Wie sich Badeunfälle vermeiden lassen
(kunid) Nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) ertrinken jährlich zirka 80 Personen, etwa 4.000 verletzte Schwimmer müssen im Spital behandelt werden. Besonders zwischen Mai und August häufen sich die Badeunfälle. Die Österreichische Wasserrettung erklärt, was Eltern tun können, um ihre Kinder zu schützen und wie Erwachsene sich selbst vor solchen Unglücken bewahren können.
Nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) sind rund die Hälfte der Ertrunkenen über 50 Jahre alt. Etwa 50 Prozent aller Verletzten, die im Spital wegen eines Badeunfalls behandelt werden müssen, sind Kinder bis 15 Jahre. Tödliche Unfälle ereignen sich überall: in Flüssen und Seen, in Kanälen und Hafenbecken, in Gartenteichen, Gräben und Swimmingpools sowie in Schwimmbädern.
Kleinkinder verlieren die Orientierung
Kleinkinder verlieren unter Wasser schnell die Orientierung. Weil ihr Kopf im Verhältnis zum Gesamtkörper sehr schwer und die Muskulatur noch ungeübt ist, können sie selbst bei geringer Wassertiefe ihren Kopf nicht eigenständig aus dem Wasser heben. Besonders tragisch: Kleine Kinder unternehmen keine Selbstrettungsversuche, sie ertrinken nahezu geräuschlos.
Ältere Kinder überschätzen sich häufig, dafür unterschätzen sie die Risiken. Nach Erkenntnissen von Wasserrettern zählen Sprünge in zu flache Gewässer, weites Hinausschwimmen und abtreibende Strömungen zu den Hauptursachen für Ertrinkungsunfälle. Sind Gewässer unbewacht, so steigt die Unfallgefahr zusätzlich an.
Unbemerkten Zugang verhindern
Fachleute raten Eltern, den unbemerkten Zugang der Kinder zum Wasser zu verhindern, ihnen wiederholt die Gefahren bewusst zu machen und sie auf keinen Fall unbeaufsichtigt zu lassen.
Dennoch sollten Kinder möglichst früh mit Wasser vertraut gemacht werden. Schon ab dem vierten Lebensjahr können Kinder nach Expertenaussagen schwimmen lernen. Sie sollten sich aber bereits davor – beispielsweise im Rahmen eines (Baby-)Schwimmkurses – an den Aufenthalt im Wasser gewöhnen. Dies ist nicht nur überlebenswichtig, sondern auch gesund und fördert mach Meinung von Fachleuten zudem die kindliche Entwicklung und das Selbstvertrauen.
Grundsatzregeln für alle Schwimmer
Kindern wie auch Erwachsenen, die Schwimmen gehen wollen, rät die Österreichische Wasserrettung folgende Grundsatzregeln einzuhalten, um eine Unfallgefahr zu minimieren:
- Jeder, der schwimmen geht, sollte gesund sein. Bei Ohrenschmerzen oder einer Ohrenverletzung sollte ganz auf das Schwimmen oder Tauchen verzichtet werden.
- In Schwimmbädern, an Seen oder Flüssen aufgestellte Hinweisschilder, die beschreiben was erlaubt oder verboten ist, wie beispielsweise ein generelles Badeverbot oder das Verbot, von der Seite in ein Schwimmbecken zu springen, müssen beachtet und eingehalten werden.
- Zu starke Sonneneinstrahlung kann nicht nur einen Sonnenbrand verursachen, sondern auch zu einem Hitzschlag führen. Daher ist es wichtig, sich vor zu viel Sonne mit Sonnencreme, Kappe und T-Shirt zu schützen.
- Erst wenn man sich geduscht und abgekühlt hat, sollte man ins Wasser steigen. Auch wer von der Sonne aufgeheizt ist, sollte nicht ins kalte Wasser springen.
- Ins Wasser springen sollte man nur dort, wo es erlaubt und für andere ungefährlich ist. Zudem sollte man das Gewässer gut kennen, denn in unbekannten Gewässern können von Wasser überdeckte Felsvorsprünge oder sonstige Gefahren lauern.
- Wer im Wasser friert, sollte an Land gehen. Anderenfalls drohen Muskelkrämpfe, die beim Schwimmen lebensgefährlich werden können.
- Nach einem üppigen Essen, ist es aus gesundheitlichen Gründen ratsam, eine Stunde zu warten, bevor man wieder ins Wasser geht.
- Grundsätzlich ist es wichtig, seine eigenen Grenzen zu kennen und einzuhalten. Keiner sollte sich daher von anderen dazu überreden lassen, etwas zu tun, was er sich selbst nicht zutraut, wie beispielsweise weit hinausschwimmen, ins Wasser springen oder tauchen.
Regeln und Tipps bei der Wasserrettung
Mit den Infoseiten Tipps für Hallenbäder, Tipps für Surfer und Bootsregeln gibt die Österreichische Wasserrettung auf ihren Websiten zahlreiche weitere nützliche Hinweise für Eltern und erwachsene Wassersportler.
Nicht zuletzt durch den Einsatz freiwilliger und professioneller Rettungskräfte ist manches Unglück glimpflich ausgegangen. Doch nicht alle Verletzungen oder Todesfälle lassen sich verhindern. Dann kommt es darauf an, dass die Folgen nicht zum finanziellen Ruin führen. Dafür sorgt neben der Sozialversicherung die private Vorsorge. Dazu gehören die Krankenzusatz-, Berufsunfähigkeits- und Unfallversicherung sowie die Hinterbliebenen-Absicherung.