Die „größten Herausforderungen“ Österreichs

Die „größten Herausforderungen“ Österreichs

(kunid) Für eine jährlich erstellte Studie wurden Bürger gefragt, wo sie die größten Herausforderungen für die Politik hierzulande sehen. Die Bereiche Zuwanderung und Integration haben das Thema Arbeitslosigkeit, das im letzten Jahr auf dem ersten Platz war, als meistgenannte dringlichste Aufgabe abgelöst. Danach folgen die Themen Pensionen und das Gesundheitswesen.

Für die jährliche Studie „Challenges of Nations“ hat das Marktforschungs-Unternehmen GfK Verein im Frühjahr wieder rund 1.000 Bürger befragt, worin sie die größten Herausforderungen für das Land sehen. Mehrfachnennungen waren möglich. Unter den zehn Herausforderungen in der Liste dominiert eine nicht nur ganz klar, sie hat sich gegenüber dem Vorjahr auch ganz markant vor alle anderen geschoben: 66 Prozent führen die Beschäftigung mit Zuwanderung und Integration als dringlichste Aufgabe in Österreich an. 2015 waren es noch 26 Prozent.

Die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit wurde von 35 Prozent als ein vorrangig zu lösendes Problem betrachtet. Damit belegt dieses Thema heuer Platz zwei im Ranking. Letztes Jahr war es noch auf Platz eins. „Konsumklimadaten für Österreich zeigen zwar eine Aufhellung bei den Konjunkturaussichten der Österreicherinnen und Österreicher, ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum ist allerdings noch nicht zu erwarten. Die Sorge um den Arbeitsplatz bleibt also auf hohem Niveau“, erläutert GfK-Austria-Fachmann Paul Unterhuber.

Pensionen und Gesundheitswesen

Die drittwichtigste Herausforderung für die Politik sehen die Bürger mit 18 Prozent aller Nennungen in der Altersversorgung – ein in der seit 2009 jährlichen Umfrage relativ stabiler Wert für dieses Thema.

„Es herrscht Skepsis in der Bevölkerung und anhaltende Verunsicherung. Gründe hierfür sind Belastungen, die von den derzeitigen Pensionsbeziehern befürchtet werden, und der unklare Ausblick jüngerer Generationen, mit einer ähnlichen Versorgung wie derzeit einmal rechnen zu können“, sagt Unterhuber.

Rang vier belegt die Bildungspolitik – 16 Prozent sehen hierin die dringendste Aufgabe für die Politik. Auf Platz fünf liegt wieder ein Thema aus dem Bereich Vorsorge: Für zwölf Prozent zählt das Gesundheitswesen zu den größten Herausforderungen für Österreich. Auffällig ist, dass sich dieser Wert gegenüber 2015 mehr als verdoppelt hat und auch deutlich über den Werten der vorangegangenen Jahre liegt.

Von wirtschaftlicher Stabilität bis zur Preisentwicklung

Auf den Plätzen fünf bis zehn des Aufgabenrankings für die Politik wurden die Themen wirtschaftliche Stabilität (elf Prozent), Regierung (neun Prozent) und jeweils mit sieben Prozent die Bereiche Kriminalität, Staatsfinanzen sowie Preis- und Kaufkraftentwicklung genannt.

Zurückgegangen ist hier insbesondere die Sorge um die Preis- und Kaufkraftentwicklung. Sie hat sich, gemessen an der Anzahl der Antworten, von 14 Prozent auf sieben halbiert.

„Das deckt sich mit den Erwartungen der Österreicherinnen und Österreicher aus der gestiegenen Anschaffungsneigung im Konsumklima des ersten Halbjahres“, so Unterhuber. Er erklärt weiter: „Trotz verhaltener Wirtschaftskennzahlen herrschen verbreitet Optimismus und eine gute Konsumlaune.“

Eigenvorsorge ist möglich

Während bei vielen der genannten Bereiche die Bürger selbst keine direkte Veränderung erwirken können, ist dies bei den Vorsorgethemen wie Altersvorsorge oder Gesundheit anders. Oftmals reicht es hier nicht auf die Politik zu warten. Viele der Herausforderungen wie eine ausreichende Absicherung im Alter, aber auch für den Krankheits- oder Pflegefall muss jeder Einzelne für sich selbst in einem gewissen Umfang bewältigen.

So gibt es zwar keine Garantie dafür, dass man nicht schwer erkrankt oder zum Pflegefall wird, doch wenigstens die finanziellen Folgen kann man mit privaten Versicherungslösungen abfedern und unter anderem auch für eine optimale Behandlung im Ernstfall vorsorgen.

Denn nicht alles wird durch die gesetzliche Krankenversicherung gedeckt. Auch für die finanzielle Absicherung im Pensionsalter bietet die Versicherungsbranche eine Vielzahl von Produkten an, denn die gesetzliche Pension ist in der Regel nicht so hoch wie das bisherige Aktiveinkommen.


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