Jeder Zweite sieht Bedarf nach Pensionsvorsorge

Jeder Zweite sieht Bedarf nach Pensionsvorsorge

(kunid) 46 Prozent erklärten in einer Umfrage eines Versicherers, dass sie nicht ausreichend fürs Alter gerüstet sind. Zwei Drittel sagten, private Vorsorge sei heute „wichtiger denn je“. Stark gesunken ist seit dem letzten Sparpaket das Vertrauen in den Staat. Laut der Umfrage haben nur 26 Prozent Vertrauen in den Staat, 71 Prozent blicken mit Pessimismus auf das staatliche Pensionssystem.

Was die Versicherungsbranche befürchtet hat, ist offenbar eingetreten: Das Vertrauen in den Staat ist seit der Umsetzung des letzten Sparpakets gesunken. Nur drei Prozent bringen ihm „sehr großes“, 23 Prozent „eher großes“ Vertrauen entgegen. Bei 46 Prozent ist es „mittelmäßig“ ausgeprägt, bei 27 Prozent ist es eher oder sehr gering.

Hoher Vertrauensmangel

Das geht aus einer Studie hervor, die von der Sophie Karmasin Market Intelligence GmbH, einem Marktforschungs- und Beratungsunternehmen, im Auftrag eines Versicherers erstellt worden ist. Für die online durchgeführte Erhebung wurden in diesem Jahr 1.000 Personen zwischen 14 und 60 Jahren nach ihrem Vertrauen in Institutionen und nach ihrer Einstellung zu Zukunft und Vorsorge befragt.

In die „Sicherheit der eigenen Ansprüche gegenüber dem Staat“ haben nur 39 Prozent „sehr großes“ oder zumindest „leichtes“ Vertrauen. 43 Prozent haben in dieser Hinsicht nur schwaches oder gar kein Vertrauen in den Staat. Besonders ausgeprägt ist dieser Vertrauensmangel bei den 14- bis 30-Jährigen und bei Personen mit einem Nettohaushaltseinkommen bis 1.500 Euro.

Wenig Optimismus in Bezug auf staatliche Pension

Höchst pessimistisch blicken die Befragten in die Zukunft, wenn es um die staatliche Pension geht. Nur ein Prozent ist sehr optimistisch, weitere elf Prozent „eher“. Dagegen sind 33 beziehungsweise 38 Prozent sehr oder eher pessimistisch. Auch hier sind es wieder die Jungen, die am meisten Zukunftszweifel plagen.

Nach der staatlichen Versorgung im Falle von Pflegebedürftigkeit gefragt, unterscheidet sich das Stimmungsbild kaum: 17 Prozent Optimisten stehen 57 Prozent Pessimisten gegenüber. Am bestem kommt noch das Gesundheitssystem weg: 41 Prozent sind guter Dinge, aber die Skeptiker sind mit 38 Prozent fast gleichauf.

Rückbau staatlicher Leistungen ist Hauptsorge

Die meisten Sorgen machen sich die Österreicher laut der Umfrage um einen Rückgang der staatlichen Versorgung. 69 Prozent antworteten in diesem Sinn. An zweiter Stelle liegt die Furcht vor einer größer werdenden Kluft zwischen Arm und Reich (62 Prozent). Knapp dahinter folgt die Sorge um einen Anstieg der Ausgaben und einem Sinken der Gehälter (61 Prozent).

Die Möglichkeit, im Alter einen niedrigeren Lebensstandard zu haben, gibt 54 Prozent zu denken, Altersarmut 51 Prozent. Fast jeder Zweite (48 Prozent) hat Bedenken hinsichtlich der eigenen Pflegebedürftigkeit. Selbst ein Jobverlust macht im Vergleich dazu deutlich weniger Befragten Angst (31 Prozent). Völlig sorgenfrei lebt nur ein Prozent. „Privat vorzusorgen, ist in diesen bewegten Zeiten wichtiger denn je“ – dieser Aussage stimmten 26 Prozent sehr, 41 Prozent eher zu. Sechs Prozent denken, dass dies eher weniger zutrifft und vier Prozent teilen diese Ansicht gar nicht.

Mit gründlicher Analyse zur passenden Vorsorge

Nur 26 Prozent haben indes das Gefühl, ausreichend für ihre Pension vorgesorgt zu haben. 46 Prozent teilen dieses Gefühl nicht. Da die staatliche Absicherung und Pensionshöhe von diversen persönlichen Faktoren abhängt, ist es sinnvoll, sich die voraussichtlichen Ansprüche, beispielsweise für die Pension oder im Falle einer Berufsunfähigkeit, individuell berechnen zu lassen. Eine entsprechende Beratung gibt es beim Versicherungsfachmann.

Sollte eine Lücke, also ein Unterschied zwischen dem bisherigen Einkommen und der zu erwartenden staatlichen Absicherung bestehen, kann der Versicherungsexperte zudem die für den jeweiligen Bedarf passenden Vorsorgeprodukte vorschlagen. Auch wenn auf den ersten Blick kein finanzieller Spielraum für eine ausreichende private finanzielle Vorsorge für das Alter, für das Eintreten eines Pflegefalls und/oder einer Berufsunfähigkeit besteht, ergeben sich durch eine gründliche Analyse mit fachmännischer Hilfe oftmals realisierbare Lösungen.


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