Stolperfallen im Wohnbereich vermeiden

Stolperfallen im Wohnbereich vermeiden

(kunid) Im eigenen Zuhause kennt man sich in der Regel am besten aus. Dennoch verunfallen jedes Jahr nach Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) rund 200.000 Menschen hierzulande in den eigenen vier Wänden so schwer, dass sie medizinisch versorgt werden müssen. Schuld daran sind unter anderem auch zahlreiche zum großen Teil vermeidbare Stolperfallen.

Von der rutschigen Holztreppe über das achtlos auf dem Fußboden liegen gelassene Spielzeug bis hin zum quer durch den Raum gezogenen Stromkabel des Staubsaugers lauern in einem Haushalt oftmals zahlreiche Stolperfallen. Dass jedoch Sturzunfälle nicht immer glimpflich ausgehen, zeigt die aktuelle Todesfallstatistik der Statistik Austria. Demnach kamen alleine 2015 fast 900 Menschen durch einen Sturz ums Leben.

Besonders gefährlich sind Stürze für Ältere. Fast 90 Prozent aller Verunfallten, die 2015 wegen eines Sturzes gestorben sind, waren 60 Jahre oder älter. Nach Angaben der gemeinnützigen Aktion Das sichere Haus e.V. (DSH) sind die nachlassenden körperlichen Kräfte, eine abnehmenden Sehfähigkeit und sonstige Krankheiten im Alter ein Grund dafür, warum besonders häufig Senioren von folgenreichen Stürzen betroffen sind. Grundsätzlich ist es jedoch unabhängig vom Alter sinnvoll, sein eigenes Zuhause möglichst frei von Stolperfallen zu gestalten.

Kostenlose Ratgeber

Tipps, wie sich Sturz- und Stolperfallen im Haus vermeiden lassen, enthält der herunterladbare 52-seitige Ratgeber „Sicherheit zu Hause“, der unter anderem vom KFV herausgegeben wurde. Der DSH bietet diesbezüglich die downloadbaren Ratgeber „Zu Hause sicher leben“ und „Alltägliche Stolperfallen: Treppen, Teppiche, Kabel & Co.“ an, die unter anderem im Konsumentenportal des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz empfohlen werden.

In den genannten Broschüren werden die verschiedensten vermeidbaren Stolperfallen, die häufig in den eigenen vier Wänden anzutreffen sind, aufgezählt.

Speziell an Senioren richtet sich der DSH-Ratgeber „Sicher leben auch im Alter. Sturzunfälle sind vermeidbar“. Dieser zeigt auf, wie man den Wohnbereich speziell für Ältere sturzsicher gestaltet und welche Präventionsmaßnahmen in dieser Altersgruppe hilfreich sind, um das Sturzrisiko zu minimieren. Entsprechende Tipps für Senioren enthält zudem das Webportal www.gesundheit.gv.at, ein Webauftritt des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen.

Allgemeine Stolperfallen im eigenen Zuhause

Prinzipiell sollte man beispielsweise darauf achten, dass weder auf dem Fußboden noch auf Stiegen Gegenstände wie Taschen, Zeitungen oder Schuhe herumliegen. Zu vermeiden sind zudem quer durch den Raum verlegte Verlängerungskabel oder am Boden herumliegende Kabel von Elektrogeräten, aber auch Teppiche und Holzdielen, deren Kanten nicht mehr satt am Boden aufliegen und so zur Stolpergefahr werden.

Eine hohe Sturzgefahr geht auch von losen, nicht rutschfest verlegten Teppichen und Badvorlegern und glatten Holz- und Steintreppen aus. Glatte Holztreppen und Steinstufen lassen sich beispielsweise mit festverklebten Teppichfliesen rutschsicher gestalten. Eine hohe Rutschgefahr geht auch von nass geputzten Treppen und Böden aus. Wer frisch geputzte Böden oder verschüttete Flüssigkeiten sofort trockenwischt, minimiert dieses Unfallrisiko.

Viele Sturzunfälle ereignen sich auch deshalb, weil die Verunfallten statt auf einer sicheren Leiter auf einen Stuhl, einen Hocker oder Eimer steigen, um beispielsweise Fenster zu putzen oder etwas vom Schrank zu holen, und die unsichere Steighilfe umkippt. Wichtig ist prinzipiell eine gute Ausleuchtung von Gehwegen, Treppen, Fluren und Räumen, um mögliche Stolpergefahren möglichst früh zu erkennen. Beispielsweise helfen Bewegungsmelder, Bereiche wie Zugangswege zum Haus, Keller, Dachboden sowie Treppen rechtzeitig auszuleuchten, wenn man sie betritt.

Worauf besonders Senioren achten sollten

Zahlreiche Unfälle lassen sich mit dem richtigen Schuhwerk vermeiden. Glatte Sohlen und hohe Absätze, aber auch Schuhe, aus denen man herausrutschen kann, weil sie nicht den ganzen Fuß umschließen, erhöhen die Sturzgefahr. Die im Haus verwendeten Hausschuhe sollten ebenfalls einen festen Halt bieten und mit einer Profilsohle ausgestattet sein.

Insbesondere in Wohnungen, in denen Senioren wohnen, empfehlen die Unfallexperten, Geländer auch bereits an Treppen mit wenigen Stufen sowie zusätzliche Haltegriffe in der Dusche und an der Badewanne anzubringen.

Türschwellen sollten möglichst entfernt, oder wenn dies nicht machbar ist, zumindest farblich gekennzeichnet werden, damit sie besser erkennbar sind. Senioren wird in einer DSH-Broschüre zudem eine jährliche Sehschärfenkontrolle und regelmäßiges körperliches Training empfohlen, um Stürzen vorzubeugen.


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