Für ein unfallfreies Katzenleben
(kunid) Experten schätzen, dass rund 1,5 Millionen Katzen in österreichischen Haushalten zu Hause sind. Doch leider sind auch die eleganten Samtpfoten nicht vor Unfällen gefeit, was im Fall des Falles für den Tierhalter hohe Kosten nach sich ziehen kann, um ein verletztes Tier zu retten.
Auch wenn Katzen als äußerst sichere Kletterer gelten, gibt es diverse Unfallrisiken. Neugierde, Ablenkung oder auch gefährliche Umstände tragen dazu bei, dass es immer wieder zu Unfällen bei den Samtpfoten kommt.
Gefahr durch Fenster und Türen
So sind beispielsweise gekippte Fenster und Türen ein erhebliches Risiko für Katzen, denn sie können sich darin einklemmen und sogar tödliche Verletzungen erleiden. Sie lassen sich zudem von Vögeln, Fliegen, Schmetterlingen und anderen bewegten Gegenständen leicht ablenken oder erschrecken. Ein Abrutschen von einer glatten Fensterbank oder dem Balkongeländer ist infolgedessen nicht auszuschließen. Ein Fall aus großer Höhe ist jedoch auch für eine Katze lebensgefährlich.
Katzenbesitzer sollten daher dringend die gesetzliche 2. Tierhalterverordnung einhalten. Unter Anlage 1 Nummer 2 „Mindestanforderungen für die Haltung von Katzen“ ist unter anderem festgelegt: „Werden Tiere in Räumen gehalten, bei denen die Gefahr eines Fenstersturzes besteht, so sind die Fenster oder Balkone mit geeigneten Schutzvorrichtungen zu versehen.“
Außerdem sollten Katzenbesitzer Fenster in Räumen, in denen sich Katzen befinden, unbedingt geschlossen halten und nicht kippen oder zumindest so sichern, dass keine Katze sich einklemmen kann. Entsprechende Kippfenster-Schutzvorrichtungen gibt es unter anderem im Zoofachhandel.
Umsichtigkeit kann Unfälle verhindern
Heiße Herdplatten, Bügeleisen oder brennende Kerzen sind ein Risiko für neugierige Stubentiger und sollten daher nie unbeaufsichtigt bleiben. Zum einen können sich die Tiere insbesondere an den Pfoten und den Schnurrhaaren verbrennen, zum anderen kann das versehentliche Umstoßen einer brennenden Kerze einen schweren Wohnungsbrand auslösen.
Offen stehende Schubladen, Schrank-, Waschmaschinen- oder Trocknertüren sowie nicht mit Gittern gesicherte Abluft- und Heizschächte gilt es zu vermeiden. Denn Katzen könnten diese Orte als Versteck auswählen, welche sie unter Umständen ohne fremde Hilfe nicht mehr verlassen können.
Katzen verkriechen sich zudem gerne in Tüten und Schachteln. Bei herumliegenden Plastiktüten besteht jedoch ein hohes Erstickungsrisiko.
Nicht jedes Spielzeug ist unbedenklich
Selbst bei der Auswahl des Spielzeugs ist Vorsicht geboten. Wollknäule, dünne Bindfäden oder kleine Schaumgummibällchen sind als Katzenspielzeug ungeeignet, denn verschluckte Fäden oder Gegenstände könnten zu Verdauungsproblemen oder gar zu Darmverschluss führen. Kleine Kugeln aus Alufolie sind giftig, wenn sie verschluckt werden.
Spielen die Vierbeiner mit Gummis und Bändern, könnten sie sich darin verheddern und schlimmstenfalls selbst erdrosseln.
Laserpointer laden zwar gerade dazu ein, dass man die Katze dem roten Lichtpunkt nachjagen lässt, doch die Laserstrahlung kann das Tierauge erheblich schädigen, was bis zur Erblindung führen kann.
Gegen die Vergiftungsgefahr
Nicht immer sind Katzen beim Fressen und Trinken wählerisch. Daher sind giftige Flüssigkeiten wie Reinigungs-, Desinfektions-, Frostschutz- und Schädlings-Bekämpfungsmittel, aber auch gedüngtes Gießwasser fest verschlossen aufzubewahren.
Auch Medikamente für den Menschen wie Schmerz- und Rheumamittel können für das Tier hochgiftig sein und sind daher außer Reichweite einer Katze aufzubewahren. Selbst Zimmerpflanzen können zum Gesundheitsrisiko der tierischen Lieblinge werden, denn viele sind für Katzen giftig.
Unter anderem sollte Folgendes nicht im Wohnbereich von Katzenbesitzern stehen: Efeu, Alpenveilchen, Azalee, Amaryllis, Calla, Gummi- und Drachenbaum, Dieffenbachie sowie Fensterblatt. Informationen, welche Zimmerpflanzen für Katzen giftig sind, geben Tierärzte und Tierkliniken oder auch das Internet.
Tierarztbehandlung ohne finanzielles Risiko
Zeigt ein Tier Vergiftungs-Erscheinungen wie starkes Speicheln und/oder Erbrechen, Durchfall, Zittern oder Bewusstseinsstörungen, sollte es umgehend zum Tierarzt gebracht werden. Wichtig ist es den Tierarzt darüber zu informieren, mit welcher Pflanze sich das Tier wahrscheinlich vergiftet hat – am besten dazu ein Stück von der Pflanze mitnehmen, damit der Tierarzt rasch eine zielgerichtete Therapie einleiten kann.
Auch bei anderen Unfällen, beispielsweise wenn eine Katze von einem Auto angefahren wurde, ist es wichtig, umgehend zum Tierarzt zu gehen, um mögliche Verletzungen feststellen und wenn nötig behandeln zu lassen. Dies kann jedoch schnell einen vierstelligen Betrag kosten.
Wer sichergehen will, dass sein Haustier in Notsituationen die Hilfe bekommt, die es benötigt, ohne dass das Haushaltsbudget stark strapaziert wird, sollte eine spezielle Krankenversicherung für Katzen, die es im Übrigen auch für Hunde gibt, bei einem Versicherungsfachmann abschließen.