Entspannt und beschwerdefrei am PC arbeiten
(kunid) Viele Arbeitnehmer klagen nach längerer Bildschirmarbeit über Verspannungen von Schulter und Nacken, Müdigkeit, Kreuz- und Kopfschmerzen sowie Sehstörungen. Der richtige Umgang mit dem PC verhindert derartige Beschwerden.
Nach Angaben der Bundesarbeitskammer ist insbesondere eine falsche Gestaltung des Bildschirmarbeitsplatzes die Ursache für zahlreiche gesundheitliche Beschwerden vieler Arbeitnehmer. Aber auch das Verhalten des Einzelnen am Monitor beeinflusst sein Wohlbefinden beträchtlich.
Probleme mit den Augen
Augenbeschwerden gehören zu den häufigsten Gesundheitsproblemen bei den Computernutzern. Ein ständig konzentrierter Blick auf den Bildschirm verringert nach Angaben von Experten die normale Lidschlagfrequenz von rund 20- bis 25-mal pro Minute auf teils nur noch vier- bis neunmal.
Da die Linse deswegen nicht mehr ausreichend mit Tränenflüssigkeit benetzt wird, kommt es zu trockenen und damit zu brennenden sowie juckenden Augen.
Abhilfe schaffen hier regelmäßige Pausen, in denen der Computernutzer seinen Blick möglichst in die Ferne, zum Beispiel aus dem Fenster, richtet. Zudem sollten längere Texte nicht am Bildschirm, sondern ausgedruckt auf Papier gelesen werden, was eine wesentlich geringere Belastung der Augen darstellt. Sinnvoll ist auch ein bewusstes häufigeres Blinzeln am PC, denn dies beugt trockenen Augen vor.
Der passende Platz für den Monitor
Ausschlaggebend für einen entspannten Blick auf den PC ist die Sitzposition. Am besten sitzt man so vor dem Bildschirm, dass man den Kopf nicht drehen muss. Die Oberkante des Monitors sollte sich in Höhe der Augen befinden. Außerdem ist die Schriftgröße so einzustellen, dass die angezeigten Schriftzeichen ausreichend groß sind. Bei einem Sehabstand von 50 Zentimetern sollten die Buchstaben mehr als drei Millimeter hoch sein.
Auf dem Monitor sollten keine Spiegelungen oder Reflexionen zu sehen sein. Er sollte daher nicht im Gegenlicht stehen oder direkt angeleuchtet werden. Das heißt, der Bildschirm darf weder zum Fenster gedreht, noch mit dem Rücken zum Fenster stehen. Die beste Position ist parallel zur Fensterfront. Bildschirmspiegelungen lassen sich zudem mit Antireflexscheiben vermeiden.
Im Gegensatz zu den veralteten Röhrenmodellen flimmern LCD-Bildschirme aufgrund ihrer speziellen Anzeigetechnik nicht, so dass diese für Bürotätigkeiten die bessere Lösung darstellen. Wer dennoch mit einem Röhrenmodell arbeiten muss, sollte darauf achten, dass die Bildwiederholungsrate so hoch wie möglich, mindestens über 85 Hertz eingestellt ist, damit das Bild nicht flimmert.
Die richtige Sitzposition
Durch die Bildschirmarbeit verursachte Rückenbeschwerden und Kopfschmerzen können sogar zu Langzeitschäden führen. Eine gute Sitzhaltung ist die Voraussetzung, damit solche gesundheitlichen Probleme nicht auftreten. Dazu sollte die Sitzfläche des Bürostuhls ungefähr in Höhe der Kniekehlenhöhle sein, so dass die Ober- und Unterschenkel einen rechten Winkel bilden.
Idealerweise stehen die Füße ganzflächig auf dem Boden. Außerdem sollte die Sitzfläche komplett genutzt werden und die Lendenwirbelstütze in Gürtelhöhe sein. Eine bewegliche Rückenlehne ist am besten so einzustellen, dass sie einerseits bei den Bewegungen des Oberkörpers mitgeht, diesen aber weder nach vorne drückt, noch nach hinten fallen lässt. Modelle mit einer starren Rückenlehne sind nicht zu empfehlen.
Bei Bürostühlen mit Armauflagen sollten diese auf Höhe des Ellenbogens eingestellt werden, also so, dass der Ober- und Unterarm einen rechten Winkel ergeben. Der Tisch sollte auf die Höhe des Ellenbogens beziehungsweise der Armstützen eingestellt werden, damit der Computernutzer mit flach aufliegenden Handballen auf der Tastatur und mit der Maus arbeiten kann. Die Tischhöhe beträgt dann in der Regel zwischen 68 und 82 Zentimetern.
Pausen beugen Beschwerden vor
Ist der Tisch richtig eingestellt, befindet sich eine daraufliegende Tastatur auf Höhe des Ellenbogens oder nur leicht darunter, so dass die Oberarme beim Arbeiten am PC locker herabhängen, die Ellenbogen im 90-Grad-Winkel sind und die Unterarme eine waagerechte Linie zur Tastatur bilden. Die Tastatur ist idealerweise etwa zehn bis 15 Zentimeter von der Tischkante entfernt zu positionieren. Denn das entlastet die Handballen in Eingabepausen, was wiederum die Schulter- und Nackenmuskulatur entspannt.
Experten empfehlen prinzipiell, die Sitzhaltung häufig zu ändern und immer wieder zwischendurch auch aufzustehen, denn dies entlastet den Rücken, was vor schmerzhaften Verspannungen schützt. Grundsätzlich wichtig ist, dass man gerade und nicht gekrümmt sitzt.
Um Haltungsschäden und sonstigen Gesundheitsbeschwerden vorzubeugen, sind zudem regelmäßige Pausen mit kurzen Lockerungen der Wirbelsäulen-, Nacken-, Schulter- und Armmuskulatur sinnvoll. Idealerweise legen Bildschirmarbeiter jede Stunde eine fünfminütige Bildschirmpause ein, in der sie auch nicht lesen, sondern lieber andere Arbeiten wie Kopierarbeiten oder notwendige Telefonate erledigen.