Altersvorsorge: Das Vertrauen in den Staat ist bescheiden
(kunid) Nur rund die Hälfte der Österreicher hat laut einer vor Kurzem von einem Marktforschungs-Unternehmen durchgeführten Umfrage ein generelles Vertrauen in die gesetzliche Altersvorsorge. Bei den bis 30-Jährigen ist es jedoch nur noch jeder Dritte. Zwar halten rund 50 Prozent aller Befragten es für sicher bis sehr sicher, dass sie selbst eine staatliche Pension bekommen werden. Doch bei den 14- bis 30-Jährigen ist nur noch jeder Fünfte dieser Meinung.
Laut einer Studie der Karmasin.Motivforschung GesmbH, die im Auftrag einer Bank durchgeführt worden ist, schätzen nur 13 Prozent der Österreicher die gesetzliche Altersvorsorge als sehr sicher ein, 38 Prozent zumindest als sicher – auch wenn es ihrer Meinung nach „knapp“ wird.
Knapp die Hälfte der Befragten hat demnach wenig Vertrauen, dass die staatliche Pension im Alter ausreicht. Fast ein Drittel stuft in der Umfrage die gesetzliche Altersvorsorge als „eher weniger“ sicher, 13 Prozent sogar als gar nicht sicher ein.
Nur 32 Prozent der Jungen vertrauen generell auf die gesetzliche Altersvorsorge
Bei den 14- bis 30-Jährigen ist der „Optimistenanteil“ deutlich geringer als im Durchschnitt: Nur vier Prozent halten die gesetzliche Altersvorsorge für so sicher, dass sie später so viel staatliche Pension bekommen, damit sie ihren bisherigen Lebensstandard halten können. 28 Prozent haben zumindest ein gewisses Vertrauen, auch wenn sie der Meinung sind, dass die Pensionshöhe für den Lebensunterhalt im Alter knapp werden könnte.
Ein Drittel stuft die gesetzliche Altersvorsorge als „eher weniger sicher“ ein und ist der Meinung, dass es trotz Pension finanziell sehr eng wird. Jeder Vierte bis 30-Jährige ist der Ansicht, dass die staatliche Pension „gar nicht sicher“ ist und er im Alter davon nicht leben kann.
Bei der Altersgruppe zwischen 31 bis 50 Jahren vertrauen acht Prozent voll und ganz auf „Vater Staat“, 39 Prozent zumindest in einem gewissen Ausmaß. 37 Prozent zeigen sich skeptisch, zwölf Prozent geben an, dass ihnen jedes Vertrauen in die gesetzliche Altersvorsorge fehlt. Das größte Vertrauen haben die über 50-Jährigen. Hier halten 22 Prozent die gesetzliche Altersvorsorge für sehr sicher, 43 Prozent für sicher. 27 Prozent meinen, es sei weniger sicher, gar kein Vertrauen haben lediglich fünf Prozent.
Mehr als jeder Fünfte zweifelt daran, eine staatliche Pension zu bekommen
Bei den Antworten auf die Frage: „Wie sicher sind Sie, eine staatliche Pension zu erhalten?“, zeigt sich in der Studie, dass – analog zur generellen Skepsis – nur etwas mehr als die Hälfte davon ausgeht, dass der Staat für sie „sorgen“ wird.
Konkret sind 26 Prozent aller Befragten voll und ganz davon überzeugt, einmal eine Pension zu erhalten, ebenso viele sind sich zumindest sicher. Als „unsicher“ schätzen zwölf Prozent und sogar als „sehr unsicher“ zehn Prozent der Befragten ihre Chancen ein, in den Genuss einer staatlichen Pension im Alter zu kommen.
Doch auch hier zeigen sich je nach Alter der Befragten erhebliche Unterschiede. Die Generation, die sich am sichersten ist, dass sie eine staatliche Pension bekommen wird, ist die der über 50-Jährigen. In dieser Altersgruppe sind sich 79 Prozent sicher bis sehr sicher, dass sie auf „Vater Staat“ zählen können. In der Altersgruppe der 31- bis 50-Jährigen waren es nur noch 41 Prozent. Und bei den 14- bis 30-Jährigen vertraut sogar nur jeder Fünfte darauf, dass er im Alter eine staatliche Pension erhalten wird.
Eigenvorsorge ist notwendig
Dass die pessimistischen Antworten vor allem der Jüngeren nicht unbegründet sind, zeigt auch die Ansicht vieler Experten. Denn sie rechnen damit, dass die Pensionslücken künftig noch größer werden als sie bereits sind.
Nach Angaben von Vorsorgespezialisten wird es zwar eine staatliche Basispension voraussichtlich weiter geben, für die Erhaltung des Lebensstandards wird dennoch eine private Vorsorge nötig sein.
Wer genau wissen möchte, wie hoch seine persönliche Pensionslücke voraussichtlich sein wird, und wie er dennoch seinen gewohnten Lebensstandard auch im Alter halten kann, sollte sich an seinen Versicherungsfachmann wenden.