Wie Radler sicher durch den Herbst und Winter kommen
(kunid) Bei Nässe und Kälte ist es für Fahrradfahrer nicht nur ungemütlich, sondern auch gefährlich. Doch es gibt diverse Verhaltensmaßnahmen und Ausrüstungen, die die Unfallgefahr für Radfahrer vermindern.
Wer in der kalten Jahreszeit unterwegs sein möchte, sollte darauf achten, dass sein Rad kälteresistent ist. Dazu sollten regelmäßig die Bremsen, Bremsklötze und Seilzüge sowie die Beleuchtung auf Funktionsfähigkeit kontrolliert werden. Zusätzliche Rücklichter mit Standlichtfunktion und Reflektoren am Rad erhöhen die Sichtbarkeit und mindern dadurch das Unfallrisiko.
Wer Fahrradketten und Bowdenzüge mit speziellem Öl oder Fett einsprüht, schützt sie vor Feuchtigkeit und Salz. Auch die Gangschaltung kann mit entsprechenden Schmiermitteln instand gehalten und vor Korrosion bewahrt werden.
Passende Kleidung
Bei der Kleidung gilt, je dunkler es draußen ist, desto heller sollte die Kleidung sein. Reflektoren erhöhen zudem die Sicherheit. Verkehrsexperten empfehlen zudem, sich so anzuziehen, dass man genügend Bewegungsfreiheit zum Radfahren hat.
Exponierte Körperteile wie Hände, Ohren, Knie oder Füße sind jedoch vor Kälte besonders zu schützen. Eine winddichte Oberbekleidung wird empfohlen. Übrigens: Der Fahrradhelm ist nicht nur für Kinder bis zwölf Jahre sinnvoll und daher Pflicht. Auch Jugendliche und Erwachsene können mit einem passenden Fahrradhelm schwere Kopfverletzungen vermeiden.
Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft umweltfreundlicher Stadtverkehr (Argus) ist es besonders wichtig, die Fahrweise den Witterungsverhältnissen anzupassen. Besondere Vorsicht ist an Kreuzungen, Kurven, Ampeln und Brücken geboten, da es hier schnell rutschig oder glatt sein kann und ein Wegrutschen oder Stürzen fatale Folgen haben kann. Wer zudem ständig bremsbereit ist und immer mit den Fehlern und Unsicherheiten anderer Verkehrsteilnehmer rechnet, kann das Unfallrisiko minimieren.
Die richtige Fahrweise
Frühzeitiges Bremsen und langsames, vorsichtiges Fahren sind im Herbst und Winter der beste Unfallschutz. Anderenfalls kann man insbesondere auf nassen, laub- oder schneebedeckten sowie glatten Straßen und Wegen schnell zu Fall kommen. Gefährlich sind in diesem Zusammenhang auch gefrorene Schneerillen oder an den Fahrbahnrand geschobener Schnee.
Prinzipiell ist der Bremsweg bei nasser und glatter Fahrbahn um einiges länger als auf trockenen Straßen. Wenn man bremsen muss, sollte hauptsächlich die Hinter- und weniger die Vorderbremse benutzt werden. Auch ruckartiges Bremsen und Lenken gilt es zu vermeiden, da dies bei glatten oder rutschigen Straßen die Sturzgefahr erhöht. Bei Schnee und Eis kann es sinnvoll sein, den Reifendruck zu reduzieren, da dies die Reifenhaftung erhöht. Argus empfiehlt bei Eis- und Schneeglätte diesbezüglich auch die Verwendung von Spikes, die es in den üblichen Reifendimensionen gibt.
Wer zu spät erkennt, dass er auf einen glatten oder rutschigen Untergrund auffährt, sollte – wenn möglich – das Fahrrad ohne Bremse und Lenkmanöver ausrollen lassen. Sind die Witterungsbedingungen extrem oder ist man beim Fahren unsicher, ist es besser, abzusteigen und das Fahrrad ein Stück zu schieben, als sich und andere zu gefährden. Übrigens: Bei ungeräumten Radwegen kann man die Fahrbahn benutzen, da die Radweg-Benützungspflicht nicht gilt, wenn ein Befahren unzumutbar ist, wie die Experten von Argus betonen.