Existenzgründung mit Sicherheitsnetz
(kunid) Jeder der sein eigener Chef werden möchte, sollte einen ausgefeilten Plan haben, wie sich die Geschäftsidee erfolgreich umsetzen lässt. Dabei müssen alle Faktoren berücksichtigt werden, die für Erfolg oder Misserfolg entscheidend sein können. Zwar gibt es unternehmerische Risiken, die jeder Selbstständige selbst tragen muss, doch es gibt auch Gefahren, die sich durch die passenden Versicherungslösungen absichern lassen.
In den letzten zwei Jahren gab es in Österreich jeweils rund 35.000 Unternehmens-Neugründungen. Davon wurden rund 30.000 Einzelunternehmen und 3.000 Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GesmbH) gegründet.
Jeder Existenzgründer sollte sich vorher gründlich informieren, da ein eigenes Unternehmen zum einen gute Chancen bietet, zum anderen aber auch einige Risiken bereithält, welche die finanzielle Existenz auf Dauer gefährden könnten.
Amtliche Anlaufstellen für hilfreiche Informationen
Hilfe für angehenden Jungunternehmer bietet der Gründerservice der Wirtschaftskammern Österreichs (WKO). Das Serviceangebot des Portals umfasst die Vorbereitungsphase, die Planungs- und Gründungsphase bis hin zur Jungunternehmerphase. Online finden Interessierte zahlreiche Tipps und Hintergrund-Informationen, beispielsweise über die persönlichen und rechtlichen Voraussetzungen sowie zur Finanzierung und Erstellung eines Businessplans.
Da jede Gründung individuelle Anforderungen mit sich bringen kann, empfiehlt das WKO zudem eine persönliche Beratung bei den Gründerservice-Stellen der jeweiligen Wirtschaftskammern. Im Internetauftritt des Gründerservices der WKO wird deutlich, dass für eine erfolgreiche Neugründung auch der richtige Versicherungsschutz maßgebend ist. „Kümmern Sie sich rechtzeitig um die Versicherung. Idealerweise schon vor der Gründung. Denn das Risiko beginnt schließlich mit dem Start des Betriebs“, betont Peter Kober vom Gründerservice Salzburg.
Er erklärt weiter: „Wichtig ist, dass Sie jene Versicherungen wählen, die Ihrem Unternehmen entsprechen. Jede Branche hat ganz spezifische Risiken“, so Kober weiter und gibt zu bedenken: „Nebenberufliche haben etwa einen gewissen Schutz bei Krankheit oder Unfall durch die unselbstständige Tätigkeit. Für hauptberufliche Unternehmer, die eine Familie ernähren müssen, kann ein Ausfall ohne Versicherung aber eine Katastrophe bedeuten.“
Gegen unkalkulierbare Risiken
Insbesondere kostspielige und existenzbedrohende Risiken, die das Fortbestehen eines Unternehmens gefährden oder zum finanziellen Ruin des Unternehmers führen könnten, sind abzusichern. Es besteht beispielsweise die Gefahr, dass ein Unternehmer oder einer seiner Mitarbeiter bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit einem Dritten einen Personen- oder Sachschaden zufügt. Das Risiko ist nicht zuletzt aufgrund der nicht vorhersehbaren Schadenhöhe unkalkulierbar.
Eine Betriebs-Haftpflichtversicherung, die dieses Risiko abdeckt, sollte daher jedes Unternehmen haben. Eine derartige Police wehrt außerdem zu Unrecht erhobene Schadenersatzansprüche Dritter ab.
Einige Berufsgruppen wie Notare, Rechtsanwälte und Steuerberater sind sogar gesetzlich verpflichtet, eine Berufshaftpflicht-Versicherung, die Schutz für berufsspezifische Gefahren bietet, abzuschließen. Diese kommt beispielsweise für Vermögensschäden auf, die einem Kunden durch einen Beratungsfehler oder eine Fristversäumnis des Freiberuflers entstanden sind. Doch nicht nur Schäden, die man selbst oder die Mitarbeiter verursachen, können zur Bedrohung werden.
Materielle und persönliche Absicherung
Auch Beschädigungen am Betriebsinventar, wie etwa an Maschinen, an der EDV-Anlage oder an Möbeln, durch Brand, Diebstahl, Sturm oder sonstige Gefahren, können – abgesehen von den Reparaturkosten – schlimmstenfalls zum Stillstand des Betriebs führen. Einige Sachversicherungsarten, wie eine Inhaltsversicherung, eine Elektronik- oder auch eine Maschinenversicherung sowie eine Betriebsunterbrechungs-Versicherung bieten hier finanziellen Schutz.
Bei der Krankenversicherung gibt es als Unternehmer einiges zu beachten. Selbstständige sind zwar auch weiterhin in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Die gewerbliche Krankenversicherung sieht in der Regel jedoch einen Selbstbehalt vor. Wer zusätzlich eine private Krankenversicherung hat, kann damit die Kosten des Selbstbehalts abdecken und erhält darüber hinaus je nach Vertragsvereinbarung weitere Zusatzleistungen, wie die Unterbringung in der Sonderklasse bei einem Spitalaufenthalt.
Auch über eine ausreichende Altersvorsorge sollten sich Jungunternehmer frühzeitig Gedanken machen, denn die gesetzliche Alterspension ist in der Regel erheblich niedriger als das letzte Einkommen.
Die Beratung zur passenden Absicherung
Prinzipiell ist es als Existenzgründer ratsam, sich vor der Firmengründung bei einem Versicherungsfachmann ausführlich zu informieren.
Nur eine individuelle Beratung schafft einen Überblick, welche Risiken vom Unternehmer selbst getragen werden können und welche möglichen Gefahren lieber durch entsprechende Versicherungsverträge abgesichert werden sollten.
Einen ersten Überblick zum Thema Versicherungen für Unternehmen bietet die neue Broschüre „Sicher erfolgreich“, welche beim Versicherungsverband Österreich bestellt oder kostenlos heruntergeladen werden kann.