Bald wird jeder Dritte 65 Jahre oder älter sein
(kunid) Nach Angaben der Bundesanstalt Statistik Österreich (Statistik Austria) wird die österreichische Bevölkerung weiter anwachsen. Doch die Altersstruktur wird sich voraussichtlich hin zu deutlich älteren Menschen verschieben.
Nach aktuellen Zahlen der Statistik Austria wird die Zahl der Kinder im Alter von bis zwei Jahren von 2011 bis 2030 um rund sechs Prozent und bis 2060 sogar um acht Prozent zunehmen. Insgesamt rechnen die Statistiker mit einem Zuwachs der gesamten Bevölkerung bis 2060 um elf Prozent auf insgesamt 9,38 Millionen Einwohner
Doch es wird ebenfalls erwartet, dass die Anzahl der jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 bis 29 Jahren von rund 1,29 in 2011 auf rund 1,16 Millionen in 2030 fällt und auch in 2060 mit rund 1,19 Millionen acht Prozent niedriger sein wird als in 2011. Das wäre eine Reduzierung um knapp acht Prozent. Derzeit sind 18 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt. Im Jahre 2030 werden es bereits rund 24 Prozent und in 2060 sogar mehr als 29 Prozent sein.
Durchschnittsalter der Erwerbstätigen steigt
Stetig weniger wird zudem die Personengruppe des zentralen Erwerbsalters, also die der 30- bis 54-Jährigen. Die Statistik Austria rechnet damit, dass 2030 mit 2,89 Millionen Bürgern dieser Altersgruppe die Zahl bereits um rund acht Prozent niedriger sein wird, als im Jahr 2011 mit 3,13 Millionen.
Außerdem prognostizieren die Experten, dass die Gruppe der 55- bis 64-jährigen Arbeitskräfte immer größer wird, so dass die Zahl der Menschen im späten Erwerbs- beziehungsweise frühen Ruhestandsalter langfristig deutlich anwächst. Bis 2020 wird hier mit einem Zuwachs von 25 Prozent gerechnet. Im Vergleich zu 0,99 Millionen Personen in dieser Altersgruppe im Jahr 2011 werden für 2020 1,24 Millionen Bürger beziehungsweise ein Plus von 25 Prozent erwartet.
Die Alten werden immer mehr
Ein deutlicher Anstieg wird auch in der Gruppe der „jungen Alten“ zwischen 65 und 79 Jahren prognostiziert. Bereits in acht Jahren wird es mit 1,23 Millionen Bürgern 14 Prozent mehr jüngere Alte geben als 2011 (1,07 Millionen). Bis 2060 wird die Anzahl der Bürger dieser Altersklasse sogar um fast 50 Prozent auf über 1,6 Millionen anwachsen.
Mit den stärksten Zuwächsen rechnet man bei den betagten und hochbetagten Personen, also den Menschen ab 80 Jahren. In Österreich werden voraussichtlich bereits 2020 491.000 Personen diese Alterskategorie erreicht haben. Das sind 19 Prozent mehr als 2011. Letztes Jahr waren es nämlich noch rund 414.000 über 80-Jährige.
Die Experten gehen davon aus, dass diese Zahl bis 2030 auf knapp 640.000 ansteigt, was ein Plus von 54 Prozent gegenüber 2011 wäre. Für das Jahr 2060 wird sogar erwartet, dass 1,1 Millionen Personen 80 Jahre alt und darüber sind, was einen Zuwachs im Vergleich zu 2011 von 166 Prozent bedeuten würde. Bisher ist knapp jeder sechste Österreicher ab 65 Jahre alt. 2030 wird dieses Alter voraussichtlich bereits jeder vierte und in 2060 sogar fast jeder dritte Bürger des Landes erreicht haben.
Individuelle Konsequenzen
Was bedeutet nun ein steigendes Niveau in der Altersstruktur der Bürger für den Einzelnen? Im Endeffekt stehen immer weniger Bürger im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 64 Jahren immer mehr Älteren, die bereits im Pensionsalter sind, gegenüber. Das heißt, die in die Pensionskasse Einzahlenden werden immer weniger und Pensionsbezieher dagegen immer mehr. Experten erwarten, dass dadurch das Pensionsniveau auf dem derzeitigen Stand künftig nicht gehalten werden kann.
Daher ist es für den Einzelnen wichtig, bereits selbst frühzeitig vorzusorgen, um sorgenfrei den eigenen Ruhestand genießen zu können. Denn die meisten Bürger müssen nach Meinung von Experten mit teils hohen Pensionslücken, also einer Differenz zwischen letztem Einkommen und staatlicher Pension, rechnen.
Bei der Frage, wie hoch diese Lücke im Einzelfall sein wird und welche finanziellen Absicherungslösungen für die jeweilige Situation sinnvoll sind, ist ein Versicherungsfachmann gerne behilflich.