Wie Radfahrer Unfallrisiken minimieren können
(kunid) Nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gibt es in Österreich rund sieben Millionen Fahrräder. Zwei Drittel der Österreicher fahren regelmäßig mit dem Rad. 2011 verletzten sich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) allerdings auch 5.745 Radfahrer, davon knapp 900 Kinder und Jugendliche, bei einem Verkehrsunfall. 42 Personen erlitten dabei tödliche Verletzungen. 2012 stieg die Zahl der bei einem Verkehrsunfall getöteten Radler sogar auf 50. Zwar werden sich Unfälle nie ganz vermeiden lassen, doch Radfahrer können dieses Risiko selbst minimieren.
Verkehrsexperten empfehlen Radfahrern das Tragen von heller, auffälliger Kleidung mit Reflektoren. Daneben sollte die Radbeleuchtung einwandfrei funktionieren. Dadurch werden die Velofahrer von anderen Verkehrsteilnehmern schneller erkannt, was die Unfallgefahr minimiert.
Besonders wichtig ist es für alle Fahrradfahrer, unabhängig vom Alter, einen Fahrradhelm aufzusetzen, auch wenn die zu fahrende Strecke noch so kurz ist und die gesetzliche Helmpflicht derzeit nur für Kinder bis zwölf Jahre festgeschrieben ist.
Nur mit Kopfschutz auf Tour
Warum ein derartiger Helm eigentlich unverzichtbar ist, begründet unter anderem die Datenbank der deutschen Unfallforschung der Versicherer (UDV): 73 Prozent der Fahrradfahrer, die einen Fahrradhelm trugen und mit einem Kraftfahrzeug zusammengeprallt sind, blieben am Kopf unverletzt. Bei den Radlern ohne Helm waren es nur 46 Prozent. Zudem wurden bei den verunglückten Radfahrern mit Helm zwei Prozent, bei den Velofahrern ohne Helm jedoch 17 Prozent schwer verletzt.
Andere Studien zeigen, dass das Tragen eines Fahrradhelmes das Risiko, eine schwere Hirnverletzung zu erleiden, um die Hälfte senkt. Zudem gehen Experten davon aus, dass bis zu 80 Prozent aller Kopfverletzungen dadurch vermieden werden können und 95 Prozent aller tödlich verunglückten Radfahrer mit Helm überlebt hätten.
Verhaltenstipps für Radler
Doch nicht nur durch die richtige Schutzkleidung, auch mit einem umsichtigen Verhalten im Straßenverkehr können das Unfallrisiko und damit die Verletzungsgefahr minimiert werden. Verkehrsexperten wie beispielsweise die Fachleute der Abteilung Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten der Stadt Wien erklären, worauf es beim Radfahren ankommt, um möglichst sicher unterwegs zu sein:
- Rücksicht nehmen und vorsichtig Rad fahren.
- Nach außen selbstbewusst, innerlich aber defensiv fahren.
- Vorausschauend Rad fahren und Handzeichen eindeutig geben.
- Blickkontakt zu anderen Verkehrsteilnehmern suchen.
- Abstand halten und sich Sicherheitszonen schaffen, zum Beispiel zu geparkten Autos seitlich einen Meter Sicherheitsabstand halten.
- Abbiegende Autos und Lkws erfordern erhöhte Aufmerksamkeit. Stichwort: toter Winkel.
- Nicht als Geisterfahrer, also nicht entgegen der vorgeschriebenen Richtung, beispielsweise in Einbahnstraßen, unterwegs sein.
- Konzentriert fahren.
Weitere Informationen für Radler
Übrigens: Seit dem 1. April 2013 dürfen Radfahrer während der Fahrt kein Handy mehr ohne Freisprecheinrichtung benutzen. Wer sich nicht daran hält, muss mit rund 50 Euro Strafe rechnen. Eine Zusammenstellung, was sich neben dem Handyverbot seit dem 1. April 2013 noch für Radfahrer im Straßenverkehr geändert hat, kann bei der Arbeiterkammer Wien im PDF-Format heruntergeladen werden.
Im Internet sind zudem diverse kostenlos herunterladbare Broschüren und Hintergrundberichte mit weiteren Tipps und Hilfen, wie das Radfahren sicherer wird, zu finden. Unter anderem bietet das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) die kostenlosen Ratgeber „Kleine Radprofis – ein Ratgeber für Eltern“ und „Radfahren im besten Alter“ jeweils als PDF-Datei zum Herunterladen an.
Auch das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) bietet entsprechende Tipps als Flyer, unter anderem mit den Titeln „Check & Ride – Aktion sicheres Fahrrad“, „Checkliste für den Helmkauf“ und „Rechtsvorschriften für Radfahrer“.