gegensatz dazu kann es sein, dass Schäden durch Niederschlags-, Schmelz- und Hochwasser, Überschwemmungen, Muren, Erdbeben und Lawinen entweder nur bis zu einem kleinen Betrag oder gar nicht mit abgedeckt sind. Die meisten dieser Gefahren können aber gegen einen kleinen Aufschlag mitversichert werden.

Bei einem Beratungsgespräch mit einem Versicherungsexperten können die individuell notwendigen Absicherungen besprochen werden. Übrigens: Zahlreiche Versicherer bieten teils kostenlos automatische SMS-Warnungen und/oder Softwareanwendungen (Apps) für Handys und Smartphones an, die rechtzeitig den Versicherungskunden vor einem an seinem Wohnort drohenden Unwetter warnen. So hat man mehr Zeit mögliche Schadenminderungs-Maßnahmen wie das Schließen von Fenster und Türen bei einem drohenden Sturm vorzunehmen.


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