Für mehr Sicherheit beim Putzen
(kunid) Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) rechnet auch heuer wieder damit, dass sich rund 2.400 Menschen beim Frühjahrsputz verletzen. Mit einigen kleinen Maßnahmen lässt sich das Unfallrisiko jedoch erheblich vermindern.
Ab März füllen sich die Behandlungszimmer bei Ärzten und Spitälern immer wieder mit unvorsichtigen Hausfrauen und -männern. Insgesamt gesehen ist das eigene Heim einer der gefahrenträchtigsten Orte.
Die beim Frühjahrsputz vorkommenden Verletzungen sind dabei nicht immer trivial. Wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) mitteilte, führten in den vergangenen Jahren je 40 Prozent der Putzunfälle zu Knochenbrüchen und rund 20 Prozent zu offenen Wunden. Weitere Verletzungen betrafen Sehnen- und Muskelregionen.
Wenn der Stuhl die Leiter ersetzt
Insbesondere ist es wichtig, die richtigen Utensilien zum Putzen und Räumen zur Hand zu haben. Beispielsweise sollte eine Haushaltsleiter immer in Griffnähe sein, um auch entlegene Ecken bequem zu erreichen.
Ungeeignete Steigmittel wie ein Tisch, ein Hocker oder ein Stuhl, aber auch defekte oder falsch aufgebaute Leitern gehören nämlich zu den häufigsten Unfallursachen im Haushalt. Die Gefahrenquelle Nummer eins bei den Haushaltsunfällen ist das Fensterputzen: Zehn Prozent der Verletzten verunfallen bei Stürzen aus der Höhe.
„Es ist besser, einmal mehr die Leiter umzustellen oder Teleskopstangen zu verwenden, als bei akrobatischen Verrenkungen einen Sturz zu riskieren. Überhaupt sollte man beim Putzen von Fenstern, hohen Kästen oder Küchenzeilen immer trittsicher unterwegs sein. Eine intakte Leiter gehört daher genauso wie Besen oder Wischmopp zum Frühjahrsputz dazu“, rät Klaus Robatsch, Leiter des Bereichs Prävention im KFV.
Das richtige Outfit zum Putzen
Auch die richtige Kleidung kann Unfälle beim Putzen vermeiden. Wer Pullover oder Jacken mit weiten Ärmeln oder Bändern trägt, kann leicht irgendwo hängen bleiben und dadurch stolpern. Besser ist daher eine eng anliegende Kleidung. Auch auf lange Halsketten und Ohrschmuck sollte man bei der Hausarbeit verzichten. Sinnvoll ist es zudem, lange Haare zusammenzubinden.
Hat man beim Putzen Schuhe mit glatten Schuhsohlen oder gar nur Strümpfe oder Socken an, ist die Gefahr auszurutschen oder abzustürzen hoch. „Generell sollten beim Putzen nicht nur Socken oder Strümpfe getragen werden, sondern auf Schuhe mit rutschfester Sohle zurückgegriffen werden“, so Robatsch.
Außerdem gilt es, Stress und Hektik beim Putzen zu vermeiden. „Es ist ratsam, den Frühjahrsputz mit Aufräumen und Ausmisten zu beginnen, damit reinigt man nicht nur das Gemüt, sondern es werden auch gleich etwaige Stolperfallen entsorgt. Und auch beim Putzen hat man sich dazwischen Pausen verdient. Überanstrengung und Eile erhöhen das Unfallrisiko“, warnt Robatsch.
Für alle Eventualitäten
Grundsätzlich kann man sich leider nie sicher sein, nicht doch einen Unfall zu erleiden, sei es im eigenen Haushalt, im Straßenverkehr oder im Beruf. Ist dadurch ein Spitalaufenthalt notwendig, sorgt eine private Krankenzusatz-Versicherung dafür, dass die Behandlungszeit wenigstens unter möglichst angenehmen Bedingungen verbracht werden kann.
Bei bleibenden Schäden verhindert eine private Unfall- und/oder Berufsunfähigkeits-Versicherung zumindest finanzielle Sorgen. Eine private Unfallversicherung zahlt beispielsweise eine vereinbarte Summe bei Invalidität aus, mit der man unter Umständen sein Eigenheim behindertengerecht umbauen kann.
Sollte man aufgrund einer bleibenden Schädigung durch einen Unfall, aber auch durch eine Krankheit, seinen Beruf nicht mehr ausüben können, springt die Berufsunfähigkeits-Versicherung mit einer Rentenzahlung ein. Bei der Frage, welche Absicherung individuell sinnvoll ist, hilft ein Versicherungsfachmann.