Änderungswünsche an das Gesundheitssystem

Änderungswünsche an das Gesundheitssystem

(kunid) Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass zwar ein Großteil der Österreicher mit den Leistungen der Krankenkassen zufrieden ist, dennoch sehen die Bürger Verbesserungsbedarf in bestimmten Bereichen.

Der Hauptverband der Sozialversicherungs-Träger hat auch in diesem Jahr zusammen mit der GfK Austria GmbH die „Bevölkerungsstudie – Gesundheit“ erstellt. Dazu wurden im zweiten Quartal 2017 4.000 Personen unter anderem befragt, wie sie die Leistungen der Krankenkassen beurteilen und welche Änderungen sie sich im Gesundheitssystem wünschen.

Laut Umfrage bewerten 76 Prozent der Befragten die Leistungen, die die Kasse beim Besuch eines praktischen oder eines niedergelassenen Facharztes übernimmt, tendenziell positiv: 23 Prozent sind mit ihnen „sehr zufrieden“, weitere 53 Prozent „eher zufrieden“. 18 Prozent sind „eher“, sechs Prozent „sehr“ unzufrieden. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich damit praktisch ein konstantes Stimmungsbild. 2013 war der Anteil der „sehr“ oder „eher“ Zufriedenen mit insgesamt 82 Prozent jedoch noch ein wenig höher als 2017.

Viele wünschen einen umfassenderen Kostenschutz

Die aktuell hohe Zufriedenheit sollte aber „keinesfalls dahingehend interpretiert werden, dass sich die Bevölkerung keine Änderungen oder Weiterentwicklung des Krankenkassensystems wünscht“, kommentiert Rudolf Bretschneider, wissenschaftlicher Leiter bei der GfK. Bei der Frage, was die wichtigsten Dinge sind, die sich am Gesundheitssystem ändern sollten, wurde am häufigsten, nämlich von 29 Prozent, eine Erhöhung der Zuschüsse beziehungsweise eine komplette Kostenübernahme genannt.

26 Prozent wünschen sich vor allem Erleichterungen für Patienten wie etwa kürzere oder gar keine Wartezeiten, „weniger Bürokratie“ und „besseren Umgang“ beziehungsweise mehr Zeit für die Patienten. Ebenfalls 26 Prozent wünschen sich Änderungen bei den Ärzten und dem medizinischen Personal, also zum Beispiel mehr (Kassen-)Ärzte und eine flächendeckende Versorgung sowie eine Stärkung der Haus- und Landärzte, zum Beispiel durch eine bessere Bezahlung oder sonstige Unterstützung.

Für 15 Prozent hat eine „Abschaffung der Mehr-Klassen-Medizin“ Priorität, 17 Prozent würden einer Änderung im Kassensystem an sich Vorrang einräumen: 13 Prozent sprechen sich dafür aus, dass es nur eine einzige gemeinsame Krankenkasse für alle gibt, fünf Prozent nennen eine „Angleichung der Kassen“.

Bessere Leistungen ohne Kostenrisiko

Wer schon heute eine bessere Versorgung im Krankheitsfall wünscht und zum Beispiel eine freie Ärztewahl in Anspruch nehmen will, ohne dass er sich um die Kosten Sorgen machen muss, kann diesbezüglich eine private Krankenzusatz-Versicherung abschließen.

Eine private Krankenzusatz-Polizze übernimmt je nach Vertragsvereinbarung nicht nur die Leistungen für ambulante Behandlungen durch Wahl- oder Privatärzte, Homöopathen und Chiropraktiker, sondern auch weitere Kosten, die die gesetzliche Krankenkasse nicht abdecken.

Dazu zählen zum Beispiel mögliche (Mehr-)Kosten für verschriebene Arzneimittel, homöopathische Behandlungen, Psychotherapien und Laboruntersuchungen sowie die Kosten für eine Sonderklassebehandlung und -unterbringung im Spital.


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