Ziel: berufliche Selbstständigkeit
(kunid) Mit einem ausgefeilten Plan können so manche Jungunternehmer ihre Geschäftsidee erfolgreich umsetzen. Sie sollten dazu alle Faktoren berücksichtigen, die für Erfolg oder Misserfolg entscheidend sein können. Jeder Unternehmer muss dabei ein gewisses Maß an unternehmerischem Risiko selbst tragen. Doch es gibt auch Risiken, die man durch einen maßgeschneiderten Versicherungsschutz absichern kann.
In den letzten fünf Jahren gab es in Österreich jährlich rund 30.000 bis 40.000 Unternehmens-Neugründungen. Wer plant, sein eigener Chef zu werden, sollte sich jedoch vorher gründlich informieren, da ein eigenes Unternehmen zwar gute Chancen bietet, aber auch einige Risiken bereithält, welche die finanzielle Existenz auf Dauer gefährden könnten.
Amtliche Hilfe
Eine professionelle Unterstützung beim Start ins Unternehmertum bietet der Gründerservice der Wirtschaftskammern Österreichs (WKO).
Online finden Interessierte beispielsweise zahlreiche Tipps und Hintergrund-Informationen zur Unternehmensgründung, beispielsweise über die persönlichen und rechtlichen Voraussetzungen sowie zur Finanzierung und Erstellung eines Businessplans.
Da jede Gründung individuelle Anforderungen mit sich bringen kann, empfiehlt das WKO zudem eine persönliche Beratung bei den Gründerservice-Stellen der jeweiligen Wirtschaftskammern.
Keiner ist fehlerfrei
Dass für eine erfolgreiche Neugründung auch der richtige Versicherungsschutz maßgebend ist, wird im Internetauftritt des Gründerservice der WKO deutlich. „Kümmern Sie sich rechtzeitig um die Versicherung. Idealerweise schon vor der Gründung. Denn das Risiko beginnt schließlich mit dem Start des Betriebs“, betont Peter Kober vom Gründerservice Salzburg.
„Wichtig ist, dass Sie jene Versicherungen wählen, die Ihrem Unternehmen entsprechen. Jede Branche hat ganz spezifische Risiken“, so Kober weiter und gibt zu bedenken: „Nebenberufliche haben etwa einen gewissen Schutz bei Krankheit oder Unfall durch die unselbstständige Tätigkeit. Für hauptberufliche Unternehmer, die eine Familie ernähren müssen, kann ein Ausfall ohne Versicherung aber eine Katastrophe bedeuten.“
Insbesondere kostspielige und existenzbedrohende Risiken, die das Fortbestehen eines Unternehmens gefährden oder zum finanziellen Ruin des Unternehmers führen könnten, sollten abgesichert sein. Es besteht beispielsweise die Gefahr, dass ein Unternehmer oder einer seiner Mitarbeiter bei der Ausübung der beruflichen Tätigkeit einem Dritten einen Personen- oder Sachschaden zufügt.
So wird unkalkulierbares Risiko tragbar
Das Risiko ist nicht zuletzt aufgrund der nicht vorhersehbaren Schadenhöhe unkalkulierbar. Eine entsprechende Betriebs-Haftpflichtversicherung, die dieses Risiko abdeckt, sollte daher jedes Unternehmen haben. Eine derartige Police wehrt außerdem zu Unrecht erhobene Schadenersatzansprüche Dritter ab.
Einige Berufsgruppen wie Notare, Rechtsanwälte und Steuerberater sind im Übrigen gesetzlich dazu verpflichtet, eine Berufshaftpflicht-Versicherung abzuschließen. Sie bietet Schutz für berufsspezifische Gefahren. Sie kommt beispielsweise für Vermögensschäden auf, die einem Kunden durch einen Beratungsfehler oder eine Fristversäumnis des Freiberuflers entstanden sind. Doch nicht nur Schäden, die man selbst oder die Mitarbeiter verursachen, können zur Bedrohung werden.
Auch Beschädigungen am Betriebsinventar, wie etwa an Maschinen, an der EDV-Anlage oder auch an Möbeln, zum Beispiel durch Brand, Diebstahl, Sturm oder sonstige Gefahren, können – abgesehen von den Reparaturkosten – schlimmstenfalls zum Stillstand des Betriebs führen. Einige Sachversicherungsarten, wie eine Inhaltsversicherung, eine Elektronik- oder auch eine Maschinenversicherung sowie eine Betriebsunterbrechungs-Versicherung bieten hier finanziellen Schutz.
Persönliche Risiken beachten
Bei der Krankenversicherung wird sich als Unternehmer einiges ändern. Selbstständige sind zwar auch weiterhin in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die gewerbliche Krankenversicherung sieht in der Regel jedoch einen Selbstbehalt vor. Wer zusätzlich eine private Krankenversicherung hat, kann damit die Kosten des Selbstbehalts abdecken und erhält darüber hinaus je nach Vertragsvereinbarung weitere Zusatzleistungen, wie die Unterbringung in der Sonderklasse bei einem Spitalaufenthalt.
Auch über die Altersvorsorge sollte man sich bereits so früh wie möglich Gedanken machen. Daneben spielt insbesondere die private Situation – ob man beispielsweise eine Familie hat oder alleine lebt – eine wichtige Rolle für die richtige Absicherung. Grundsätzlich sollten sich angehende Unternehmer vor einer Unternehmensgründung bei einem Versicherungsfachmann ausführlich informieren.
Nur eine individuelle Beratung schafft einen Überblick, welche Risiken vom Unternehmer selbst getragen werden können und welche möglichen Gefahren lieber durch entsprechende Versicherungsverträge abgesichert werden sollten.