Wie Kinder im Winter gesund bleiben
(kunid) Nach Angaben von Gesundheitsexperten sind acht bis zwölf Infekte pro Jahr bei Vorschulkindern normal. Nicht selten erkranken Kinder gleich mehrmals hintereinander an einem grippalen Infekt. Wenn Eltern darauf achten, dass das Immunsystem der Sprösslinge gestärkt ist, hilft es dabei, dass sich die Kleinen erst gar nicht erkälten, oder zumindest, dass Halsschmerzen, Schnupfen und Husten kein Dauerzustand werden.
Babys, die gestillt werden, sind in der Regel durch Abwehrstoffe in der Muttermilch vor Bakterien und Viren geschützt. Danach muss das kindliche Immunsystem lernen, selbst mit den Erregern fertig zu werden. Eltern können dies unterstützen.
Das Immunsystem stärken
Wichtig für Kinder ist eine ausgewogene Ernährung. Insbesondere ausreichend frisches Obst und Gemüse enthalten neben Vitaminen auch andere Substanzen, die den Körper gegen Erkältungen schützen.
Übrigens: Auch bei Kindern kann das Immunsystem mit Wasserbehandlungen nach Kneipp angeregt werden. Dazu kann man beispielsweise von den Füßen bis nach oben zu den Knien die Unterschenkel des Kindes langsam mit kühlem, aber nicht extrem kalten Wasser in der Dusche abspritzen.
Starke Abwehrkräfte haben nach Angaben von Gesundheitsexperten auch Kinder, die täglich und bei jedem Wetter draußen sind. Allerdings sollte die Kleidung den Außentemperaturen angepasst sein. Wenn es beispielsweise morgens und abends ziemlich kalt, aber während des Tages relativ warm ist, empfiehlt sich das „Zwiebelschalenprinzip“. Dabei werden mehrere Kleidungsstücke übereinander angezogen, die das Kind dann bei Bedarf aus- oder wieder anziehen kann.
Vorsicht ist auch bei rezeptfreien Mitteln notwendig
Verschiedene pflanzliche Arzneimittel wie Sonnenhut (Echinaceae), Lebensbaum (Thuja), Wasserdost (Eupatorium), Wilder Indigo (Baptisia) oder die Taigawurzel (Eleutherococcus) stärken das Immunsystem und können die Anzahl und Schwere von Erkältungen verringern. Doch Achtung, nicht jedes rezeptfreie Medikament ist für jedes Kind geeignet. Beispielsweise sollten Kinder mit einer Allergie gegen Korbblütler auf Sonnenhut verzichten.
Grundsätzlich ist es auch bei rezeptfreien und pflanzlichen Arzneimitteln wichtig, sich vorab beim Arzt oder Apotheker zu informieren, welches Mittel überhaupt für das Kind empfehlenswert ist. Das gilt auch, wenn das Kind bereits erkrankt ist und man die Symptome bekämpfen möchte. Insbesondere sollte man seinem Kind niemals ohne ärztliche Anordnung ein Erkältungsmittel geben, das für Erwachsene gedacht ist.
Die Kosten für homöopathische Medikamente werden von der gesetzlichen Krankenversicherung in der Regel nicht übernommen. Mit einer privaten Zusatzkranken- oder auch Privatarzt-Versicherung für den ambulanten Bereich kann dieses Kostenrisiko jedoch abgedeckt werden. Unter anderem hat man zudem eine freie Arztwahl.
Symptome, die eine ärztliche Behandlung notwendig machen
Treten die ersten Symptome einer Erkältung auf, sind laut Gesundheitsexperten beispielsweise ansteigende Fußbäder empfehlenswert. Dabei werden die Beine von den Unterschenkeln bis kurz unter die Knie in lauwarmes Wasser gestellt und die Temperatur durch Zufließen von heißem Wasser innerhalb einer Viertelstunde auf 40 Grad Celsius gesteigert. Danach sollte man das Kind warm eingehüllt für mindestens eine halbe Stunde ins Bett legen.
Kinder, die mehr als 38 Grad Körpertemperatur haben, sollten nach Angaben von Gesundheitsexperten unbedingt von einem Arzt untersucht werden. Gleiches gilt, wenn Reizhusten den Schlaf stört, starke Kopf-, Ohren-, Hals- und Schluckschmerzen auftreten, beim Schnupfen das Nasensekret gelbgrün ist oder die Erkältung mehr als fünf Tage anhält.
Eine ärztliche Untersuchung ist zudem bei Hautausschlägen, Atembeschwerden oder dann, wenn das Kind schlapp und teilnahmslos wirkt, ratsam. Erkranken Babys, die jünger als vier Monate sind, sollte immer ein Arzt konsultiert werden.