Richtige Versicherungssumme spart Geld und Nerven
(kunid) Ein zentraler Faktor in einer Versicherungspolizze ist die Versicherungssumme. Sie ist der Betrag, der je nach Versicherungsart bei einem Schaden oder nach einem bestimmten Ereignis ausbezahlt wird.
Im Versicherungsbereich unterscheidet man zwischen Schaden- und Summenversicherungen. In der Schadenversicherung trägt der Versicherer die Kosten für die Wiederbeschaffung oder Reparatur der versicherten Sache. Das kann zum Beispiel in der Haushaltsversicherung der Ersatz für Möbel sein, die bei einem Brand komplett zerstört wurden, oder in der Eigenheimversicherung die Reparaturrechnung des Dachdeckers nach einem Sturmschaden.
Zu niedrige Versicherungssumme – weniger Entschädigung
Die richtige Versicherungssumme ist in diesen Beispielen der Gesamtneuwert des Hausrats beziehungsweise des Gebäudes. Wird eine höhere Summe versichert, nützt das dem Kunden nichts, denn der Versicherer zahlt in der Schadenversicherung nicht mehr als den tatsächlich entstandenen Schaden.
Ist die Versicherungssumme dagegen niedriger als der Wert aller versicherten Sachen, so liegt eine Unterversicherung vor. Dann zahlt der Versicherer entsprechend weniger.
Innerhalb einer Versicherung kann es für bestimmte Sachen Entschädigungsgrenzen geben. So ist es zum Beispiel üblich, dass für Schmucksachen in der Haushaltsversicherung und für Sengschäden oder böswillige Beschädigungen am Gebäude in der Eigenheimversicherung nur ein begrenzter Teil der Versicherungssumme oder maximal ein festgelegter Betrag zur Verfügung stehen.
Individueller Bedarf
Typische Beispiele für Summenversicherungen sind Unfall- und Lebensversicherungs-Polizzen. Auch sie zahlen nur bei Eintritt des versicherten Schadens (Tod, Invalidität, Berufsunfähigkeit) und eventuell bei Vertragsablauf.
Die Höhe der Versicherungsleistung ist jedoch nur von der vereinbarten Versicherungssumme, nicht aber von der Höhe eines Schadens abhängig. Der Kunde kann also selbst festlegen, wie viel Geld ihm beziehungsweise seinen Hinterbliebenen nach Eintritt des versicherten Schadens ausbezahlt werden soll.
So prüft der Lebensversicherer zum Beispiel nicht, ob eine Witwe die Todesfallleistung der Lebensversicherung ihres verstorbenen Gatten tatsächlich zum Lebensunterhalt benötigt.
Nebenleistungen beachten
Wichtig ist, dass der Versicherte möglichst eine bedarfsgerechte Versicherungssumme wählt, damit im Schadenfall die Versicherungsleistung ausreicht, das Problem zu beheben, und man nicht nach einem Schaden auch noch finanzielle Probleme bekommt.
Eine zu hohe Summe dagegen ist insbesondere in der Schadenversicherung ein unnötiger Kostenfaktor, denn ein doppelter Schutz kostet auch doppelt und bringt im Schadenfall nicht mehr.
Beim Versicherungsvergleich sollte man auch auf die Höhe der Nebenleistungen achten, zum Beispiel in der Haushaltsversicherung auf die Entschädigungsgrenzen für Schlossänderungskosten nach dem Einbruch.