Unangebrachter Optimismus
(kunid) Nach einer Studie des Marktforscher GfK Austria im Auftrag einer Versicherer- und Bankgruppe fühlt sich die Mehrheit der Österreicher im Alter zwischen 15 und 60 Jahren bei Finanzthemen nur durchschnittlich informiert. Eine deutliche Wissenslücke wurde unter anderem beim Thema Altersversorgung festgestellt.
Die Pensionslücke ist seit Jahren ein wichtiges Thema in den Medien und in der Politik. Dennoch entschieden sich nur 37 Prozent der für die Studie 1.000 Befragten für die richtige Erklärung des Begriffs bei den Ankreuzanfragen – und wählten die Antwort „Differenz zwischen dem letzten Aktiveinkommen und der staatlichen Pensionsleistung“.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass 64 Prozent der Österreicher nicht genau wissen, was die Pensionslücke tatsächlich beschreibt.
Mehrheit unterschätzt Pensionslücke
Ähnlich schlecht war auch die Einschätzung über die eigene zu erwartende Pensionshöhe und damit auch über die mögliche Pensionslücke. Rund ein Drittel der Befragten rechneten nur mit einem Verdienstentgang von brutto 400 bis 800 Euro bei Pensionsantritt.
Nach Meinung von Experten muss jedoch ein heute zwischen 30 und 45 Jahre alter Arbeiter oder Angestellter mit einer Pension rechnen, die im Durchschnitt 800 bis 1.000 Euro monatlich niedriger ist als sein letztes Aktiveinkommen.
Bei der Geldanlage ist Sicherheit gefragt
Dass die Finanzkrise noch nicht aus den Köpfen der Bürger verschwunden ist, wird bei der Frage nach der persönlichen Kriteriengewichtung bei der finanziellen Vorsorge deutlich. Die Hälfte der Befragten wollen nur ein geringes oder kein Risiko bei der Veranlagung eingehen.
Auf eine Kapitalgarantie und eine gute Beratung legten 46 Prozent einen besonderen Wert. Für 42 Prozent ist es bedeutsam, dass das Unternehmen, bei dem das Geld angelegt wird, sicher ist. Eine hohe Rendite war nur für 24 Prozent entscheidend.
Beliebte Altersvorsorgeprodukte
Ein Favorit für die Altersvorsorge ist für 38 Prozent der Studienteilnehmer die „Pensionsvorsorge mit staatlicher Förderung“ und das obwohl nur 18 Prozent der Befragten tatsächlich einen Vertrag abgeschlossen haben. Knapp 34 Prozent sprachen sich für die „Private Zusatzpensionsversicherung“ und 33 Prozent für die „Lebensversicherung“ aus.
30 Prozent der Befragten glauben, das ihre eigene finanzielle Vorsorge den gewohnten Lebensstandard in der Pension weiterhin garantieren kann, 37 Prozent waren sich hierzu allerdings eher unsicher bis sehr unsicher. Wer genau wissen will, wie hoch seine tatsächliche Pensionslücke tatsächlich ist und welche Altersvorsorgeprodukte individuell am besten für ihn passen, kann sich dazu von einem Versicherungsfachmann beraten lassen.