Damit Gesundheitsprobleme nicht den Urlaub vereiteln
(kunid) Im Urlaub, egal ob im In- oder Ausland, sind kleinere Gesundheitsprobleme nicht weiter tragisch, vorausgesetzt, man kann sich schnell selbst helfen. Die Österreichische Apothekerkammer erklärt, welche Mittel Reisende diesbezüglich mitnehmen sollten. Zudem gibt sie Tipps, worauf chronisch Kranke achten müssen, wenn sie mit Arzneimitteln verreisen.
Eine sinnvoll ausgestattete Reiseapotheke hilft, kleinere gesundheitliche Beschwerden auch auf Reisen selbst zu behandeln, um den Urlaub schnell wieder unbeschwert genießen zu können. Medikamente sollten jedoch nicht im Auto oder in der prallen Sonne liegen gelassen werden, denn Hitze kann die Wirksamkeit von Verbands- und Arzneimitteln beeinflussen.
Das gehört in die Reiseapotheke
Welche Medikamente und Mittel auf Reisen mitgenommen werden sollen, hängt vom Urlaubsziel, aber auch von den Bedürfnissen der einzelnen Reisenden ab. Die Österreichische Apothekerkammer empfiehlt grundsätzlich, Arzneimittel gegen Fieber, Reisekrankheiten, Übelkeit, Schmerzen, Grippe, Durchfall, Erbrechen sowie Mund- und Rachenentzündungen mitzunehmen.
Zudem sollten Mittel gegen Sonnenbrand und Insektenstiche sowie Präparate zur Versorgung von Verletzungen und Wunden wie ein Hautdesinfektionsspray, Wund- und Heilsalben, aluminisierter Verbandmull gegen Verbrennungen, elastische Binden, Mullbinden und Heftpflaster nicht fehlen. Gute Dienste leisten auch ein Fieberthermometer, eine Schere und eine Pinzette. Sportler und Wanderer sollten darüber hinaus Salben gegen Prellungen und Zerrungen einpacken.
Die Apothekerkammer rät auch, Nasentropfen, Augentropfen sowie Präparate zum Ersatz von Mineralstoffen bei schwerem Durchfall und zur Wiederherstellung der Darmflora mitzunehmen. Bei mitreisenden Kindern empfehlen die Gesundheitsexperten zusätzlich Zäpfchen gegen Fieber und Schmerzen.
Fernreisende müssen vorausplanen
Fernreisende sollten sich schon lange vor dem Reisetermin über die notwendigen Impfungen bei ihrem Arzt informieren, denn die Prophylaxen müssen rechtzeitig eingenommen werden, da die Impfstoffe oft erst nach einigen Wochen wirken.
Welche Impfungen für Reisen in die verschiedensten Gebiete empfohlen werden, ist auch online beim Institut für Reise- und Tropenmedizin nachzulesen.
Wer täglich Medikamente einnehmen muss, sollte einen ausreichenden Vorrat davon mitnehmen. Prinzipiell darf nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit jeder auf Reisen die Menge an Medikamenten mit sich führen, die er je nach Urlaubsdauer für seinen persönlichen Bedarf benötigt.
Medikamenten im Reisegepäck
Bei Reisen in Länder außerhalb der EU gelten teils unterschiedliche Vorschriften für die Mitnahme von Medikamenten. In einigen Ländern wird beispielsweise eine Deklaration der Arzneimittel bei der Einreise oder ein ärztliches Attest verlangt. Näheres zu den Einfuhrregelungen für Arzneimittel gibt es online bei den länderspezifischen Reiseinformationen des Außenministeriums.
Um grundsätzlich Probleme bei der Ein- oder Ausreise eines Landes zu vermeiden, kann eine ärztliche Bescheinigung hilfreich sein. Dies gilt insbesondere dann, wenn hohe Mengen an Arzneimitteln oder auch Spritzen und Kanülen mit ins Ausland genommen werden sollen. Besondere Verhaltensregeln gelten zudem bei Flugreisen. Hier sollte sich der Urlauber vorab informieren, welche Medikamente er im Handgepäck mitnehmen darf und welche in den aufzugebenden Reisekoffer müssen. Gerade bei Flüssigkeiten müssen hier bestimmte Regeln eingehalten werden.
Für alle, die sicher gehen möchten, notfalls auch im Urlaub notwendige Medikamente besorgen zu können, rät das Bundesministerium für Gesundheit, sich ein ärztliches Attest für die medikamentöse Behandlung ausstellen zu lassen. Das Attest sollte idealerweise in englischer Sprache verfasst sein und neben dem Arzneimittelnamen, also dem Handelsnamen, auch den oder die Wirkstoffnamen enthalten.
Der passende Schutz für alle Fälle
Nicht immer reicht die Reiseapotheke aus. Wer im Urlaub ernsthaft krank wird oder sich schwer verletzt, sollte unabhängig von seiner Finanzlage auch im Ausland einen Arzt konsultieren oder in ein Spital gehen können.
Das Außenministerium betont auf seiner Homepage jedoch: „Für medizinische Behandlungen können enorme Kosten entstehen, für die die Republik Österreich keine Haftung übernehmen kann. Selbst in Ländern mit einem Sozialversicherungs-Abkommen ist keine Überstellung in ein österreichisches Krankenhaus vorgesehen.“
Damit der Reisende dieses Kostenrisiko nicht selbst tragen muss, empfiehlt das Außenministerium den Abschluss einer Reiseversicherung beziehungsweise einer Auslandskranken-Versicherung. Ein Versicherungsexperte hilft gerne bei der Auswahl der passenden Polizze.