Sichere Fahrt trotz heißer Temperaturen
(kunid) Studien zeigen, dass sich bei 27 Grad Celsius im Autoinnenraum die Unfallzahlen im Durchschnitt um sechs Prozent erhöhen. Ab 32 Grad Celsius sind es 13 Prozent und ab 37 Grad sogar 33 Prozent mehr Unfälle. Verkehrs- und Gesundheitsexperten raten daher bestimmte Verhaltensregeln und Maßnahmen einzuhalten, um das Unfallrisiko auch bei hohen Temperaturen möglichst klein zu halten.
Untersuchungen von Gesundheitsexperten haben ergeben, dass ein Temperaturanstieg von 25 auf 35 Grad Celsius die Sinneswahrnehmung und Kombinationsgabe um bis zu 20 Prozent verschlechtert. Heizt sich ein Pkw in der Sonne auf, kann die Temperatur im Innenraum in wenigen Minuten die Außentemperatur leicht um 15 Grad Celsius und mehr übersteigen.
Bei 30 Grad heizt sich der Innenraum pro Minute um ein weiteres Grad auf, was zu Ohnmachts- und Kreislaufanfällen führen kann. Zeigt das Außenthermometer also 30 Grad Celsius an, sind über 45 oder 50 Grad Celsius im Innenraum eines in der Sonne geparkten Wagens bereits nach wenigen Minuten keine Seltenheit.
Besonderer Schutz für Kinder und Tiere
Dies ist besonders gefährlich für kleine Kinder oder Tiere, selbst wenn sie nur für kurze Zeit in der prallen Sonne im Auto zurückgelassen wurden. In manchen Fällen bezahlen diese die Nachlässigkeit des Fahrers mit dem Leben.
Daher sollten Kinder und Tiere in jedem Fall immer mit aus dem Auto genommen werden, selbst wenn der Fahrer nur kurzzeitig den Pkw verlässt, um zum Beispiel zum Bäcker oder Zeitungskiosk zu gehen. Denn wird der Fahrer beispielsweise durch unvorhergesehene Umstände wie einen Unfall auf dem Weg zwischen Pkw und Ziel davon abgehalten, frühzeitig wieder zu seinem Wagen zurückzukehren, besteht Lebensgefahr für die zurückgebliebenen Autoinsassen.
Fenster auf oder zu?
Grundsätzlich raten Experten, bei einem stark aufgeheizten Fahrzeuginnenraum vor Fahrtbeginn zunächst alle Türen zu öffnen und für eine gute Durchlüftung zu sorgen.
Zwar helfen auch geöffnete Seitenfenster während der Fahrt, um die Temperatur im Wageninnern zu senken, doch die dadurch entstehende Zugluft kann zu Ohrentzündungen, Erkältungen und einem steifen Nacken führen. Nicht zu unterschätzen ist auch die erhöhte Lärmbelästigung durch den Fahrtwind bei geöffneten Fenstern.
Der richtige Umfang mit der Klimaanlage
Eine Klimaanlage im Auto verspricht eine schnelle Hilfe zur Abkühlung eines aufgeheizten Pkw-Innenraums. Doch viele, die mit voll aufgedrehtem Gebläse für eine angenehmere Temperatur sorgen wollen, laufen Gefahr, sich durch einen zu kalten Luftzug einen steifen Nacken sowie Muskel- oder sogar Kreislaufbeschwerden zuzuziehen.
Experten empfehlen deshalb, manuell geregelte Klimaanlagen nicht voll aufzudrehen und die Luftauslässe nicht auf den Körper auszurichten. Sinnvoll ist es zudem, kurz auf Umluft zu schalten, denn die gewünschte Temperatur wird auch bei niedrigerer Gebläsestufe schneller erreicht, wenn keine warme Luft von außen zugeführt wird. Besitzt man eine Klimaautomatik, sollte diese so eingestellt werden, dass die Differenz zwischen Innen- und Außentemperatur nicht mehr als acht Grad beträgt.
Trinken ist wichtig
Für den Körper und die Konzentration sind bei längeren Fahrten ausreichend viel Pausen wichtig. Ein kleiner Spaziergang und Streck- oder Dehnübungen bringen den Kreislauf wieder in Schwung und entspannen. Wer an heißen Tagen länger unterwegs ist, sollte ausreichend viel Getränke mitnehmen, denn durch das Trinken kann der Flüssigkeitsverlust bei Hitze ausgeglichen und so zum Beispiel Kreislaufbeschwerden vorgebeugt werden. Über den ganzen Tag verteilt sollte ein Erwachsener mindestens 1,5 bis zwei Liter, bei heißen Temperaturen sogar drei oder mehr Liter trinken.
Insbesondere Wasser, verdünnte Fruchtsäfte oder ungesüßte Kräutertees löschen auf gesunde Art den Durst. Allerdings sollten die Getränke nicht eiskalt sein, denn dies kann unter anderem zu Magenbeschwerden führen. Zu meiden sind zudem koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und schwarzer Tee und – bei Autofahrern sowieso – alkoholische Drinks, denn diese erhöhen die Wasserausscheidung des Körpers zusätzlich.